Fritz Leonhardt 1909-1999. Die Kunst des Konstruierens / The Art of Engineering

Dtsch.-Engl.
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Joachim Kleinmanns, geb. 1957, studierte Bau- und Kunstgeschichte und promovierte 1985 über Aussichtstürme im Rheinland. Er sammelte erste Berufserfahrung im Rheinischen Amt für Denkmalpflege, war von 1987 bis 1993 als Bauforscher im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold tätig und lehrt heute Denkmalpflege an der Universität Karlsruhe.
Leonhardt war nie ein lupenreiner Ingenieur, sondern er war auch immer auf anderen Wegen und stets auf der Suche nach einer neuen Art des Humanismus, in dem Ästhetik und Ethik in eins fallen. Er bezeichnete sich selbst als "Baumeister", vermied also sowohl den Begriff des Architekten als auch den des Ingenieurs. Die Verpflichtung, zum Wohle der Menschheit zu wirken, verband er mit der Verpflichtung zum Schönen, und dieses Schöne suchte er - hier wieder ganz Ingenieur - durch Regeln zu fassen. Zweckerfüllung, Proportionen, Ordnung, Verfeinerung der Form, Einpassung in die Umwelt, Oberflächentextur, Farben, Charakter, Komplexität und Einbeziehen der Natur sind die Schlagworte Leonhardts. Natürlich war er sich bewußt, daß es durch die Befolgung von Regeln beim Entwerfen noch lange nicht zu schönen Bauwerken kommen müsse. "Phantasie, Intuition, Formgefühl und Gefühl für Schönheit" müßten hinzukommen. "Der künstlerisch Begabte" könne zwar intuitiv "Meisterwerke der Schönheit" hervorbringen, "die vielen funktionalen Anforderungen an heutige Bauwerke bedingen jedoch, daß zu einem guten Teil strenges, vernunftmäßiges Denken, also die Ratio, beteiligt werden muß".

