Streitlust und Streitkunst

Diskurs als Essenz der Demokratie
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ISBN-13:
9783869625522
Veröffentl:
2020
Erscheinungsdatum:
12.11.2020
Seiten:
471
Autor:
Stephan Russ-Mohl
Gewicht:
444 g
Format:
189x119x24 mm
Serie:
3, Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Russ-Mohl, StephanStephan Russ-Mohl ist emeritierter Professor für Journalistik und Medienmanagement an der Università della Svizzera italiana in Lugano/Schweiz, wo er von 2002 bis 2018 lehrte, und Gründer des European Journalism Observatory. Von 1985 bis 2001 war er Publizistik-Professor an der FU Berlin. Er studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten München, Konstanz und Princeton. Der Autor hat zeitweise auch in den USA und in Italien gelebt und mehrfach, zuletzt im Sommer 2015, Forschungsaufenthalte an der Stanford University in Kalifornien verbracht. Über Medien und Journalismus schreibt er regelmäßig für die Neue Zürcher Zeitung sowie als Kolumnist für den Tagesspiegel und für Branchenpublikationen.
Vorwort 11Stephan Russ-MohlZur Einführung: Streitlust und Diskurskultur vor und nach Corona 13 I. Ö entliche Kommunikation in der Krise 13Ulrike KlingerDiskurskiller Digitalisierung? Warum das Internet nicht an allem schuld, aber trotzdem ein Problem ist 48Christian P. Hoffmann Techlash: Digitale Plattformen zwischen Utopie und Dystopie 66Georg FranckReflexion in einer medialen Öffentlichkeit. Nur noch eine Illusion im mentalen Kapitalismus? 92Bernhard PörksenJournalismuskrise und Diskursverschiebung in Zeiten der Medienrevolution 120Ulf PoschardtAbgemeldete Mündigkeit und Freiheit. Warum wir eine neue Diskurs-Kultur brauchen 136Peter SeeleVom Biohof zur Animal Farm? Ein Gedankenexperiment über totalitäre Nachhaltigkeit und weshalb Grundwerte auch in Zeiten des Notstands zu achten sind 147II. Diskursvarianten und Diskursde zite in der Aufmerksamkeitsökonomie - BeispieleAxel Bojanowski Das Ende der Klimadebatte 170Hans Mathias KepplingerSystemversagen an der Grenze von Wissenschaft, Journalismus und Politik 183Michael HallerCorona und die Flüchtlingskrise - über die Anstrengung, Wert- und Vorurteile beiseite zu schieben 196Sandra KostnerIdentitätslinke und identitätsrechte Sichtweisen zum Migrations- und Islamdiskurs. Ergänzungen zum Beitrag von Michael Haller 234Tanjev SchultzIn der Aufmerksamkeitsfalle. Über den medialen Umgang mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten 250Klaus Schroeder / Monika Deutz-SchroederLinksextremismus: Medial verdrängt und verharmlost 278III. Vernachlässigte (Meta-)DiskurseMarkus SpillmannDer Schutzwall bröckelt. Warum wir den Journalismus wieder als gesellschaftlichen Wert verankern sollten 286Annika Sehl Öffentlich-rechtlicher Rundfunk - überholt oder wichtiger denn je? 303Mark EiseneggerMedienforschung als Diskurs-Stimulanz. Das Jahrbuch Qualität der Medien Schweiz 318Senja PostEinmütig in Krisenzeiten. Konformitätsdruck durch Gewissheitsstreben 331Gary S. SchaalHybride Diskurs-Beein ussung. Angriffe auf die demokratische Öffentlichkeit durch ausländische Propaganda 343Gemma Pörzgen Die Fata Morgana vom 'Hybriden Krieg' 367Gary S. SchaalDie Fata Morgana des Diskurses. Rejoinder zu Gemma Pörzgen 373IV. Auslands-Diskurse und Auslandsberichterstattung in deutschsprachigen MedienPetra ReskiPolitik zwischen Pop, Populismus und Ma a. Anmerkungen zur Italien-Berichterstattung 380Susanne KnaulSeltsame Allianzen, übliche Verdächtige. Israel-Berichterstattung und -Diskurs in Zeiten wiederau ebenden Antisemitismus 398Christoph BultmannTürkei-Korrespondenz - im Netz des 'Sultans'? Der Putsch gegen Erdog an und das Gülen-Narrativ 417V. Diskursverengung in einer überkomplexen Welt - trotz vielfältiger KanäleHans Ulrich GumbrechtDiskurs(liebes)töter. Blinde Flecken im Intellektuellen-Selbstbild - eine Textcollage 439Stephan Russ-MohlDiskurs-Belebung. Tipps für jedermann und jedefrau, für Journalisten und für Wissenschaftler 449Autorinnen und Autoren 464Herausgeber 471
Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, Band 3Aktuell die Corona-Pandemie, davor die Klimakatastrophe und die Migrationskrise - die öffentliche Diskussion polarisiert sich, sie wird schriller und der Umgangston wird rauer, ja oftmals sogar unerträglich. Auf der Strecke bleibt nicht die Streitlust, wohl aber die Streitkunst und auch der gesellschaftliche Diskurs. Aber sie sind es, die in der Tradition der Aufklärung die Suche nach tragfähigen Kompromissen und Lösungen für gesellschaftliche Probleme erst ermöglichen.Im vorliegenden Band beschreiben Expertinnen und Experten am Beispiel verschiedener Themenfelder, ob und inwieweit die Aufmerksamkeitsökonomie, welche durch die Digitalisierung noch wirkmächtiger geworden ist, ein regelrechtes Diskursversagen ausgelöst hat. Welche Schäden entstehen dadurch dem Gemeinwesen und der Demokratie? Und was müssen wir tun, um zivilgesellschaftliche Streitkultur zurückzugewinnen und damit das Ringen um Problemlösungen wieder zu ermöglichen?Die Autoren analysieren Themen, die in jüngerer Zeit viel öffentliche Aufmerksamkeit absorbiert haben. Ferner beschäftigen sie sich mit dem von den Redaktionen eher vernachlässigten Meta-Diskurs über die Medien und den Journalismus selbst sowie mit dessen Beeinflussung durch Propaganda. Der Journalismus ist durch seine fortschreitende Unterfinanzierung, aber auch durch teilweise selbstverschuldete Glaubwürdigkeitsverluste in Not geraten. Weitere Abschnitte widmen sich den Unzulänglichkeiten der Auslandsberichterstattung sowie der Rolle der Intellektuellen in unserer Streitkultur.

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