Streiken gegen den Krieg

Die Bedeutung der Massenstreiks in der Metallindustrie vom Januar 1918
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205 g
Format:
211x14x9 mm
Beschreibung:

Chaja Boebel, geb. 1966; tätig in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit seit 1993, seit 2000 päd. Mitarbeiterin im IG Metall Bildungszentrum Berlin. Friedhelm Boll, geb. 1945; seit 1975 wiss. Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, Professor an der Universität Kassel. Veröffentlichungen u.a.: Frieden ohne Revolution? Friedensstrategien der deutschen Sozialdemokratie vom Erfurter Programm 1891 bis zur Revolution 1918 (1980); Massenbewegungen in Niedersachsen 1906-1920. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung zu den unterschiedlichen Entwicklungstypen Braunschweig und Hannover (1981); Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Ihre Entwicklung vom 19. zum 20. Jahrhundert (1992). Frank Heidenreich, geb. 1956; seit 1991 päd. Mitarbeiter im IG Metall-Bildungszentrum Berlin. Letzte Veröffentlichung: Soziale Grundlagen der Demokratie (Vortrag auf der Tagung des Vorstands der IG Metall: Novemberrevolution 1918 - was bleibt?, 2008 - weltderarbeit.de/geschichte7.pdf). Ralf Hoffrogge, geb. 1980; Studium der Geschichte (Abschluss März 2008), derzeit als Studienberater tätig. Veröffentlichungen zum Thema: Richard Müller - Der Mann hinter der Novemberrevolution (Herbst 2008); Richard Müller: Eine Geschichte der Novemberrevolution, Neuauflage (Mitherausgeber 2011). Ottokar Luban, geb. 1937; Historiker. Veröffentlichungen zum Thema: Die revolutionäre Ungeduld. Rosa Luxemburg und ihre Verbindung zu den Massen (August 1914 bis Januar 1919). In: Mitteilungsblatt des Instituts für soziale Bewegungen, Nr. 29, S. 19-30 (2003). Dirk H. Müller, geb. 1944; Veröffentlichungen u.a.: Versammlungsdemokratie und Arbeiterdelegierte in der deutschen Gewerkschaftsbewegung vor 1918 (1987); Gewerkschaften, Arbeiterausschüsse und Arbeiterräte in der Berliner Kriegsindustrie 1914-1918. In: Arbeiterschaft in Deutschland 1914-1918, S. 155-178 (1985). Lothar Wentzel, geb. 1947; Bildungsreferent, arbeitete bis 2012 in der Grundsatzabteilung des IG Metall Vorstandes. Veröffentlichungen zum Themenbereich: Inflation und Arbeitslosigkeit. Gewerkschaftliche Kämpfe und ihre Grenzen am Beispiel des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes 1919-1924 (1981).
Die Streikbewegung für den Frieden im Jahr 1918 ist in ihrer Dimension in der deutschen Geschichte einmalig. Noch während des Krieges, im Zentrum der Rüstungsindustrie, beteiligten sich an ihr trotz Polizeiwillkür annähernd eine Million Menschen. Möglich wurde das durch eine Opposition, die umso stärker wurde, je länger der Krieg dauerte. Ihr Zentrum waren die revolutionären Obleute der großen Berliner Metallbetriebe.
Der Vorstand des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der bis zum Kriegsende der Burgfriedenspolitik treu geblieben war, wurde im Oktober 1919 mit Zweidrittelmehrheit abgewählt. Der Kopf der revolutionären Obleute, Richard Müller, rückte in den Vorstand auf, und einer der Sprecher der Opposition - Robert Dißmann - wurde Vorsitzender. Die Streikbewegungen zeigen, wie sich unter schwierigsten Bedingungen Widerstand entwickelte und welche Kraft in dem organisierten Handeln der Gewerkschaften steckte.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Forum Politische Bildung fand im Januar 2008 in der Bildungsstätte Berlin der IG Metall die Tagung "Streiken gegen den Krieg! - Die Bedeutung der Massenstreiks in der Metallindustrie vom Januar 1918" statt. Diese Streikbewegung, die eine Million Menschen ergriff, ist weitgehend verdrängt und vergessen. Sie gehört zu den wenigen großen politischen Streiks in der deutschen Arbeitergeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung dieses Streiks nicht nur für das Revolutionsjahr 1918, sondern auch für eine Gewerkschaft, die sich kritisch mit ihrer Geschichte auseinandersetzt, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. An zwei Tagen wurde dazu in Berlin-Pichelssee engagiert gestritten und diskutiert.

Mit diesem Band liegt erstmals eine gründliche Darstellung der Ereignisse vor. Er enthält die Vorträge der Tagung, eine biographische Würdigung des Sprechers der Revolutionären Obleute Richard Müller und eine Auswahl an Quellen und Dokumenten. "Eine informative und anschauliche Lektüre zu einem zu Unrecht in Vergessenheit geratenen bedeutsamen historischen Ereignis." (Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung)

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