Deutschsein als Grenzerfahrung

Minderheitenpolitik in Europa zwischen 1914 und 1950
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223x158x33 mm
Beschreibung:

Mathias Beer, Dr. phil., ist Geschäftsführer und stellvertretender Leiter des Instituts für donau-schwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen.
Prof. Dr. Dietrich Beyrau, Jg. 1942, seit 1988 Professor für Osteuropäische Geschichte in Frankfurt/M., seit 1994 Professor für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Neuere Geschichte Ost-und Ostmitteleuropas.
Aus dem Inhalt:
- Zur historischen Verortung von 'ethnischer Säuberung' und Völkermord
- Grenzen des Deutschen. Nationalsozialistische Volkstumspolitik in Polen, Frankreich und Slowenien
- Eine Waffe in der Hand der Besatzungstruppen. Französische Sprachenpolitik in der besetzten Pfalz, 1918-1926
- Elsass 1945. Eine Gesellschaft wird gesäubert
- Das Elsass, Frankreich und die Lektion von Gradom. Vergangenheitspolitik im Widerstreit
- Zwangsrekrutierung und autobiographisches Erzählen der elsässischen Malgre Nous (Wehrmachtssoldaten)
- Staatsbürgerliche Optionen in Posen nach 1918
- Die Marginalisierung der deutschen Minderheit im polnischen Oberschlesien nach 1918: Das Beispiel Königshütte - Krolewska Huta - Chorzow
- Machtwechsel im polnischen Oberschlesien nach 1922: Politik in mikrohistorischer Perspektive
- The Upper Silesian Dream. Reassimilating the Native Population 1945-1950
- Die Deutsche Volksliste von 1939 und das Schicksal der in Großpolen verbliebenen Deutschen nach 1945
- Südtirol im Herrschafts- und Regimewechsel 1938-1946
- Warum werden Rumänien und Jugoslawien im Art. XIII des Potsdamer Abkommens nicht genannt? Regionale Spezifika des Umgangs mit deutschen Minderheiten am Ende des Zweiten Weltkriegs in Südosteuropa
- Assimilation oder Ausweisung: Optionen für eine nationale Sozialreform in Ungarn nach 1945
Deutschsein als Grenzerfahrung behandelt die extrem unterschiedlichen Erfahrungen von Bevölkerungsgruppen an den Grenzen des deutschen Sprachraumes seit dem Ersten Weltkrieg. Es geht dabei um gesellschaftliche Gruppen, deren Angehörige sich entweder selbst als Deutsche verstanden oder denen ihr Deutschsein von außen zugeschrieben wurde. Je nach den wechselnden Situationen hatte dies sehr unterschiedliche, teilweise existentielle Folgen, die an Beispielen von Polen über Rumänien, Ungarn, Slowenien, Südtirol bis zum Elsass vorgestellt werden. In Zeiten von Krieg, Terror, Besatzung und nationalen Konflikten bedeutete Deutschsein in diesem Verständnis immer die Möglichkeit, zum Objekt politischadministrativer Maßnahmen zu werden. Dies konnte Privilegierung oder Diskriminierung bedeuten. Von den wechselnden politischen Machthabern wurden den Menschen Entscheidungen abverlangt, die zwischen Kollaboration, notdürftigem Arrangement mit den politischen Machthabern und Widerstand einzuordnen sind. Im Fall des Nationalsozialismus konnte Anpassung an die Besatzer die Komplizenschaft mit den Verbrechen des Regimes bedeuten.
Grenzerfahrung meint also ganz wörtlich Erfahrungen an den Außengrenzen des deutschen Sprachraums. Gleichzeitig lässt sich der Titel dieses Buches metaphorisch als Verweis auf eine Wahrnehmungsdimension verstehen, die - ob aus der Perspektive der Beobachter, der Opfer oder der Täter - das 20. Jahrhundert für viele Zeitgenossen geprägt hat.

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