Die Zukunft der Jurte - Kulturkampf in der Mongolei?

Gespräche in Ulaanbaatar mit Prof. Dr. Dorjpagma Sharav und Dr. Ganbold Dagvadorj
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210x140x21 mm
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Ehlers, KaiGeboren 1944 in Brüx (bei Prag). Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft zunächst in Göttingen, ab 1968 in Berlin. Lebt seit 1971 als politischer Journalist in Hamburg. Seit Anfang der 1980-er Jahre liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit auf den Wandlungen im nachsowjetischen Raum und deren Folgen, denen er durch Untersuchungen, Gespräche und Aktivitäten vor Ort nachgeht. 1992 Initiator und Mitbegründer des Vereins Nowostroika e.V. zur Förderung des Ost-West-Dialogs. Mitte der 1990-er Jahre Erweiterung seiner Forschungen auf Zentral- und Mittelasien, seit 2002 auch auf Chinas Rolle für die Neuordnung Euro-Asiens und den Prozess der so genannten Globalisierung. Zahlreiche Features im deutschsprachigen Rundfunk, Pressebeiträge und "Themenhefte", Veranstaltungen und Seminare. Einige seiner Bücher: "Jenseits von Moskau", "Herausforderung Russland", "Erotik des Informellen", "Russland: Aufbruch oder Umbruch", "Asiens Sprung in die Gegenwart".
Die mongolische Jurte steht für eine Kultur der Mobilität. Zugleich ist sie Ausdruck des Zwangs, sich den natürlichen Kreisläufen anzupassen. Insofern lebt in ihr etwas sehr Starres, Rituelles, Traditionelles. In der industriellen Gesellschaft entwickelt sich dagegen eine Mobilität, die sich von den natürlichen Gegebenheiten unabhängig macht, sich im Prozess der Globalisierung von der Standortgebundenheit löst. Beide Bewegungen laufen - jede für sich - auf Vereinseitigung und Stagnation hinaus: Die eine bleibt in traditionellen Ritualen stecken, die andere verliert sich in Beliebigkeit und permanenter Expansion. In der Begegnung zwischen beidem kann sich eine neue Qualität unserer Entwicklung herausbilden. Die Jurte ist ein Symbol dieser Begegnung.

Wie ist die Jurte entstanden? Für welche Kultur steht sie? Wie kann eine nachhaltige Zukunft jenseits von bindungsloser Modernisierung und romantischer Verklärung aussehen? Was kann der Westen von den mongolischen Nomaden, was können jene von der Industriegesellschaft lernen? - Sieben spannende und kurzweilige Gespräche, die in Ulaanbaatar während des Neujahrsfestes geführt wurden, gehen diesen Fragen nach.
Vorwort von Galsan TschinagVorwort von Prof. Dr. Hans Dieter KnappZum Geleit: Jurte mit Sonnenkollektor? Ankunft Einführung - Haus oder Jurte?- Jurte - Zentrum des nomadischen LebensRhythmen des nomadischen Lebens1. Gespräch: Wahl des OrtesBesuche im Kloster2. Gespräch: DachkranzDer zweite Tag des neuen Jahres3. Gespräch: HerdErinnerungen4. Gespräch: Kinder Tschingis ChansAbend in der Jurte5. Gespräch: Männerseite, FrauenseiteAusfahrt6. Gespräch: GästeMilchschnaps für die Götter7. Gespräch: Der AltarBlick von außen 8. Perspektiven der Modernisierung - Rückgriff auf traditionelle Methoden - Jurte mit Sonnenkollektor - Chot Ail: Die soziale Initiative ergreifenRückkehr Eine Jurte in Hamburg Mit einem mongolischen Familienalbum auf den Seiten 109-116.Anhang:A. Rückschau aus der Mongolei zur Deutschland-Rundreise im April 2006 von Prof. Dr. Dorjpagma Sharav und Dr. Ganbold Dagvardorj B. Protestbrief zur ökologischen Situation in der Mongolei C. Analyse der nomadischen Fünf-Tier-Kultur von Prof. Dr. Nalgar Erdenetzogt D. Mongolische Begriffe und Wendungen E. Anmerkungen F. Biografische Angaben G. Veröffentlichungen des Autors H. Dank
Die mongolische Jurte steht für eine Kultur der Mobilität. Zugleich ist sie Ausdruck des Zwangs, sich den natürlichen Kreisläufen anzupassen. Insofern lebt in ihr etwas sehr Starres, Rituelles, Traditionelles. In der industriellen Gesellschaft entwickelt sich dagegen eine Mobilität, die sich von den natürlichen Gegebenheiten unabhängig macht, sich im Prozess der Globalisierung von der Standortgebundenheit löst. Beide Bewegungen laufen ? jede für sich ? auf Vereinseitigung und Stagnation hinaus: Die eine bleibt in traditionellen Ritualen stecken, die andere verliert sich in Beliebigkeit und permanenter Expansion. In der Begegnung zwischen beidem kann sich eine neue Qualität unserer Entwicklung herausbilden. Die Jurte ist ein Symbol dieser Begegnung. Wie ist die Jurte entstanden? Für welche Kultur steht sie? Wie kann eine nachhaltige Zukunft jenseits von bindungsloser Modernisierung und romantischer Verklärung aussehen? Was kann der Westen von den mongolischen Nomaden, was können jene von der Industriegesellschaft lernen? ? Sieben spannende und kurzweilige Gespräche, die in Ulaanbaatar während des Neujahrsfestes geführt wurden, gehen diesen Fragen nach. Gesprächspartner des Russland- und Asienforschers Kai Ehlers sind die Psychologin und Volkspädagogin Prof. Dr. Dorjpagma Sharav sowie Dr. Ganbold Dagvadorj, leitender Veterinärmediziner an der agrarwissenschaftlichen Universität von Ulaanbaatar. Ein Beitrag von Prof. Dr. Nalgariin Erdenetzogt zur nomadischen Fünf-Tier-Kultur rundet das Werk ab, Originalzeichnungen zur Jurte sorgen für Anschaulichkeit. Mit Vorworten von Galsan Tschinag und Prof. Dr. Hans Dieter Knapp.Ein Tipp für Praktiker, Reisende und Kulturinteressierte!

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