Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit

Ein Prag-Roman. Hrsg. m. e. Nachw. v. Marta Markova
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Gewicht:
579 g
Format:
210x120x30 mm
Beschreibung:

Alice Gerstel stammte aus einer deutsch-jüdischen Fabrikantenfamilie, wurde 1894 in Prag geboren und gehörte zum Freundeskreis von Milena Jesenská. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Prag und München und setzte sich mit der Individualpsychologie Alfred Adlers auseinander. 1921 heiratete sie den rätekommunistischen Politiker und Schriftsteller Otto Rühle, gründete in Dresden den Verlag 'Am anderen Ufer' und entwickelte eine sozialistische Erziehungstheorie. Wegen des heraufziehenden Nationalsozialismus emigrierte Rühle-Gerstel 1932 nach Prag, wo sie als Redakteurin am 'Prager Tagblatt' arbeitete. Im mexikanischen Exil, wohin sie ihrem Mann 1936 folgte, freundete sie sich mit Leo Trotzki an und war vor allem als Übersetzerin tätig. Zeit ihres Lebens publizierte Alice Rühle-Gerstel zahlreiche Bücher, hielt Vorträge, schrieb Rezensionen unter anderem für die 'Literarische Welt', arbeitete für den Rundfunk und verfasste wichtige Analysen zur Situation der Frau. 1943 nahm sie sich in Mexiko nach dem Tod ihres Mannes das Leben.
"Umbruch ist jeden Tag": Um persönliche und gesellschaftliche Umbrüche in einer bewegten Zeit geht es in Alice Rühle-Gerstels Prag-Roman"Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit". Die lebendige Schilderung der Atmosphäre in berühmten und namenlosen Kaffeehäusern im Prag der 30er Jahre und die von leichter Melancholie durchzogenen Stadtbeschreibungen machen den Roman vor allem zu einer Liebeserklärung an die"goldene Stadt".
Die Kommunistin Hanna verlässt Berlin auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. In ihrer Heimatstadt Prag findet sie illegale Arbeit bei einer liberalen deutschsprachigen Zeitung und verliebt sich ausgerechnet in den Chefredakteur des politisch konträren Blattes. Im Mittelpunkt von Alice Rühle-Gerstels Roman stehen die Umbrüche im Leben einer jungen Frau zwischen politischen und gesellschaftlichen Fronten, wobei ihre politischen Überzeugungen ins Wanken geraten. "Der Umbruch" von 1937/38 wurde erstmals 1984 postum aus dem Nachlass veröffentlicht. Alice Rühle-Gerstel entlässt ihre Protagonistin Hanna hier in Lebensbereiche, die auch ihr gut vertraut waren. Lebendig wird die Arbeit in einer Zeitungsredaktion beschrieben, die aufgeladene Atmosphäre politischer Versammlungen und natürlich die langen Stunden in berühmten und namenlosen Kaffeehäusern, so dass "Der Umbruch" auch und vor allem eine Liebeserklärung an die "goldene Stadt" Prag ist. Reich bebildert, mit historischen Postkarten und einem Stadtplan liebevoll ausgestattet und mit einem kundigen Nachwort von Marta Marková versehen.

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