Beschreibung:
Unsere Reihe "Berlin in Prosa" erzählt vom Charakter, dem Lebensgefühl, der Atmosphäre, den Menschen einer unerhört schnell gewachsenen, lange beispiellos modernen, dann geschundenen, zerstörten, geteilten, wiedervereinten, widersprüchlichen Weltstadt.Anlässlich des 100. Stadtjubiläums von Groß-Berlin am 1. Oktober 2020 erscheinen die ersten drei Titel dieser ambitionierten mehrbändigen Geschichte des modernen Berlin in Prosatexten.Der historische Bogen wird von der wilhelminischen Epoche bis ins frühe 21. Jahrhundert gespannt. Ob Erzählung, Reportage, Feuilleton-Artikel, Essays oder poetische Miniaturen - Berlin in Prosa vermittelt tiefe, mal amüsante, mal melancholische oder herb-nüchterne Einblicke in Stadtcharakter, Stadtentwicklung und Alltag.Der Reigen von Autoren und Autorinnen vereint die prominenten ebenso wie die vergessenen Namen.
Es gab sie: eine nichtnationalsozialistische Literatur, die sich gerade in den vielfältigsten Prosaformaten literarisch und publizistisch nach 1933 zu behaupten wusste. Die Berlin-Bilder, die so unterschiedliche Autoren und Autorinnen wie Mascha Kaléko, Wolfgang Weyrauch, Werner Finck oder auch Wolfgang Koeppen in Feuilletons, Glossen, Reportagen und kurzen Erzählungen entwarfen, waren zumeist Alltagsbeobachtungen und -geschichten. Hinter der Fassade des Allgemein-Menschlichen und Heiter-Alltäglichen suchte man weltstädtischen Geist zu bewahren - ein hakenkreuzfreies Berlin, das die "Menschenfressergesichter" (Felix Hartlaub) bewusst ausblendete. Dieses "Mnemopolis Berlin" (Oda Schaefer), das sich allen Techniken des verdeckten Schreibens in finsteren Zeiten bedient, offenbart auch die literarische Kontinuität zwischen der Weimarer Republik und den Nachkriegsjahren.