Der Gotteskomplex

Die Geburt und die Krise des Glaubens an die Allmacht des Menschen
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ISBN-13:
9783837922141
Veröffentl:
2012
Erscheinungsdatum:
01.02.2012
Seiten:
339
Autor:
Horst-Eberhard Richter
Gewicht:
502 g
Format:
215x151x30 mm
Serie:
edition psychosozial
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. med. et phil. Horst-Eberhard Richter, geboren 1923, war von 1962 - 1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen, anschließend - bis 2002 - Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/M. Neben seiner akademischen Karriere setzte sich Richter seit den 1980er Jahren verstärkt in der Friedensbewegung ein. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Horst-Eberhard Richter wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet: unter anderem mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002). Das Bundesverdienstkreuz hat er dreimal abgelehnt. 2011 verstarb Horst-Eberhard Richter.
Horst-Eberhard Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. Anhand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher soziokultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplexes wird zur Überlebensfrage der Gesellschaft und des modernen Menschen.
InhaltVorwortEinleitungErster TeilDie Geschichte der Illusion von der menschlichen Allmacht. Der Gotteskomplex1. KapitelDer Ausbruch aus dem Mittelalter: Gott geht verloren, der Mensch will selbst Gott sein2. KapitelDie Geschichte des Egozentrismus und seiner Verkleidungen von Leibniz bis Nietzsche3. KapitelUtopische Heilshoffnungen des beschädigten Individuums. Marx, Freud, Marcuse4. KapitelRettung der Allmacht-Illusion durch Preisgabe der Innenwelt: der Behaviorismus5. KapitelDie Logik des Herzens (Pascal) unterliegt der Logik des Kopfes (Descartes, Spinoza)6. KapitelAbspaltung des Gefühls - Entmündigung der Frau - Unterdrückung der Menschlichkeit. Die Wechselbeziehung zwischen psychischer und sozialer Verdrändung. Rousseau, Romantiker, Schopenhauer, Nietzsche, PsychoanalyseZweiter TeilDie Krankheit, nicht leiden zu können7. KapitelVerwandlung des Leidens in projektiven Haß. Mittelalterliche und moderne Phänomene magischer Austreibung von Hexen, Rassenfeinden, «erblich Minderwertigen», Extremisten, Parasiten, «Risikofaktoren»8. KapitelLeidensverleugnung durch hysterisches Überspielen. Party-Kultur. Kompensationsfunktion von Therapie und Selbsthilfe-Zirkeln9. KapitelLeidensvermeidung durch Abspaltung10. KapitelBeschwichtigung durch Ersatzbefriedigung. Schelers Theorie von der Entschädigung durch Surrogate. Vom Sexualtabu zum Sexkult11. KapitelVerschleierung des Leidens durch Sozialtechnik. Versachlichung als Leidensabwehr in der Sozialbürokratie, in der Medizin und in der Psychologie. Die Strategie der semantischen Tarnung12. KapitelLeidensverachtung - Todesverachtung. Stoizismus, Heroismus. Die Wechselbeziehung zwischen Risikodrang und SterbeangstDritter TeilDie Aufgabe: Überwindung der psychischen und der sozialen Selbstspaltung des Menschen13. KapitelDie Absetzbewegung der Jugend als Aufruf zur Selbstkritik der Angepaßten14. KapitelDas Problem, die korrumpierte Liebe zu befreien15. KapitelDer Lebenskreis. Die Bejahung des Sterbens als Bedingung für den Untergang des Gotteskomplexes und die Gewinnung eines menschlichen Maßes zwischen Ohnmacht und Allmacht16. KapitelDas Urphänomen Sympathie als Disposition für Solidarität und Gerechtigkeit17. KapitelSympathie und Urvertrauen18. KapitelMachen und MachtVierter TeilEine Psychoanalyse als LehrstückVorbemerkungMartin erzählt seine GeschichteVerlauf der Behandlung: Die Wechselbeziehung von Leiden und MachtFolgerungLiteratur
Horst-Eberhard Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. Anhand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher soziokultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplexes wird zur Überlebensfrage der Gesellschaft und des modernen Menschen.

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