Kein Schlaf untem Stein

Unangepasste Gedanken und Gedichte aus Tage- und Nachtbüchern
 Englisch Broschur
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Gewicht:
287 g
Format:
213x140x20 mm
Beschreibung:

Über die Autorin: Ingeburg Schirrmacher, geboren am 4. März 1929 in Berlin. Ausbildung an der Fachschule für Buchhandel Leipzig als Buchhändlerin und Antiquarin. Berufstätigkeit u.a. im Kulturbund, ab 1970 in der Buchhandlung des Staatlichen Rundfunkkomitees in Berlin, ab 1981 bis 1990 als Leiterin des Antiquariats in der Münzstraße, später Weinmeisterstraße.Publikationen zu DDR-Zeiten nur in Zeitschriften wie »Der Sonntag«, »Die Wochenpost« sowie den Literaturzeitschriften »Sinn und Form« und »NDL«. Veröffentlichungen in Buchform blieben ihr damals wegen fehlender Anpassung verwehrt. Lyrikbände »Wo der Maulesel wartet« und »Die Last der Flügel« (Edition Fischer); »Mythos des Unsichtbaren« (Aphaia-Verlag) sowie in zahlreichen Anthologien.
Unangepasste Gedanken und Gedichte ist der Untertitel dieses Buches. Es spiegelt im Rahmen von mehr als fünf Jahrzehnten ein beeindruckendes Bild vom zerstobenen Traum von einem besseren Land, das friedfertig und gerecht, allen gleiche Chancen bieten sollte. Es erzählt von missbrauchten Idealen, von Ängsten und neuem Hoffen. Die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe sind einzigartige Zeugnisse einer Epoche voller Verwerfungen, und, ebenso wie die Gedichte, 'Beispiel für eine Generation, die nicht leichtsinnig leben konnte. Die Verhältnisse waren zu mächtig, gewaltig und dazu widersprüchlich. Immer wieder ist sie vor die Aufgabe gestellt, im schwer zu ertragenen Wechsel der Zeiten sich selbst zu bewahren. Sie gehört zu der Generation der gebrochenen Biographien. Das macht das Lesen spannend', wie Dietrich Garstka in seinem Vorwort schreibt.
Es ist ein Faszinosum besonderer Art, zu erleben und zu erlesen, wie aus traumatischen Martyrien und erlittenen Widersprüchen berührende Lyrik entsteht. Die einprägsamen, metaphernreichen Gedichte vereinen kunstvolle sprachliche Bilder und verständliche klare Gedanken. Seismographisch genau erspüren sie die Schönheiten und die Gefährdungen des Lebens. Im Kontext der Zeitdokumente sind diese unnachahmlichen poetischen Miniaturen auch für Lyrikungewohnte gut zu erschließen. Oft voller Nachdenklichkeit, reich an einer grenzenlosen Liebe zur Schöpfung, zur Natur wie zu den Mitmenschen. Aber auch streitbar, gar zornig, wenn sie sich mit politischen Ärgernissen, Ungerechtigkeiten oder Dummheit und Krieg auseinandersetzen. Ingeburg Schirrmacher ist ein Musterbeispiel dafür, dass Lyrik nicht nur im Elfenbeinturm gedeiht. Ihre Kunst in Lyrik und Prosa ist immer auch leidenschaftliche Auseinandersetzung mit der konkreten gesellschaftlichen Wirklichkeit. Dies aber stets, wie Garstka schreibt: '... eben als Kunst, die wiederum mehr ausdrückt als das, was an der Zeit ist, nämlich die Erinnerung an das Humanum, das immer auch Ideal ist und bleibt.'
Die klugen, streitbaren Gedanken und Gedichte regen an zum Nachdenken und Annähern, selbst bei unterschiedlichen Ansichten. Ein poetischer Blick auf ein einzigartiges empfindsames Leben, mit all seinen Widersprüchlichkeiten; auf eine Dichterin, die sich auch im fortgeschrittenen Alter sehr lebendig einmischt und keinen Schlaf findet unterm Stein der allgegenwärtigen Bedrohungen. Eine starke, beeindruckende Frau, die gerade auch deshalb stellvertretend für viele andere steht.
Mit einem Brief von Franz Fühmann und 28 Zeichnungen von Ivo Janacek

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