Leonhardt never was a pure engineer, he always tried several ways, he always was in search of a new kind of humanism, which would unite aesthetics and ethics. He called himself a "master builder", avoiding the terms architect or engineer. He combined the duty of contributing to mankind's well-being with a commitment to beauty and - as an engineer - for this beauty he tried to find rules. To serve its purpose, proportions, order, refinement of form, fitting the environment, surface texture, colors, character, complexity, and integration with nature are Leonhardt's catchwords. Of course he knew that the application of design rules will not directly lead to beautiful buildings. "Phantasy, intuition, a feeling for form and beauty" must be added. "The artistically gifted" might create "masterworks of beauty" by intuition, but as "the many functional demands on presentday buildings stipulate the inclusion of strict, intelligent thought, our ratio must be involved".
1;Inhalt Contents;5
2;Fritz Leonhardt im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau;6
3;Fritz Leonhardt in the Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurwesen;7
4;Einführung;8
5;Introduction;9
6;Der Niet als Ornament. Der "Baumeister" Fritz Leonhardt;12
7;Rivets as ornament. "Master builder" Fritz Leonhardt;13
8;Fritz Leonhardts Bedeutung für die konstruktionsorientierte Baustatik;24
9;Fritz Leonhardt's importance for the analysis of loadbearing structures;25
10;Fritz Leonhardt. First buildings and projects;31
11;Wirtschaftlicher Wiederaufbau in Stuttgart. Beiträge Fritz Leonhardts zur Schuttverwertung;48
12;Economic reconstruction in Stuttgart. Leonhardt's contribution to rubble utilization;49
13;Frühe Spannbetonbrücken;54
14;Early prestressed-concrete bridges;55
15;Die Netzwerke Fritz Leonhardts in Österreich;66
16;Fritz Leonhardt's networks in Austria;67
17;70 Jahre Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner;72
18;70 years engineering consultancy Leonhardt, Andrä und Partner;73
19;Der Stuttgarter Fernsehturm. Ein Prototyp;88
20;The Stuttgart television tower. A prototype;89
21;Wie Fritz Leonhardts Stuttgarter Fernsehturm meinen beruflichen Lebensweg vorzeichnete;100
22;How the Stuttgart television tower by Fritz Leonhardt directed my professional career;101
23;Drahtseilakte. Fritz Leonhardts seilverspannte Brücken;106
24;Tightrope walks. Fritz Leonhardt's cable bridges;107
25;Fritz Leonhardt. Fußgängerbrücken;114
26;Fritz Leonhardt. Pedestrian bridges;115
27;Die Planung des Olympiadachs in München. Fritz Leonhardts Mitwirkung und Impulse;118
28;Planning the Olympia roof in Munich. Participation and impulses by Fritz Leonhardt;119
29;Fritz Leonhardt und die alten Bauten;126
30;Fritz Leonhardt and the old buildings;127
31;Fritz Leonhardts Erbe. Zum Umgang mit seinen Bauten;132
32;Fritz Leonhardt's legacy. How to deal with his buildings;133
33;Fritz Leonhardt als Professor und Rektor der Universität Stuttgart;140
34;Fritz Leonhardt as professor and rector of the University of Stuttgart;141
35;Fritz Leonhardt. Wie ich ihn als Rektor erlebt habe;146
36;Fritz Leonhardt. How I have known him as rector;147
37;Meine Zeit mit Fritz Leonhardt. Begegnungen und Erlebnisse;150
38;My time with Fritz Leonhardt. Encounters and experiences;151
39;Fritz Leonhardts Kontakte zur Materialprüfungsanstalt in Stuttgart;15640;Fritz Leonhardt's contacts with the materials testing institute in Stuttgart;157
41;Vom Institut für Massivbau zum Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren. Das Institut nach der Emeritierung von Fritz Leonhardt;160
42;From the institute for concrete structures to the Institute for Lightweight Structures and Conceptual Design. The institute after Fritz Leonhardt's retirement;161
43;Fritz Leonhardt. Etappen eines aktiven Lebens;164
44;Fritz Leonhardt. Stages of an active life;165
45;Der Niet als Ornament. Der "Baumeister" Fritz Leonhardt;193
46;Fritz Leonhardts Bedeutung für die konstruktionsorientierte Baustatik;193
47;Fritz Leonhardt. Erste Bauten und Projekte;193
48;Wirtschaftlicher Wiederaufbau in Stuttgart. Beiträge Fritz Leonhardts zur Schuttverwertung;195
49;Frühe Spannbetonbrücken;195
50;Der Stuttgarter Fernsehturm. Ein Prototyp;196
51;Die Netzwerke Fritz Leonhardts in Österreich;196
52;70 Jahre Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner;196
53;Drahtseilakte. Fritz Leonhardts seilverspannte Brücken;197
54;Fritz Leonhardt. Fußgängerbrücken;197
55;Die Planung des Olympiadachs in München. Fritz Leonhardts Mitwirkung und Impulse;197
56;Fritz Leonhardts Erbe. Zum Umgang mit seinen Bauten;197
57;Fritz Leonhardt als Professor und Rektor der Universität Stuttgart;197
58;Meine Zeit mit Fritz Leonhardt. Begegnungen und Erlebnisse;198
59;Fritz Leonhardts Kontakte zur Material-prüfungsanstalt in Stuttgart;198
60;Allgemeines Literaturverzeichnis;199
61;Schriften von Fritz Leonhardt (Auswahl);201
62;Bauten
2009 wäre Fritz Leonhardt 100 Jahre alt geworden.Aus diesem Anlaß präsentiert das SüdwestdeutscheArchiv für Architektur und Ingenieurbau(saai) an der Universität Karlsruhe, dasseinen umfangreichen Nachlaß verwahrt, dieerste umfassende Retrospektive zum Werk desbekannten Bauingenieurs.Die beruflichen Anfänge Leonhardts, der ander Technischen Hochschule Stuttgart studiertund anschließend die USA bereist hatte, liegenbei der deutschen Autobahn, für die er 1938-41die Rodenkirchener Hängebrücke entwarf. HermannGieslers Planungen für die 'Hauptstadtder Bewegung' unterstützte Leonhardt mitder Kuppelkonstruktion eines neuen MünchnerHauptbahnhofs, der jedoch nie realisiert wurde.Sein Schaffen der Nachkriegszeit galt vor allemdem Stahl- und Spannbetonbau. Er verbandwegweisende konstruktive Innovationen mit hohemgestalterischem Anspruch. Exemplarischdafür steht der von ihm 1953/54 entworfeneStuttgarter Fernsehturm, der zahlreiche Nachfolgerin aller Welt fand. Vor allem im Brückenbaugelangen Leonhardt bedeutende technischeNeuerungen. Mit der Düsseldorfer Brückenfamilieentwarfen er und seine Mitarbeiterin den 1950er bis 1970er Jahren Schrägkabelbrückenvon städtebaulich prägender Ästhetik,nach deren Vorbild das von ihm gegründeteBüro Leonhardt, Andrä und Partner weitgespannteBrücken in aller Welt schuf. Als Tragwerksplanerwar Leonhardt an den ersten deutschenHochhäusern der Nachkriegszeit beteiligt. ImZusammenwirken mit den jeweiligen Architektenentstanden die Seilnetzkonstruktionen desDeutschen Pavillons auf der Weltausstellung inMontreal 1967 und die Dächer der Olympiabautenin München 1972. Ganz wesentlich war fürLeonhardt das Wechselspiel zwischen Wissenschaftund Praxis. Sein in zahlreiche Sprachenübersetztes Buch Spannbeton für die Praxis(1955) und seine Vorlesungen über Massivbau(6 Bände, 1973-79) gelten noch heute als Standardwerke.Die Herausgeber des Werks arbeiten als wissenschaftlicheMitarbeiter am SüdwestdeutschenArchiv für Architektur und Ingenieurbau.Joachim Kleinmanns ist Bauhistoriker und lehrtseit 1994 Denkmalpflege an der UniversitätKarlsruhe. Christiane Weber ist Architektin undKunsthistorikerin.Kleinmanns

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