Götz und Meyer

Roman, Originaltitel:Gec i Majer
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ISBN-13:
9783895615177
Veröffentl:
2003
Seiten:
160
Autor:
David Albahari
Gewicht:
286 g
Format:
218x174x33 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

David Albahari wurde 1948 in Pec im heutigen Kosovo geboren und war einer der renommiertesten Schriftsteller Serbiens. Er studierte Englische Literatur in Belgrad und hat Vladimir Nabokov und John Updike ins Serbische übersetzt. 1973 erschien sein erster Erzählungsband, zahlreiche weitere Romane und Erzählungen folgten. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet worden, z. B. mit dem NIN-Preis und dem Ivo Andric-Preis. Sein Roman »Heute ist Mittwoch« wird mit dem Aleksandar Tisma International Literary Prize (2022) ausgezeichnet.David Albahari lebte in Calgary und Belgrad. Er verstarb am 30. Juli 2023 in Belgrad.Mirjana und Klaus Wittmann leben in Bonn und übersetzen aus dem Serbischen, Kroatischen und Bosnischen. Die Übersetzungen des Duos verstehen sich als Gemeinschaftswerke und entstehen im Tandemprinzip. 2006 erhielten sie für die Übersetzung von David Albaharis Mutterland den Brücke-Berlin-Preis, 2011 wurden sie für ihr übersetzerisches Gesamtwerk mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet.
Vom Winter 1941/42 bis zum folgenden Juni fuhren zwei Männer in einem Lastwagen jeden Tag von Belgrad nach Jajinci: Götz, der Fahrer, und Meyer, der Beifahrer. Hätten sie nicht unterwegs angehalten und das Ende des Auspuffs mit einer Öffnung im Boden des Kastens verschraubt und wäre der Kasten nicht voller Juden gewesen, niemand hätte sich später dafür interessiert.Der Erzähler aber, ein Belgrader Lehrer, interessiert sich dafür, weil auf dem Lastwagen auch seine Verwandten waren. Er beginnt zu recherchieren, wühlt in Dokumenten, versucht zu begreifen. Je näher er dem Wissen kommt, desto ferner ist er ihm; je mehr er sich Götz und Meyer vorzustellen sucht, desto schemenhafter werden ihre Gesichter. In der Besessenheit und Verzweiflung seines Erzählers spiegelt David Albahari mit subtiler Meisterschaft die höhere Wahrheit der Literatur: Nicht in der Objektivität des Faktischen wird das Grauen des Holocaust begreiflich, sondern in der Macht und Ohnmacht der subjektiven Erinnerung.

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