Vielfältig wie Herkunft und Biografien der acht Autoren dieses Lyrik-Bandes zeigt sich deren literarische Handschrift. Ihre Werke verstehen die drei Poetinnen und fünf Poeten - im Sinne Erich Kästners - als Alltagslyrik: Subjektives, Privates und Alltägliches werden hier zum zentralen Thema. Inspirieren ließen sie sich dabei von Gefühlen, die unser aller Leben bestimmen: Sehnsucht, Liebe, Abschied, Trauer, Fremde, Einkehr, Heimat. Ebendiese Empfindungen sind es auch, die die beiden bildenden Künstlerinnen in ihre Farbholzschnitte einfließen ließen. Die Grafiken bilden damit einen Spannungsbogen zu den Gedichten und begleiten die Autoren durch den Wandel der Zeit. Im Dialog miteinander widerspiegeln Gedichte und Grafiken Lebensbogen für Lebensbogen.

In anregenden und berührenden poetischen Bildern bringen acht Autoren ihre persönlichen Lebenssichten auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck. Reich an Erfahrung nutzen sie die Schönheit und den Reichtum der Sprache. Mit Feingefühl und leisen Tönen ebenso wie mit klarer Haltung ziehen sie ihren Lebensbogen. Die Leser werden Parallelen zu ihrem Lebensweg suchen und finden, wenn sie sich Dichter und Gedicht anvertrauen. Wer den Spuren dieser Worte folgt, wird kaum leer ausgehen. Denn: Lebensbogen, das ist die uns zugemessene Zeit auf dieser Welt zwischen Geburt und Abschied. Das sind die Menschen, denen wir bei ihrem Durchschreiten begegnen; sind die Orte, an denen wir waren. Das ist aber auch das Jahr in seinen wechselnden Farben, die immerwährende Wiederkehr von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Vielfältig wie Herkunft und Lebensbogen der Autoren zeigt sich deren literarische Handschrift. Sie reicht von der japanischen Dichtform Haiku bis zu freien Rhythmen. Sie alle aber eint, dass sie ihre Arbeiten als Alltagslyrik - im Sinne Erich Kästners - verstehen. Im Wandel der Zeit werden die Gedichte von Farbholzschnitten begleitet, die die Texte anspruchsvoll in Szene setzen.