Leichter sprechen und sich wohler fühlen, DVD

Praktische Hilfen für Stotternde
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Gewicht:
240 g
Format:
240x180x0 mm
Beschreibung:

Über den Autor Berthold Wauligmann, Jahrgang 1955, ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied der Stotterer-Selbsthilfegruppe Münster. Von 1984 bis 1989 war er Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe (BVSS). Seit 1985 ist er als Referent bei Seminaren tätig. Für die BVSS ist er oft aktiv, um zur Stärkung der Stotterer-Selbsthilfegruppen beizutragen. Berthold Wauligmann ist verheiratet. Gemeinsam mit seiner Frau Cilli, die er bei einem Seminar der Stotterer-Selbsthilfe kennen gelernt hat, hat er zwei Söhne im jugendlichen Alter. 1996 erschien Wauligmanns erster Film "Stotternde entdecken Sprechfreude". Neben zahlreichen Artikeln für den KIESELSTEIN (Zeitschrift der BVSS) schrieb er auch die "Ideenkiste für den Gruppenabend". Beliebt sind seine - teilweise humorvollen - Buttons zum Thema Stottern (tolle-buttons.de). Beruflich war er 23 Jahre lang im Öffentlichen Dienst beschäftigt. Seine frühzeitige Pensionierung kommt der Stotterer-Selbsthilfe sehr zugute.
Inhalt des Films
Teil 1: Vorträge (57 Minuten)
1 Selbst-Mobbing? Nein, danke!
2 Neue Erkenntnisse
3 Regelmäßiges Betonen
3.1 Vom Singen zum Sprechen
3.2 Regelmäßiges Betonen
4 Gezieltes Reduzieren des Sprechtempos
4.1 Löse die Handbremse!
4.2 Sprich so, wie du Auto fährst!
5 Atmung
5.1 Stoppen bei Brustatmung
5.2 Warnsignale der Atmung (Ludwig Werle)
6 Ich kann reagieren!
7 Sprechen mit lockerer Mundmuskulatur
7.1 Flüstern und Alkohol
7.2 Selbstwahrnehmung beim Mitsprechen in einer Gruppe
7.3 Ungeformte Sätze (Sprechen ohne Artikulation )
7.4 Lauter werden durch Erhöhung des Atemdrucks
7.5 Lockerer Stimmeinsatz
7.6 Locker bleiben durch positive Gedanken
8 Positive Vorstellungen
Teil 2: Übungen (63 Minuten)
1 Begrüßung
2 Gezieltes Reduzieren des Sprechtempos
2.1 Sprich so, wie du Auto fährst!
2.2 Echte Situationen allein einüben
2.3 Sprechen in Abschnitten
3 Atmung
3.1 Entscheide selbst, wohin du atmest!
3.2 Atme nur so viel Luft ein wie du brauchst!
3.3 Sprechen mit wenig Druck
3.4 In die Ausatmung hineinsprechen
3.5 Lauter sprechen durch Erhöhung des Atemdrucks
3.6 Tipps fürs Telefonieren
4 Gebundenes Sprechen mit regelmäßigen Betonungen 4.1 Gebundenes Sprechen
4.2 Vom Singen zum betonten Sprechen
4.3 Betonungen als Ruhe-Inseln
4.4 Betonungswellen
4.5 Betonen mit natürlicher Gestik
4.6 Statt Buchstaben sehen: Betonungen hören!
5 Gezieltes Reduzieren der Lautstärke
5.1 Leiser Stimmeinsatz
5.2 Gezieltes Reduzieren der Lautstärke
6 Sprechen mit lockerer Mundmuskulatur
6.1 Ungeformte Sätze (Sprechen ohne Artikulation )
6.2 Lockerer Stimmeinsatz
7 Positive Vorstellungen
7.1 Einreden
7.2 Sprechen wie ein Schauspieler
8 Aus Misserfolgen lernen
1. Vom Stottern zum natürlichen Sprechen1. Neues Sprechen
Um vom Stottern wegzukommen braucht man eine klare Vorstellung davon, wohin man möchte und wie man dort hingelangen kann. Ziel ist das neue Sprechen , ein Sprechen, das leicht fällt und bei dem man sich wohl fühlt. Es ist ein natürliches Sprechen ohne Hektik und Anstrengung. Dennoch erfordert es zunächst ein hohes Maß an Konzentration, da es ungewohnt ist. Beim neuen Sprechen geht es darum, die Dinge zu unterlassen, die zum Stottern führen und sich stattdessen an dem zu orientieren, was man anders macht, wenn man in ruhigen Situationen normal spricht.
