Beschreibung:
Shorena Lebanidze, 1965 im ostgeorgischen Televi geboren, studierte Journalistik und arbeitete als Investigativreporterin. Ab 1990 war sie Redakteurin der ersten unabhängigen Tageszeitung »7 Dghe«, schrieb über den Bürgerkrieg, über Regierungsversagen, Auftragsmorde und politisch motivierten Terror. Ab 1997 leitete sie u.a. das Politikressort der Tageszeitung »Saqartvelos Gazeti«, arbeitete für die Fernsehsender »Rustavi 2« und »24 Saati«, ab 2006 schrieb sie Scripte für Fernsehdokumentationen und publizierte dokumentarische Kurzgeschichten für Literaturmagazine. 2012 erschien ihr semifiktionaler Roman über das Leben des Malers Niko Pirosmani.
Niko Pirosmani, 1862 - 1918, in einer Bauernfamilie geboren, arbeitete als Eisenbahnschaffner und Milchhändler. Er brachte sich selbst das Malen bei und bestritt ab 1901 seinen Lebensunterhalt als Kneipenschildmaler und mit seinen Bildern, die er gegen Essen, Trinken und Unterkunft tauschte. 1912 entdeckten ihn die russischen Futuristen, in den 1920ern hatte er seinen posthumen Durchbruch in Paris, Picasso nannte ihn eine wichtige Inspirationsquelle. Bis heute gibt es stark beachtete Ausstellungen seiner Bilder, zuletzt in der Wiener Albertina, die Preise für seine Werke stiegen ins Astronomische. Die Details seines Lebens liegen jedoch noch weitgehend im Dunkeln.Die Investigativjournalistin Shorena Lebanidze hat einen eigenwilligen Zugang zu diesem rätselhaften Maler gewählt.Aus Archivmaterialien, Befragungen von Zeitzeugen und Kunsthistorikern, dem Zusammensetzen einzelner Bruchstücke entwickelt sie in Romanform ein Mosaikbild eines ungewöhnlichen Lebens und Nachlebens, in dem nichts fehlt: dramatischen Szenen, Politik, Abstürze, eine heimliche Liebe, Rache, brennende Leinwände, Kunstfälscher und das große Geld.