Beschreibung:
Gerda Engelbracht, geboren 1955, studierte Volkskunde, Ethnologie und Publizistik in Göttingen. Sie lebt als freiberufliche Kulturwissenschaftlerin in Bremen und realisiert Forschungsprojekte, Publikationen und Ausstellungen zur Institutionengeschichte sowie zu psychiatrie-, medizin- und sozialgeschichtlichen Themen.
Der tödliche Schatten, der in Deutschland während des Dritten Reiches über der Psychiatrie lag, sparte auch Bremen nicht aus. Bereits in den dreißiger Jahren hatte in der Hansestadt eine "Psychiatrie ohne Menschlichkeit" Einfluß gewonnen, deren Verteter das zentrale Recht jedes Menschen - das Recht auf Leben - bestritten.
Rassenhygienische Forderungen wie Zwangssterilisation und "Euthanasie" prägten fortan das Leben der Menschen in den Anstalten. Wie tief die Wunden sind, die der psychiatrische Alltag im Nationalsozialismus hinterlassen hat, ist zu erahnen, wenn man Betroffenen und Hinterbliebenen zuhört.