Realien des Realismus

Wissenschaft - Technik - Medien in Theodor Fontanes Erzählprosa
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359 g
Format:
215x150x0 mm
Beschreibung:

Dr. Stephan Braese ist Lehrbeauftragter an den Universitäten Hamburg und Bremen.
Anne-Kathrin Reulecke lehrt Neuere Deutsche Philologie an der TU Berlin
Fontane gilt als einer der prägenden Dichter des deutschen und europäischen Realismus im 19. Jahrhundert. Seine Realismus-Konzeption wurde bislang bevorzugt mit der Thematisierung ereignis- und sozialgeschichtlicher Stoffe in seiner Literatur begründet.Der vorliegende Band geht indes der kaum beleuchteten Frage nach, inwieweit die ungeheuren Umwälzungen in Wissenschaften, Technik und Medien der industriellen Revolution seine literarischen Texte grundieren und skandieren. Fontanes begeistertes, aber nicht unkritisches Interesse an Erfahrungswissen und wissenschaftlicher Erkenntnis gipfelt bereits in seiner ersten Buchpublikation, den London-Reportagen (1856), in dem Ausruf: »Welche Fortschritte in Wissenschaft und Kunst, welche Allgemeinheit der Bildung, welch erleichterter Gedankenaustausch innerhalb des einzelnen Volkes und zwischen den Völkerfamilien!«Die Beiträge des Bandes gehen der Frage nach, wie die Bezugnahmen des Schriftstellers auf den wissenschaftlichen Diskurs, aber auch auf die rasanten Entwicklungen in der Industrie, der Transport- und Kommunikationstechnologie seine literarische Arbeit geprägt haben. Wissenschaftliche Konversation und Eisenbahn, Photographie und Ingenieurskunst, Dampfschiffahrt und Tourismus, dazu eine schier unübersehbare Menge von Briefen, Rohrpostsendungen, Depeschen und Telegrammen verdichten sich zum Index einer Epoche, in der die Geschicke der Figuren weniger von diesen selbst bestimmt zu werden scheinen als von den neuen ¿höheren¿ Mächten: den Realien von Wissenschaft, Technik und Medien.

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