Cherubinischer Wandersmann

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ISBN-13:
9783894110369
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
01.01.1980
Seiten:
104
Autor:
Angelus Silesius
Gewicht:
115 g
Format:
188x106x13 mm
Serie:
6, Christliche Meister
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Angelus Silesius (d. i. Johannes Scheffler), getauft 25. 12. 1624 Breslau - 9. 7. 1677 ebd. Der Sohn eines polnischen Adeligen und einer Schlesierin besuchte das Breslauer Elisabeth-Gymnasium, studierte in Straßburg (1643-44), Leiden (1644-46) und Padua (1647-48; Dr. phil., Dr. med.). Anschließend trat er eine Stelle als herzoglicher Hof- und Leibmedicus in Oels bei Breslau an (1649-52). Am 12. 6. 1653 konvertierte er in einem öffentlichen, demonstrativen Akt zum Katholizismus. Von nun an nannte er sich Johannes Angelus Silesius. 1661 empfing er die Priesterweihe, von 1664 bis 1666 stand er als Rat und Hofmarschall im Dienst des Offizials und Generalvikars von Schlesien, Sebastian v. Rostock, danach betreute er als Arzt und Priester Arme und Kranke im Breslauer St.-Matthias-Stift. Die Begegnung mit dem Böhme-Anhänger A. v. Franckenberg führte zu einer vertieften Beschäftigung mit der mystischen und pansophischen Tradition; außerdem lernte A. durch Franckenberg D. Czepko und dessen (im 17. Jh. ungedruckte) mystische Epigrammatik kennen. Vom mystischen Weg zu Gott handeln die beiden Hauptwerke A.': Im 'Cherubinischen Wandersmann' geschieht dies spekulativ, den Intellekt ansprechend in der Form des 'geistreichen', d. h. spitzfindigen, scharfsinnigen, antithetisch-pointierten, paradoxen Alexandrinerepigramms, die 'Geistlichen Hirten-Lieder Der in jhren Jesum verliebten Psyche' beschreiben den affektiven Weg zu Gott und stehen im Zeichen einer durch das Hohelied legitimierten Brautmystik, die Formen und Motive der weltlichen Pastoral- und Liebesdichtung parodiert und dem geistlichen Zweck nutzbar macht. Die späteren schriftstellerischen Arbeiten sind, sieht man von der Versdichtung 'Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge' ab, kontroverstheologische Traktate und Polemiken im Dienst der Gegenreformation.
Der Cherubinische Wandersmann bildet seit seinem Erscheinen im 17. Jahrhundert eine unerschöpfliche Quelle immer neuer Freude und Erbauung für christliche wie nichtchristliche Leser. Aber die fast tausendsiebenhundert Zweizeiler sind kaum zu bewältigen und enthalten vielerlei Wiederholungen. Hier wird eine systematische Auswahl des Schönsten geboten und in einem Nachwort der christliche Sinn der oft paradoxen, auch absichtlich schockierenden Formulierungen aufgewiesen.Das Wundersame an Silesius ist, daß er die ganze mystische Tradition - Eckhart, Mechtild und Gertrud, Tauler, Böhme und viele andere - aufgreifend, nicht zu einem Weltflüchtling wird, sondern im menschgewordenen Gott und in der Gemeinschaft der Heiligen die Spannung aushält, die den Grundzug des Christen ausmacht zwischen Lassen der Welt und Lieben der Welt, zwischen Lieben Gottes in sich und Lieben Gottes in allen Dingen.

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