Karl Amadeus Hartmann und das Streichquartett, 3 Audio-CDs

Mit historischen und neuen Sprachaufnahmen der Familie Hartmann
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I
Gewicht:
162 g
Format:
141x125x11 mm
Beschreibung:

Richard Hartmann, geb. 1958, Prof. für Pastoraltheologie und Homiletik an der Theologischen Fakultät Fulda.
Ein Mensch, besonders ein Künstler, darf nicht in den grauen Alltag hineinleben, ohne gesprochen zu haben. (Karl Amadeus Hartmann)
Ausgezeichnet mit dem Deutschen MusikpreisECHO Klassik 2010 - "Surround-Einspielung des Jahres"Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2010 (Beste Information)Ausgezeichnet mit dem "Editor's Choice Award" (Gramophone Magazin"Empfohlen von der klassik.com Redaktion
- MUSIKSACD1:1-3 1. Streichquartett "Carillon" (1933) [21:11]I. Langsam [8:04] II. (con sordino) [7:05] III. Ohne Bezeichnung [6:02]4-6 2. Streichquartett (1945-48) [26:20]I. Langsam [9:27] II. Andantino (sehr ausdrucksvoll) [10:08] III. Presto (mit virtuosem Schluss) [6:45]SACD2:1 Kleines Konzert für Streichquartett und Schlagzeug (1931/32) [11:10]2-9 Kammerkonzert für Klarinette, Streichquartett und Streichorchester (1930/1935) [27:50](Livemitschnitt vom 23. April 2008, Jurriaanse Zaal - De Doelen, Rotterdam)2 Introduktion. Moderato [9:29] - 3-8 Tanz-Variationen [8:27]:3 Einleitung und Thema. Vivo (I. Variation) [1:26] - 4 II. Variation (Ostinato). Allegro molto [0:43] - 5 III. Variation. Adagio [2:19] - 6 IV. Variation. Allegretto [2:26] - 7 V. Variation. Allegro [0:49] - 8 VI. Variation (Finale). Allegro molto vivace [0:44]9 Fantasie. Langsam [9:54] STIMMENSACD1:7-19 Ulrich Dibelius im Gespräch mit Hartmanns Frau, Elisabeth Hartmann (1994) [21:19]7 Er hätte mehr erzählen können [1:03] - 8 Als 40jähriger ein Anfänger [1:54] - 9 Äußere und innere Ordnung [1:00] - 10 Die Hochzeitsreise [1:20] - 11 Ziellos zwischen 1938 und 1945 [2:51] - 12 Vergrabene Schätze im 2. Weltkrieg [1:50] - 13 Lebensmittelmarken können lebensgefährlich sein [1:18] - 14 In die Schweiz flüchten? [1:39] - 15 Verschwundene Partituren [1:29] - 16 Aufbruchstimmung in Italien [1:05] - 17 Die Geburt der Musica Viva-Reihe [3:12] - 18 Der Erfolg: Offene Türen nach dem Krieg [0:44] - 19 Krankheit und Tod [1:54]SACD2:10-14 Karl Amadeus Hartmann über sich selbst (ca. 1962) [34:44]10 Autobiografische Skizze [12:52] - 11 Arnold Schönberg [4:28] - 12 Mein Concerto funebre [1:13] - 13 Bekenntnis zur Oper [7:05] - 14 Kunst und Politik [9:06]SACD3:1-16 Mirjam Wiesemann im Gespräch mit Hartmanns Sohn, Dr. Richard P. Hartmann (2009) [41:36]1 Richards Schlüsselerlebnis - Das Draußen und Drinnen [5:46] - 2 Die heiligen Räume des Vaters [4:35] - 3 Kartoffelkäferklauben und Richards Traum [2:55] - 4 Der Auftrag oder: Du musst sehen [3:13] - 5 Ich kann nicht anders - Gegen die Nazis schreiben [1:42] - 6 Familiäre Streitkultur [0:32] - 7 Richard der Fliegenfänger [1:36] - 8 Fanatischer Anhänger des Inhalts [1:55] - 9 Des Vaters Wandlung [4:11] - 10 Die komponierende Jugend [1:07] - 11 Epitaphe für den Vater - Henze und Stockhausen [1:59] - 12 Ich wär' noch gerne bei euch geblieben [4:25] - 13 Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter - Musik als Medizin [3:18] - 14 Das Vermächtnis des Vaters [2:10] - 15-16 Zwei eigene Gedichte: 15 Ein Evolutions-Sketch [0:38] - 16 E = m*c² [1:32]
"Im Idealfall spricht das Werk eines Künstlers für sich selbst. Allerdings fühlt der eigenwillige, innovative Kunstschaffende sich und seine Arbeit nicht selten unverstanden beziehungsweise missverstanden. Oft besteht die misstrauische Befangenheit dem Neuen und Fremden gegenüber weit über den Tod des Künstlers hinaus. Es bedarf also offensichtlich einer Verständnisbrücke, die dem Kunst- und Kulturinteressierten den Zugang zum Werk erleichtert, wenn nicht überhaupt erst ermöglicht. So sperrig, unwegsam und unergründlich das kreative Gelände des künstlerischen Bauherrn auch auf den ersten Blick erscheinen möge, gibt es doch Wege, die hindurchführen und Eindrücke, welche die Sichtweise verändern und das Wesentliche erkennen lassen. Ab diesem Augenblick wird die Erkundung des Fremden zu einem Abenteuer, auf das man sich gern einlässt. Die Brücke, die wir mit unserer Edition Künstler im Gespräch bauen möchten, ist der Zugang zum Menschen hinter dem Kunstwerk, im Spannungsfeld zu seinen Lebensumständen, der politischen Situation, seiner Familie, seiner körperlichen und geistig-seelischen Verfassung und der Zeit, in der er lebt bzw. lebte.Wie viel wohler ist vielen Hörern, Sehern und Lesern von Musik, Kunst und Literatur, wenn sie erfahren, dass sich hinter einem außergewöhnlichen, vielleicht beunruhigenden Werk ein Mensch verbirgt, der greifbar, verletzbar, fühlbar ist, der einen Alltag hat, vielleicht eine Frau, manchmal Kinder, ganz sicher Eltern, und eine Kindheit; der mit Sorgen zu kämpfen hat - ebenso wie wir - der zweifelt, hofft, liebt und stirbt. Diese gemeinsame Schnittmenge des Menschseins verbindet uns mit dem Künstler, ist eine Brücke zu seinem Werk, und kann zu dessen Verständnis wesentlich beitragen, indem es uns durch die Schleuse des Vertrauten zum Unvertrauten führt.Jeder hört anders, erlebt das Gehörte auf seine einzigartige Weise, aber das Wesentliche ist, dass er es hört, dass er sich intensiv mit ihm beschäftigt und sich, neugierig geworden, auf Entdeckungsreise begibt, um - in unserem Falle - die neue Musik und ihre Schöpfer sehr persönlich kennen zu lernen." (Karl Amadeus Hartmann, 1905 - 1963) "Es war mir frühzeitig klar, dass zu gegenseitiger Verständigung Bilder und Musik so notwendig sind wie Worte und Gestik." (Karl Amadeus Hartmann)

