Feigenkakteen und Skorpione

Eine Biographie (1921 - 1936)
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Gewicht:
350 g
Format:
210x135x32 mm
Beschreibung:

Im Sommer 2006 jährte sich die spanische Revolution zum siebzigsten Mal. Wieder ein Jahrestag zu dem eine Unzahl von Publikationen auf dem Buchmarkt erschien. Und obwohl der kurze Sommer der Anarchie bekanntlich mit einer fatalen Niederlage endete, hat der Juli 1936 seine Faszination nicht verloren. Kein anderer Sommer wie der von 1936 hat uns gezeigt, dass eine andere Welt, eine libertäre Welt - ohne Herrschaft, ohne Ausbeutung, ein Leben in freier Selbstbestimmung - möglich ist. Der biologische Zeitlauf bringt es mit sich, dass heute nur noch wenige von dieser Zeit berichten können. Abel Paz ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen, die bereit waren (und von gesundheitlichen Einschränkungen einmal abgesehen) und sind, über die spanische Revolution zu berichten. Geboren wurde Abel Paz 1921 in Almería. Ab 1934 trat er der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT bei und arbeitete als Lehrling in einer Textilfabrik. Als er 15 Jahre alt war, begann der spanische Bürgerkrieg aus. Abel Paz erlebte den Sommer der Anarchie sowie den Bürgerkrieg auf Seiten der CNT und der FAI. Er kämpfte gegen das Franco-Regime und für die Soziale Revolution. Nach dem Sieg der Faschisten flüchtete er 1939 vor den Truppen des Generals Franco nach Frankreich. Dort wurde er mit anderen antifaschistischen SpanienkämpferInnen in verschiedenen Lagern interniert. Nach dem Einmarsch der deutschen faschistischen Armee in Frankreich kehrte Abel Paz 1942 nach Spanien zurück, um dort im Untergrund gegen das Franco-Regime zu kämpfen. Im Dezember 1942 wurde er verhaftet und bis 1953 inhaftiert. Nach seiner Gefängnishaft emigrierte Abel Paz erneut nach Frankreich und arbeitete dort bis 1977 in einer Druckerei. Seine Gefängnishaft hatte ihn nicht gebrochen, sondern eher - wie er es selbst einmal formulierte - geistig gefestigt. Für ihn war das Gefängnis, trotz der Lebensgefahr und der teils unmenschlichen Haftbedingungen, eine Schule der Revolution. Im französischen Exil mischte er sich aktiv in die politischen Diskussionen ein, er engagierte sich in der Exil-CNT, beteiligte sich am Pariser Mai 1968 und wurde im Laufe der Zeit einer der wichtigsten Biographen der spanischen Revolution, unter anderem verfasste er die wohl umfangreichste Biographie über den spanischen Anarchisten Buenaventura Durruti ("Durruti. Leben und Tode des spanischen Anarchisten"). An diesem Buch arbeitete er fast zehn Jahre. Ende der achtziger Jahre begann er mit der Niederschrift seiner eigenen Biographie, die am Ende vier Bände lang werden sollte. Der erste Band - seine Kindheitserinnerungen - liegt nun vor. "Feigenkakteen und Skorpione" umfasst den Zeitraum von seiner Geburt bis zum Ausbruch der spanischen Revolution am 18. Juli 1936. In der für die Geschichte der sozialen Bewegung in Spanien so entscheidenden Periode schmiedet Abel Paz seine Persönlichkeit. Ich möchte mich nicht dem spanischen Historiker und CNT-Aktivisten Lluís Tarrasón, der das Vorwort für die spanische Ausgabe 1994 geschrieben hatte, anschließen und behaupten, dass Abel Paz schon als Kind ein rebellischer Geist war und schon als Kleinkind ein klares revolutionäres Bewusstsein hatte. Vielmehr war es der damalige Zeitgeist und das soziale Umfeld (und für Abel Paz selbst, wie er sagt, seine Mutter) in dem er groß wurde, die ihn geformt haben. In den dreißiger Jahre erlebte Spanien große soziale Ereignisse, die Abel Paz als junger Mensch miterlebte. Die Proklamation der Republik, die Revolte in Asturien, das vorrevolutionäre Barcelona, die unterschiedlichsten libertären Bewegungen und schließlich den 19. Juli 1936. Für Abel Paz selbst ist "Feigenkakteen und Skorpione" der wichtigste Teil seiner Biographie, weil sie aufzeigt, dass die spanische Revolution eben nicht am 19. Juli 1936 begann, sondern 70 Jahre vorher ihre Wurzeln hatte. Natürlich ist es nur eine Biographie, geschrieben Jahrzehnte nach den Ereignissen und da ist das biographische Subjekt nicht nur das Selbst, das sich erinnert, sondern es ist auch
Kind zu spielen, wenn man schon über 80 Jahre alt ist, ist nicht einfach. Und es ist noch schwerer, da ich weiß, dass ich den Spanischen Bürgerkrieg, diese so kritische, erschütternde und stürmische Periode, gut kenne. Die Zeit vor und während des Spanischen Bürgerkrieges gehört zur interessanteste der spani-schen Sozialgeschichte. Möglicherweise liegt der hauptsächliche Wert von "Feigen-kakteen und Skorpione" in der Beschreibung einer Zeit und eines Ortes, die für die Menschen von heute unendlich weit entfernt sind. In Feigenkakteen und Skorpione finden sich viele Ereignis-se, die meine Jugend geprägt haben und die letztlich entschei-dend für die spanische Geschichte waren: Die Proklamation der Republik, der Streik in Asturien 1934, das vorrevolutionäre Barcelona und schließlich, um nur die herausragendsten Ereig-nisse zu erwähnen, der 19. Juli 1936, das Datum des faschisti-schen Putsches und der darauf folgenden revolutionären Ant-wort. Die Geschichte von libertärer Revolution und antifaschist¬ischem Widerstand spiegelt sich im Leben des spanischen A-nar¬chisten Abel Paz wieder. Bereits als 15-jähriger kämpfte er im Bürgerkrieg auf der Seite der CNT gegen die Franco-Faschisten. 1939 floh er nach Frankreich, kämpfte aber ab 1942 im Spanischen Untergrund gegen das Franco-Regime, bis er verhaftet und bis 1953 inhaftiert wurde. Heute lebt Abel Paz in Barcelona."Feigenkakteen und Skorpione" ist der erste Band seiner vier-bändigen Biographie, die in loser Folge im Verlag Edition AV erscheinen sollen.

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