Maskierte Welt / Lume mascata

Gedichte. (Dt./Rum.)
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Gewicht:
236 g
Format:
203x145x15 mm
Beschreibung:

Sângeorzan, AdrianAdrian Sângeorzan wurde in Bistritz/Bistrita geboren. Er hat 1978 ein Studium am Medizinischen Institut der Universität Klausenburg/Cluj absolviert. 1990 emigrierte er in die USA und lebt in New York, wo er als Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie tätig ist. Er ist Lyriker, Prosaschriftsteller, Essayist und Publizist. In zweisprachiger Ausgabe, rumänisch und englisch, sind die Lyrikbände Pe Viu, Tatuaje pe marmora, Anatomia Lunii und Voci pe muchie de cu it (exquisite corpse mit Carmen Firan) erschienen. Die Prosabände Între doua lumi - Povestirile unui doctor de femei (drei Auflagen), Bataia pe umar und Drumuri hat er im Verlag Scrisul Românescveröffentlicht, bei Curtea Veche die beiden Prosabände Între femei und Certificat de virginitate sowie die Romane Circul din fata casei und Vitali. Im Verlag Charmides ist der Gedichtband Geografia lucrurilor erschienen. Spuyten Duyvil Press in New York hat auf Englisch den Gedichtband Over the life line und den Prosaband Exiled From The Wound - Tales Of A Women's Doctor mit Geleitworten von Nina Cassian, Andrei Codrescu und Bruce Benderson herausgebracht. Beteiligt war er an dem Dokumentarfilm Decre eii - Children of the Decree, den Florin Iepan für das deutsche Fernsehen gemacht hat und der weltweit zu sehen war. Als Übersetzer hat er an der Anthologie amerikanischer Lyrik Locul Nimanui - Antologie de poezie americana contemporana mitgearbeitet. Er ist Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes und der International Library of Poets in den USA, bei deren Lyrikwettbewerb er 2003 den dritten Platz belegt hat. Mit seinen Gedichten ist er in zahlreichen Anthologien in Europa und Amerika vertreten: The Best Poems And Poets Of 2002, Born in Utopia, Stranger at Home. Contemporary American Poetry with an Accent, 20 Years After the Fall, Yellow Medicine Review usw. Mit Buchvorstellungen und Lesungen hervorgetreten ist er in den USA im Cornelia Street Cafe, dem Bowery Poetry Club, dem Russian Samovar, im International House und im Rumänischen Kulturinstitut in New York sowie bei Kolloquien und Tagungen zu literarischen und Übersetzungsthemen in folgenden Einrichtungen: Institute Hoboken, Redlands University, Chattanooga University, Arizona State University, National Museum of Natural History in New York. Gast war er bei der Buchmesse in Göteborg, Schweden, und bei etlichen Ausgaben der Festivals Ovidiu und Zile i Nop i de Literatura (Tage und Nächte der Literatur) u. a.Bijan, SorinSorin Bijan ist in Rumänien geboren und lebt in der Stadt Temeswar/Timisoara, wo er auch die Kunsthochschule besucht hat und 2017 von der West-Universität/Universitatea de Vest zum Doktor der bildenden Künste promoviert wurde. Er ist Mitglied des Verbandes der Bildenden Künstler Rumäniens, lehrt an der Kunst- und Designfakultät Temeswar, beteiligt sich an zahlreichen künstlerischen Projekten und arbeitet verschiedenen Kultureinrichtungen zu, welche Kunst und junge Künstler fördern.Im Jahre 2015 wird ihm im Rahmen des Salons der Bildenden Künste Temeswar der Große Preis Primus Inter Pares verliehen. 2016 erhält er vom Bürgermeisteramt des Munizipiums Temeswar den Exzellenzpreis für seinen Beitrag zum Kulturleben der Stadt. Sorin Bijan war an nationalen und internationalen Kunst-Workshops beteiligt und hat in Rumänien und im Ausland eigene und Gemeinschaftsausstellungen bestritten. Seine Arbeiten befinden sich in rumänischen und ausländischen Privatsammlungen.
Der Dichter kann lediglich aus seinen Versen verborgene Nester bauen, die nur jene entdecken, die nach Worten und nach keimenden Samenkörnern suchen.(...)An meinem Fenster fährt gerade ein Auto vorüber, in dem nur der Fahrer sitzt. Er trägt Maske und hält die Fenster geschlossen, obwohl die Frühlingssonne wärmt. Draußen un- ter der Dachrinne desselben Hauses spielt sich etwas eigentlich weit Schrecklicheres ab. Ein riesenhafter Rabe hat den Augenblick genutzt und sich aus dem Nest eines Drosselpaares eines der nackten Jungen geschnappt, die mit aufgesperrten Schnäbeln die Fütterung erwarten. Der Rabe verschlingt es im Flug, während ihn der Singvogel, der mir die Brotkrumen fast aus der Hand frisst, besinnungslos angreift.Um uns her, weit weg oder in der Nähe, findet beinahe ununterbrochen ein unsichtbares Massaker statt.Viren, Bakterien, Insekten, Vögel, Menschen und unerfüllte Träume werden ständig von den Raben der Gier und des Hungers geraubt und vertilgt.(...)Ich glaube, wir werden noch lange Masken tragen, selbst wenn sie nicht mehr nötig sind! Der Mas- kenzwang ist in Amerika vielerorts aufgehoben worden, aber die Leute laufen immer noch maskiert herum.Ich entsinne mich, wie sehr ich mich vor Jahren wunderte, wenn ich Menschen auf Flughäfen oder ganze Reisegruppen mit Schutzmasken sah, welche die alten Städte Europas oder die neuen Amerikas besichtigten.Anfangs dachte ich, sie trügen sie wegen einer möglichen Pollen- oder Pflanzenallergie oder als Schutz gegen den Staub einer allzu alten oder allzu neuen Geschichte. Die Masken erschienen eher wie ein Schutzschirm gegen die Umgebung. Nun sind wir soweit, dass wir sie alle tragen, als Teil einer Pflicht- uniform. Ich hatte mich daran gewöhnt, an Blicken und Stimmen Menschen zu erkennen, die aus einem anderen Territorium kamen. Jenem der Angst.Wenn wir nicht aufpassen, könnte die Maske zum Zubehör unserer Alltagskleidung werden. Zur Klei- dungsroutine wie die Krawatte für Männer oder hochhackige Schuhe für Frauen.Adrian Sângeorzan

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