Über die Notwendigkeit einer Zweiten Aufklärung

Zu Entscheidungsprozessen politischer Entscheidungsträger im Lendenschurz
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Wulf Schiefenhövel is professor for medical psychology and ethnomedicine at the University of Munich and head of the human ethology group at the Max-Planck-Institute in Andechs, Germany. His main research interests are human ethology and evolutionary medicine, within which he focuses on sexuality and reproduction, human birth behavior, early infancy, language and cognitive concepts as well as the genetic and oral history of Melanesian populations.
Inhalt: * Wulf Schiefenhövel: Vorwort * Einführung * Statt einer Einleitung*** Teil I: Die Ausgangssituation1. Das (neo-)liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem: ein Auslaufmodell?1.1 Die Entwicklung des (neo-)liberal-kapitalistischen Wirtschaftssystems: Vom Familienbetrieb zum weltweit umspannenden Konzern1.1.1 Rückblick1.1.2 Das liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem in seiner neo-liberalen Ausprägung1.1.2.1 Größe als wirtschaftliches Ziel 1.1.2.2 "Entgrenzte" Produktionsketten1.1.2.3 Investition und Spekulation: zentrale Elemente des (neo-)liberal-kapitalistischen Wirtschaftssystems1.1.2.4 Realwirtschaft und spekulativer Finanzmarkt: zwei nicht trennbare Bereiche1.1.2.5 Kapitalansammlungen enthalten inhärent keine Begrenzung1.2 Ergebnisse und Folgen von 200 Jahren liberal-kapitalistischer Wirtschaft1.2.1 Umwelt und Klima1.2.2 Das Versprechen: Wohlstand für alle (Vermögens- und Eigentumsdisproportionalität)1.2.3 Hunger1.2.4 Arbeitslosigkeit 1.2.5 Flüchtlinge und Migranten weltweit und in Europa 1.3 Das (neo-)liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem: ein blinder Koloss1.4 "Glaubenssätze" des (neo-)liberal-kapitalistischen Wirtschaftssystems1.4.1 Das Kapital muss "verdienen"1.4.2 Der Markt regelt sich selbst 1.4.3 Die Hypothese von den systemischen Instituten1.5 Vertreter der Wirtschaft und Politiker: Brüder im Geiste1.5.1 Die Politik denkt wie die Wirtschaft1.5.2 Der Verzicht des Gesetzgebers, von seiner Regelungskompetenz Gebrauch zu machen (Nicht-Entscheidungen)1.5.3 Lobbyismus1.5.4 Finanzielle Förderung der Wirtschaft durch den Staat1.5.4.1 Investitionsprogramme1.5.4.2 Direkte und indirekte Subventionen1.5.4.3 Das Besteuerungssystem, das große Einkommen bevorzugt1.5.4.4 Privatisierung und öffentlich-private Partnerschaft1.6 Ergebnis2. Gewalt: Der Mensch ist des Menschen Feind2.1 Töten des Mitmenschen: ein seit Urzeiten bevorzugtes Konfliktlösungsmuster2.2 Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Kriege, d.h. des gegenseitigen Tötens2.3 Töten in der Gegenwart: bewaffnete Konflikte und Kriege2.3.1 Personale und strukturelle Gewalt2.3.2 Gegenwärtige Kriege und bewaffnete Konflikte2.4 Fehl-Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen von Politikfunktionären zur Entwicklung und zum Einsatz der Atombombe2.4.1 Die Entscheidung für die Atombombe2.4.2 Die technologische Entwicklung der Atombombe nach dem 2. Weltkrieg2.4.3 Ungehörte Warnungen vor der Vernichtungskraft der Atombombe2.5 Die Rechtfertigung des Tötens von Mitmenschen durch Religionen, durch Rassenwahn und durch sonstige Ideologien2.5.1 Kommunisten2.5.2 Juden, Sinti und Roma2.5.3 Tutsi2.6 Krieg und Recht 2.6.1 