Bist du manchmal traurig?Dann geht es dir so, wie den meisten Menschen. Irgendwann besucht jeden einmal die Traurigkeit. Ja, es geht ihr ein schlechter Ruf voraus. Deswegen ist sie auch eher ein nicht gern gesehener Gast. Diese kleine Geschichte erzählt auf humorvolle Weise von einer unerwarteten Entdeckung und von einer besonderen Lebensweisheit: Wer die Traurigkeit nicht von seiner Türschwelle weist, bei dem kehren bald auch die Lebensfreude, die Heiterkeit und der Mut gerne wieder ein.

...Eines Tages zog der junge Morgen durch das Tal, um Tautropfen auf Gräsern und Blüten zu verteilen. Er fand die kleine Traurigkeit zusammengesunken im Garten, ihr Kleid hatte die Farbe eines grauen Regentages und ihre Augen waren riesengroß und unendlich traurig. »Ich wünsche dir einen guten Tag, kleine Traurigkeit. Warum lässt du den Kopf hängen, als wärst du verzweifelt? Du bist doch nur eine kleine Traurigkeit.« »Ich sehne mich danach, die Menschen zu besuchen. Schon lange war ich nicht bei ihnen, sie mögen mich nicht«, antwortete die kleine Traurigkeit und seufzte. »Es ist meine Aufgabe, von Zeit zu Zeit nach ihnen zu sehen und sie ein Stück zu begleiten. Aber sie haben mich vertrieben. Warum nur?« »Hast du sie zu oft besucht?«, überlegte der junge Morgen und wollte helfen...