Beschreibung:
Mausfeld, RainerRainer Mausfeld ist Professor an der Universität Kiel und hatte bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl für Wahrnehmung- und Kognitionsforschung inne. In seinen gesellschaftspolitischen Beiträgen beschäftigt er sich mit der neoliberalen Ideologie, der Umwandlung der Demokratie in einen autoritären Sicherheitsstaat und psychologischen Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements. Mit seinen Vorträgen (u.a. "Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert?" und "Die Angst der Machteliten vor dem Volk") erreicht er Hunderttausende von Zuhörern.
Inhalt
Sheldon Wolin und die Gegenwart der Vergangenheit: Eine Einführung
in die deutschsprachige Ausgabe von Rainer Mausfeld . . 7
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Ein erster Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
1 Ein Mythos entsteht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
2 Die Umkehr des Totalitarismus. Anfänge des
Imaginärs eines permanenten globalen Krieges . . . . . . . . . . 83
3 Die Umkehr des Totalitarismus.
Die Verkehrung der Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
4 Die Neue Welt des Terrors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
5 Die utopische Theorie der Supermacht.
Die offizielle Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
6 Die Dynamik der Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
7 Die Dynamik des Archaischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
8 Die Politik der Supermacht. Gelenkte Demokratie . . . . . . . . 221
9 Intellektuelle Eliten gegen die Demokratie . . . . . . . . . . . . . 255
10 Innenpolitik in der Ära von Supermacht und Imperium . . . . 285
11 Umgekehrter Totalitarismus: Vorstufen und Präzedenzfälle . 317
12 Momente des Demos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351
13 Perspektiven der Demokratie. Ein Blick zurück . . . . . . . . . . 376
»Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verurteilt,
sie zu wiederholen« -
Einige Schlussbemerkungen von Sheldon Wolin . . . . . . . . . . . . 417
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427
Ende des 20. Jahrhunderts sehen wir uns vermehrt neuen, postdemokratischen Regierungstechniken ausgesetzt, die Elemente der liberalen Demokratie mit denen totalitärer politischer Systeme verbinden. Das Streben nach Superpower und das Management von Demokratie haben zu diesem "umgekehrten" Totalitarismus geführt, so Sheldon S. Wolin. Den zentralen Unterschied zum klassischen Totalitarismus sieht er darin, dass diese postmoderne Form totaler Herrschaft auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung und auf weichere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen setzt. Wer die zerstörerischen Auswirkungen dieser neuen Machtstrukturen auf unsere Demokratie erkennen und verstehen will, kommt an diesem Klassiker der politischen Philosophie nicht vorbei!