FORUM für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte
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FORUM für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte

Der Abschied von den Imperien und imperiale Sehnsüchte
 E-Book
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207

ISBN-13:
9783838268958
Veröffentl:
2019
Einband:
E-Book
Seiten:
159
Autor:
Leonid Luks
eBook Typ:
EPUB
eBook Format:
Reflowable E-Book
Kopierschutz:
Digital Watermark [Social-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Wie viele deutsche Kunstler und Intellektuelle verstand Thomas Mann den Ersten Weltkrieg als Reaktion des Bismarck-Reiches auf eine internationale Verschworung des umgebenden Europa unter der Fuhrung Frankreichs. In einem monumentalen Werk, den Betrachtungen eines Unpolitischen, verteidigte er Deutschland und rechtfertigte zugleich die eigene Position als Schriftsteller. Er beschreibt - in zahlreichen Anlaufen - die Gegensatzlichkeit der beiden Parteien. Das Deutsche Reich erscheint als Schutzmacht althergebrachter deutscher Werte. Deutsche Kultur stehe gegen den franzosischen zivilisatorischen"e; Fortschrittsglauben, deutsche Dichtung, darunter die eigenen Werke, stehe gegen westliche Literatur"e;. Der Wilhelminische Obrigkeitsstaat schutze deutsche Metaphysik und Musik, er schutze die zur Ironie fahige Lebensfreundlichkeit der deutschen Kunst gegen den platten Fortschrittsglauben und die verquere Tugend-Ideologie franzosischer Provenienz. Thomas Manns Verteidigungs-Buch wurde, teilweise mit seinem Wissen, zu einem gigantischen Rckzugsgefecht. Im Jahr seines Erscheinens (1918) war das Deutsche Reich am Ende. Thomas Mann reagierte darauf, indem er in den folgenden Jahren die Vision von einer Deutschen Republik"e;, einer sozialen Demokratie entwarf. Er beging nicht wie viele seiner Landsleute den Fehler, nach dem harten Diktat von Versailles"e; fr einen neuen deutschen Nationalismus zu pldieren. Seine einschrnkungslose Gegnerschaft zum aufkommenden Nationalsozialismus fhrte ihn schlielich in die Emigration."e; (Aus dem Beitrag von Ruprecht Wimmer)
„Wie viele deutsche Künstler und Intellektuelle verstand Thomas Mann den Ersten Weltkrieg als Reaktion des Bismarck-Reiches auf eine internationale Verschwörung des umgebenden Europa unter der Führung Frankreichs. In einem monumentalen Werk, den Betrachtungen eines Unpolitischen, verteidigte er Deutschland und rechtfertigte zugleich die eigene Position als Schriftsteller. Er beschreibt – in zahlreichen Anläufen – die Gegensätzlichkeit der beiden Parteien. Das Deutsche Reich erscheint als Schutzmacht althergebrachter deutscher Werte. Deutsche Kultur stehe gegen den französischen „zivilisatorischen“ Fortschrittsglauben, deutsche Dichtung, darunter die eigenen Werke, stehe gegen westliche „Literatur“. Der Wilhelminische Obrigkeitsstaat schütze deutsche Metaphysik und Musik, er schütze die zur Ironie fähige Lebensfreundlichkeit der deutschen Kunst gegen den platten Fortschrittsglauben und die verquere Tugend-Ideologie französischer Provenienz. Thomas Manns Verteidigungs-Buch wurde, teilweise mit seinem Wissen, zu einem gigantischen Rückzugsgefecht. Im Jahr seines Erscheinens (1918) war das Deutsche Reich am Ende. Thomas Mann reagierte darauf, indem er in den folgenden Jahren die Vision von einer „Deutschen Republik“, einer sozialen Demokratie entwarf. Er beging nicht wie viele seiner Landsleute den Fehler, nach dem harten „Diktat von Versailles“ für einen neuen deutschen Nationalismus zu plädieren. Seine einschränkungslose Gegnerschaft zum aufkommenden Nationalsozialismus führte ihn schließlich in die Emigration.“ (Aus dem Beitrag von Ruprecht Wimmer)

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