Vereinbarungen des humanitären Völkerrechts2.6.2 Verletzungen der Vereinbarungen über die Kriegführung2.6.3 Kriegsrecht im "Kampf gegen den Terror"2.6.3.1 Folter2.6.3.2 Der Einsatz bewaffneter Drohnen2.7 Die Entwicklung zu eigenständig entscheidenden Kampfmaschinen2.8 Vorläufiges Ergebnis*** Teil II: Die zentralen Hypothesen und ein plausibles Erklärungsmodell3. Zur Theorie der Grundbedürfnisse3.1 Das Grundbedürfnis nach Nahrungsaufnahme3.2 Das Grundbedürfnis Sexualität3.3 Das Grundbedürfnis nach emotionaler Zuwendung3.4 Das Grundbedürfnis nach Aktivität und Erfahrung3.5 Das Grundbedürfnis nach Rang, Einfluss und Kontrolle3.5.1 Rangordnungen bei Primaten3.5.2 Rangordnungen in menschlichen Gesellschaften3.5.2.1 Gruppen und Hierarchien3.5.2.2 Funktionen der Organisationsform Rangordnung3.5.2.3 Die Evolution frisst ihre Kinder: Die negative Seite der Abgrenzung einer Gruppe nach außen3.5.2.4 Das Verhältnis von "oben" und "unten"3.5.2.5 Das Organisationsprinzip der Rangordnung in gegenwärtigen Gesellschaften3.6 Die Bedeutung der Grundbedürfnisse für die Entwicklung des Menschen und der Gesellschaften4. Das Erwartung-Wert-Modell der Psychologie zur Erklärung von menschlichem Verhalten, einschließlich Entscheidungen4.1 Das zu erfassende Verhalten4.2 Das Erwartung-Wert-Mo
Problemimpuls dieser Arbeit ist die Beobachtung, dass politische Entscheidungsprozesse seit Jahrtausenden und in allen Gesellschaften gleichförmig verlaufen. Sie sind zwar multivariat verursacht, doch hat die Machtmotivation einen dominierenden Einfluss.Ausgangspunkt sind die gegenwärtigen transnationalen Probleme. So hat das bisher erfolgreiche liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem zur weitgehenden Zerstörung von Umwelt und Klima und zu einer zunehmenden Vermögens- und Eigentumsdisproportionalität geführt. Innerstaatliche und außerstaatliche Konflikte werden wie vor 5 000 Jahren stereotyp mit wirtschaftlicher Macht und militärischer Gewalt "gelöst".Dieser seit Urzeiten bestehenden Verhaltenskonstanz liegt das Grundbedürfnis nach Rang, Einfluss und Kontrolle zugrunde. Es ist während der Evolution entstanden und schränkt den Handlungs- und Entscheidungsspielraum ein, und zwar grundsätzlich bei allen Menschen, insbesondere bei Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Religionen.Da diese Handlungseinschränkung genetisch vorgegeben ist und dem Entscheidungsträger grundsätzlich nicht bewusst wird, bildet es in aktuellen Entscheidungssituationen die dominierende Variable. Entschuldigend wird regelmäßig gesagt, solches Verhalten gehöre nun einmal zur Natur des Menschen, womit gleichzeitig und stillschweigend unterstellt wird, es sei nicht abänderbar. Jede Erörterung erübrige sich.Da Menschen aber zur Reflexion über das eigene Verhalten fähig sind, sind sie auch in der Lage, diese erblich vorgegebene Handlungs- und Entscheidungseinschränkung zu erkennen, zu überwinden und neue, friedliche Verhaltensalternativen zusehen. Dieser notwendig gewordene Prozess hilft, die Handlungseinschränkung zu minimieren. Er wird als "Zweite Aufklärung" bezeichnet und knüpft rein äußerlich an die Formulierung von Kant an: Die Zweite Aufklärung ist die Herausführung des Menschen aus seiner selbst erkennbaren, genetisch bedingten Handlungseinschränkung.

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