vom Geschmack auf der Kellertreppe

keiper lyrik 30
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ISBN-13:
9783903575165
Veröffentl:
2024
Erscheinungsdatum:
04.03.2024
Seiten:
74
Autor:
Luca Kieser
Gewicht:
60 g
Format:
177x111x12 mm
Serie:
30, keiper lyrik
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Luca Kieser wurde 1992 in Tübingen geboren.Er studierte von 2010 bis 2014 Philosophie in Heidelberg und Leipzig und von 2014 bis 2018 am Institut für Sprachkunst in Wien. 2019 erhielt er den Förderpreis des Wortmeldungen-Literaturpreises, 2021 wurde er mit dem ersten Preis beim FM4-Kurzgeschichtenwettbwerb Wortlaut ausgezeichnet. 2022 war er Träger des Lichtungen-Lyrik-Stipendiums. 2023 erschien sein Debütroman Weil da war etwas im Wasser im Picus Verlag, der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand, sowie sein erster Gedichtband manchmal ist eine tragische Liebe bei hochroth München. Neben seiner schriftstellerischer Tätigkeit arbeitet er als Literaturvermittler und engagiert sich an der "PROSA - Projektschule für Alle!" für junge Menschen mit Fluchterfahrung.
Herausgeber: Helwig Brunner
In Luca Kiesers Langgedicht erscheint auf den ersten Blick alles recht beschaulich: In sieben Monologen erinnert das lyrische Ich Szenen einer frühen Kindheit, beschreibt das dingliche Inventar, das Verhaltensrepertoire und die erwachende Selbstwahrnehmung in einem ländlichen Umfeld. Da wird am See gespielt, auf Bäume geklettert, mit Wachsmalkreiden gezeichnet und spielerisch die Zunge herausgestreckt. Doch in Wahrheit, das spürt man beim Lesen rasch, geht es hier um etwas anderes, um etwas, das mit eben dieser Zunge zu tun hat. Es geht um die elementare, körperlich konkrete Erfahrung, zur Sprache zu kommen, mit dem Mund Wörter zu formen, sich auszudrücken und von sich zu erzählen. Es geht um die Selbstbehauptung im Ansprechen von Menschen und Dingen, um die Reibung am Gegenüber und letztlich um die Definition der erfahrbaren Welt mit den Mitteln der Sprache.Im Rahmen der Reihe keiper lyrik, die unterschiedliche Arbeitsrichtungen zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik mit ihren Grenzgängen und hybriden Textformen auslotet und abbildet, nimmt Kiesers Band eine spannende Position ein. Der an ein Publikum gerichtete Monolog, der das Verhalten des Sprechers mit kleinen Regieanweisungen vor Augen führt, lässt zunächst an die Bühne denken, und tatsächlich hat der Autor selbst den Text bereits performativ präsentiert. Doch intensive Klanglichkeit, ein durch kleine Brechungen aufgerauter sprachlicher Duktus, spezifisch gesetzte Versumbrüche und nicht zuletzt auch das reflektierte und thematisierte Sprachbewusstsein weisen nachdrücklich in Richtung des Gedichts - eines Bühnengedichts, wenn man so will.

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