Friedrich Weinreb (1910 Lemberg - 1988 Zürich) war ein Neuerer im Erzählen der Bibel und ein Wegbereiter im Zugang zur Kabbala. Judentum und Christentum stehen für ihn in einer schöpferischen Verbindung. Altes und Neues Testament bilden dabei eine Einheit. Sein Werk öffnet auch Wege zum Verständnis spiritueller Erfahrungen. Eine Nähe seines Werkes besteht zudem zu anderen mystischen Traditionen. Weinreb gilt als grosse Ausnahmeerscheinung im Judentum des 20. Jahrhunderts. Mit seinem bahnbrechenden Buch «Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung» öffnete er die Schatzkammer des jüdischen Wissens. Die «heilige mündliche Lehre», jahrtausendelang in weltabgeschiedenen Gelehrtenkreisen gehütet, erschloss Friedrich Weinreb als Quelle der Inspiration für die Gegenwart. Als Schriftsteller und Vortragender hinterliess er ein umfangreiches Lebenswerk, in dem es überraschende Wege der Verbindung zwischen biblischem Welt- und Menschenbild und heutiger Zeit und Lebenserfahrung zu entdecken gibt.

Oft spricht man von der Kabbala als einer »Geheimwissenschaft«. Das stimmt nicht, es gilt sogar als Pflicht, davon zu erzählen. Zauberei und Magie, die sich hier lohnen, davon will man schon hören, das Ewige aber erkennt man nicht, sucht man nicht.
Die Kabbala, die doch die Fragen, wer wir sind, wozu wir da sind und was der Sinn unseres Lebens ist, beantworten will, sucht und findet eben diese Antworten in der Schöpfung selber...ganz am Anfang: Gott schuf Himmel und Erde. Dort fängt die Kabbala sehr ausführlich an.
Ich habe weder theologisch noch philosophisch geschrieben und gesprochen, sondern versucht, vom Leben so zu erzählen, wie es bei mir aus dem Chassidismus selbstverständlich lebt. Da habe ich im Laufe vieler Jahre fast alle wichtigeren Themen der Kabbala ausgearbeitet, manchmal sehr weit- und tiefgehend.

Friedrich Weinreb gibt in diesem Buch eine profunde Einführung in die Grundlagen der jüdischen Mystik und erzählt von den Sefiroth und den vier Welten als einem überraschenden Lebenserlebnis.