"Den Auftakt unserer Edition Künstler im Gespräch bildet Karl Amadeus Hartmann, dessen Leben und Werk geprägt sind von Aufrichtigkeit, Mut, Konsequenz und Intensität. Der jugendliche Karl Amadeus, dessen Vater junge Menschen immer anfeuerte, sich umzuschauen und den künstlerischen Aufbruch der Zeit wahrzunehmen (frei nach K.A.H.), stürzte sich in den 1920er Jahren in die Abenteuer des geistigen Umbruchs, um zu Beginn des zweiten Weltkriegs schnell zu erkennen, ... dass es notwendig werde, ein Bekenntnis abzulegen ... als Gegenaktion, denn ich sagte mir, dass die Freiheit siegen wird, auch dann, wenn wir vernichtet würden.Der Zerstörung dessen, was ihm von Bedeutung war, wusste er allerdings entgegenzuwirken: Seine kompositorischen Manuskripte vergrub er zu Kriegszeiten tief unter der Erde, seinen Sohn Richard brachte er bei den Großeltern unter, um ihn sicher aufgehoben zu wissen, und er selbst begab sich seit Beginn der Naziherrschaft in die innere Emigration, zog sich in sich selbst und seinen Arbeitskeller zurück, wo er in jener Zeit u.a. sein erstes Streichquartett, seine erste Sinfonie und auch die sinfonische Dichtung Miserae schrieb, die er mit folgender Widmung versah: Meinen Freunden, die hundertfach sterben mussten, die für die Ewigkeit schlafen - wir vergessen euch nicht (Dachau 1933 - 34). Dies war seine Art zu sprechen in jener Zeit, in der das Andersartige mehr als in jeder anderen Zeit verfolgt und vernichtet wurde. Hartmann war eine Ausnahmeerscheinung. Er folgte einzig seinem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und künstlerische Wahrhaftigkeit ..."(Mirjam Wiesemann)

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.