Wissensregulierung und Regulierungswissen

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Alfons Bora, Soziologe und Jurist, ist seit 1999 Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld.Anna Henkel, seit 2013 Juniorprofessorin für Sozialtheorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.Carsten Reinhardt, seit 2007 Professor für Historische Wissenschaftsforschung an der Universität Bielefeld und seit 2013 Leiter der Chemical Heritage Foundation in Philadelphia, USA.
Der Produktionsfaktor Wissen produziert nicht nur Wissen, sondern zugleich auch Unwissen. Die Wissensgesellschaft ist auch eine Risikogesellschaft, in der die Normalität von Unfällen ebenso zu akzeptieren ist, wie das Fungieren der Gesellschaft als Labor neuer Technologien.Vor diesem Hintergrund der Gesellschaft als Wissensgesellschaft mit ihren beiden Seiten der Innovation und des Risikos ist die Frage zu sehen, wie die moderne Gesellschaft die ihr spezifische Problematik bearbeitet, mehr denn je von einem nicht auf seine positive Seite festlegbaren Wissen abhängig zu sein
Einleitung - Wissensregulierung und RegulierungswissenWISSENSREGULIERUNG ALS REGULIERUNG VON INSTITUTIONEN DES WISSENSUwe Schimank: Der Wandel der 'Regelungsstrukturen' des Hochschulsystems und die Folgen für die wissenschaftliche Forschung - zur Entwicklung der Governance-PerspektiveJochen Gläser und Thimo von Stuckrad: Von inaktiv bis kreativ: Der Umgang von Universitäten mit Forschungsevaluationen als Herausforderung für die OrganisationssoziologieDagmar Simon: Wissensregulierung durch Evaluationen? Aushandlung oder Standardisierung in der Qualitätsbewertung von WissenschaftRüdiger Hachtmann: Wissenschaftsmanagement in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - das Beispiel der Kaiser-Wilhelm-GesellschaftWISSENSREGULIERUNG ALS REGULIERUNG VON UND DURCH (WISSENSCHAFTLICHES) WISSENMartin Führ: REACH als lernende System - Wissensgenerierung und Perspektivenpluralismus durch Stakeholder InvolvementWolfgang Hoffmann-Riem: Regulierungswissen in der RegulierungMartin Carrier: Wissenschaftliche Expertise: Bedingungen ihrer Verlässlichkeit und VertrauenswürdigkeitMarc Moelders: Das Hummel-Paradox der Governance-Forschung. Zur Erklärung erfolgreicher Wissensregulierung in VerhandlungssystemenREGULIERUNGSWISSEN - REFLEXION AUF DAS VERHÄLTNIS VON WISSEN, REGULIERUNG UND GESELLSCHAFTSascha Dickel: Die Regulierung der Zukunft. 'Emerging Technologies' und das Problem der Exklusion des SpekulativenSven Kette: Organisationsprobleme wissensorientierter Regulierung. Der Fall Bankenregulierung
Der Begriff der Wissensregulierung bezieht sich auf die politische und gesellschaftliche Praxis der Regulierung von Wissen in der Gesellschaft; der Begriff des Regulierungswissens auf jenes Wissen, das aus der Reflexion einer solchen Praxis der Wissensregulierung entsteht. Qua Reflexion ist Regulierungswissen ein Wissen zweiter Ordnung. Je nachdem welche Form der Wissensregulierung beobachtet wird, kann unterschieden werden zwischen einem politischen Regulierungswissen um die Instrumente der Wissensregulierung und ihrer Wirkungen und einem gesellschaftstheoretischen Regulierungswissen, das die gesellschaftlichen Bedingungen und Wirkungen politischer Wissensregulierung beobachtet. Die in diesem Band verhandelte Frage, wie Gesellschaft mit der Erforderlichkeit und zugleich Gefährlichkeit neuen Wissens umgeht, ist als Erweiterung gesellschaftlichen Regulierungswissens zu verstehen - sowohl des Regulierungswissens um Instrumente, Mechanismen und Wirkungen politischer Regulierung, als auch des Regulierungswissens um den Stellenwert politischer Wissensregulierung in der Gesellschaft.Das Thema Wissensregulierung und Regulierungswissen wird unter drei Gesichtspunkten betrachtet: (1) Wissensregulierung als Regulierung von Institutionen des Wissens, (2) Wissensregulierung als Regulierung von und durch Wissen sowie (3) Regulierungswissen als Reflexion auf das Verhältnis von Wissen, Regulierung und Gesellschaft.Die Beiträge des Abschnittes zur Wissensregulierung als Regulierung von Institutionen des Wissens gehen vor allem der Frage nach, wie sich die Einflüsse von Politik auf Wissenschaft als Institution verändern und inwieweit damit Auswirkungen auf das Wissen selbst verbunden sind. In seinem Beitrag zum Governance-Wandel der Wissenschaft und den Folgen für die wissenschaftliche Forschung zeichnet Uwe Schimank verschiedene politische Einflussformen, den Zusammenhang von Governance-Strukturen und Forschungsbedingungen sowie den Einfluss von Autoritätsbeziehungen nach. Jochen Gläser und Thimo von Stuckrad schließen an diesen konzeptionellen Rahmen an und untersuchen den Einfluss von Evaluationsverfahren auf die empirische Forschung als eine spezifische Form aktueller Governance. Um Evaluation geht es auch im Beitrag von Dagmar Simon, die die Spezifika von Evaluationsverfahren anstelle von peer reviews im internationalen Vergleich aufzeigt. Mit seinem Beitrag zum Wissenschaftsmanagement in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eröffnet Rüdiger Hachtmann eine historische Perspektive auf Wissensregulierung im Sinne einer Regulierung wissenschaftlicher Institutionen.Liegt im ersten Teil der Schwerpunkt auf der Regulierung von Institutionen des Wissens, geht es im zweiten Teil um Wissensregulierung als Regulierung von und durch (wissenschaftliches) Wissen. Hier steht die Problematik im Mittelpunkt, dass die Regulierung von Wissen zugleich Innovationspotential offenhalten und Risikopotential vermeiden muss. Am Fall der Europäischen Chemikalienverordnung zeigt Martin Führ, wie im Umgang mit dieser Problematik eine Form der Regulierung entsteht, die das Problem der Doppelanforderung gleichsam an die zu regulierenden Akteure zurückgibt und somit Elemente von Selbstorganisation regulierend aufgreift. Wolfgang Hoffmann-Riem nutzt das Beispiel REACH, um das Problem der rechtlichen Normsetzung unter Bedingung von Wissen/Nichtwissen in den allgemeineren Kontext eines Wandels der Modi von Regulierung zu stellen. Lag der Schwerpunkt dieser beiden Beiträge auf der rechtlichen Regulierungsperspektive, so geht Martin Carrier auf den Stellenwert von Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit von wissenschaftlichem Wissen und seiner Regulierung aus wissenschaftstheoretischer Perspektive ein. Deutlich wird, dass Grenzen von Regulierungnicht zuletzt Konsequenzen für die Legitimität wissenschaftlichen Wissens haben können. Marc Moelders schließlich geht auf die Unwahrscheinlichkeit eines Gelingens von Wissensregulierung aus gesellschaftstheoretischer Perspekt

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