Das gezielte Reduzieren des Sprechtempos trägt dazu bei, dass man sich in den Situationen, in denen es erforderlich ist, mehr Zeit lässt. Durch verschiedene, natürliche Arten der Verlangsamung wird mehr Ruhe ins Sprechen gebracht.
Cleveres Atmen ist der zweite Baustein des neuen Sprechens. In Situationen, in denen man sich aufregt, atmet man anders als in ruhigen Situationen. Dadurch kann zu viel Druck ins Sprechen gelangen, das tonische Stottern entsteht. Cleveres Atmen ist die Grundlage für sicheres und fließendes Sprechen.
Beim gebundenen Sprechen mit regelmäßigen Betonungen orientieren wir uns am Singen.
Dabei haben die meisten Stotternden keine Probleme. Statt abgehackt zu sprechen, verbinden wir die Wörter miteinander. Statt daran zu denken, was wir tun können, um nicht zu stottern, konzentrieren wir uns wie beim Singen darauf, wie es sich anhören soll. Bewusst sprechen wir mit sinnvollen Betonungen.
Das gezielte Reduzieren der Lautstärke hilft uns (wie das clevere Atmen) dabei, mit weniger Anstrengung zu sprechen. Leises Sprechen strengt weniger an als lautes. Dieses Wissen nutzen wir, indem wir bei den ersten wahrzunehmenden Verspannungen für einen Moment etwas leiser sprechen.
Beim Sprechen mit lockerer Mundmuskulatur spürt man, wie wenig Anstrengung zum natürlichen Sprechen erforderlich ist. Wer besonders deutlich sprechen möchte, übertreibt die Artikulation. Dieser erhöhte Kraftaufwand ist zum normalen Sprechen nicht erforderlich. Wer beim Sprechen befürchtet, ins Stottern zu geraten, der verkrampft. Wer aber darauf achtet, die lockere Mundmuskulatur beizubehalten, der bleibt entspannt und kann daher leichter sprechen.
2. Ängste abbauen
Stottern zum Thema machen, das war für mich sehr wichtig. Als Jugendlicher lebte ich sehr zurückgezogen. Ich grübelte viel und fühlte mich als Versager. Ich konnte mit niemandem über mein Stottern sprechen. Dies änderte sich erst, als ich mich mit 21 Jahren (heimlich) in psychotherapeutische Behandlung begab. Mit fast 24 Jahren schloss ich mich einer Stotterer-Selbsthilfegruppe an. Dort lernte ich Menschen kennen, die das gleiche Problem hatten wie ich. In dieser Gruppe fühlte ich mich immer wohler, denn hier machte mich das Stottern nicht zum Außenseiter. Jetzt gelang es mir immer öfter, über meine Ängste und meine Erlebnisse mit dem Stottern zu sprechen. Das tat mir gut. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe ermutigten mich dazu, in Alltagssituationen wieder häufiger etwas zu sagen. Lieber stottern statt schweigen! , wurde mein neues Motto. Trotz Angst zu sprechen, das wurde für mich zu einem Erfolgserlebnis, auch wenn ich dabei stotterte. Es waren Schritte in die richtige Richtung. Situationen, die ich vorher als Misserfolge eingestuft hatte, betrachtete ich jetzt als bestandene Mutproben. Mir war klar, dass ich nur dann zu einem wesentlich fließenderen Sprechen gelangen konnte, wenn ich mich auch mit meinen Ängsten auseinandersetzen würde. Vorher dachte ich immer: Lieber schweigen statt stottern! Dadurch ersparte ich mir viele unangenehme Erlebnisse. Auf Dauer war diese Strategie jedoch wenig hilfreich. Je öfter ich Sprechsituationen vermied, desto größer waren die Angst und die Anspannung, wenn ich dem Sprechen nicht mehr aus dem Wege gehen konnte.

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