Heimat und Fremde

Präsenz im Entzug. Festschrift zum 70. Geburtstag von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
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800 g
Format:
215x155x32 mm
Beschreibung:

Beate Beckmann-Zöller (geb. 1966), Studium der Anglistik, kath. Theologie und Philosophie in München, Freiburg i. Br. und Weingarten (Bodensee); Wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionsphilosophie u. vergl. Religionswissenschaft (Institut für Philosophie, TU Dresden) 1993-2001, Promotion 2001 (bei H.-B. Gerl-Falkovitz), Wiss. Assistentin 2001-2004; seit 2004 Dozentin an der Kath. Stiftungsfachhochschule München; seit 2015 Vizepräsidentin der Edith-Stein-Gesellschaft. - Veröffentlichungen: Phänomenologie des religiösen Erlebnisses. Religionsphilosophische Überlegungen im Anschluß an Adolf Reinach und Edith Stein, Würzburg 2003; (mit H.-B. Gerl-Falkovitz) Die "unbekannte" Edith Stein: Phänomenologie und Sozialphilosophie, Frankfurt a.M. 2006; Frauen bewegen die Päpste. Leben und Briefe der Hildegard von Bingen, Birgitta von Schweden, Caterina von Siena, Mary Ward, Elena Guerra und Edith Stein, Augsburg 2010; "Frau und Mann in den Weltreligionen. Religionswissenschaftliche Reflexionen über das Geschlechterverhältnis", in: Gender in Wissenschaft und Alltag. Ringvorlesung, Dresden 2002, 153-176; "'Heilige Familie'? Jesus in seiner 'natürlichen' Familie und seine Lehre von den 'wahren Verwandten' mit einem Vergleich zu Buddha", in: Kaufmann, René / Ebelt, Holger (Hgg.), Scientia et Religio. Religionsphilosophische Orientierungen. Festschrift für Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zum 60. Geburtstag, Dresden 2005, 379-394; "Religious-Philosophical Reflections on the Relationship of Freedom and Commitment in Edith Stein and Simone Weil", in: Joyce Avrech Berkman (Hg.): Contemplating Edith Stein, Notre Dame, Indiana 2006, 301-319; "Edith Stein's Theory of the Person in Her Münster Years (1932-1933)", in: American Catholic Philosophical Quarterly, "Edith Stein", 82, 1, hg. v. Antonio Calcagno (2008), 47-70; "'Wenn Gott ins Denken einfällt'. Gotteserweise im phänomenologischen Ansatz Edith Steins", in: Europa und seine Anderen. Emmanuel Levinas, Edith Stein, Jozef Tischner, hg. v. H.-B. Gerl-Falkovitz / R. Kaufmann / H. R. Sepp, Dresden 2010, 43-60; "Selbst-Behauptung, Hin-Gabe und die Gabe des Geistes. 'Phänomenologie der Gabe' im Anschluss an Edith Stein", in: Susan Gottlöber / René Kaufmann (Hgg.), Gabe, Schuld, Vergebung. Festschrift für Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Dresden 2011, 401-422; mit H.-B. Gerl-Falkvitz: Edith Stein - Themen, Kontexte, Materialien, Dresden 2015; Bearbeitung und Einführung der Edith-Stein-Gesamtausgabe Bände 6 (2010), 9 (mit Hans Rainer Sepp, 2014), 14 (2004), 15 (2005), 16 (2001), 17 (mit Viki Ranff, 2003).
René Kaufmann (geb. 1972), Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte an der TU Dresden; Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft (Institut für Philosophie, TU Dresden) 2004-2011; freier Autor, Verleger und Dozent, z.Zt. Abschluss der Promotion zur Theodizee-Problematik; Mitherausgeber der Reihe Religionsphilosophie. Diskurse und Orientierungen (Dresden 2009ff.). - Forschungsschwerpunkte: Religionsphilosophie, Anthropologie, Kulturphilosophie, Sozialphilosophie, Theodizee. - Veröffentlichungen: m. Susan Gottlöber Hg. v.: Schuld - Gabe - Vergebung, Dresden 2011; "Einführung zum Gabephänomen und -diskurs", "Gabe und die Dativ-Struktur menschlicher Existenz", in: ebd., 23-66, 167-198; gem. m. M. Hähnel, "Religionsphilosophie", in: J. Rohbeck u. P. H. Breitenstein (Hgg.), Philosophie. Geschichte - Disziplinen - Kompetenzen, Stuttgart 2011, 355-365.
BEATE BECKMANN-ZÖLLER, RENÉ KAUFMANN, Einleitung der Herausgeber (9)
RENÉ KAUFMANN, Heimat als Präsenz im Entzug. Betrachtungen zum Spannungsfeld von Heimat und Fremde. Thematische Einführung (15)
Teil I: MENSCH UND HEIMAT
CLAUDIA MARIÉLE WULF, Heimat - eine menschliche Konstante (49)
KAREN JOISTEN, Der Massenautist und der Massenvagabund. Formen der Ent-Leiblichung im 21. Jahrhundert (61)
STEPHAN GRÄTZEL, Transzendentale Obdachlosigkeit und Gabe. Zum modernen Selbstbild des Menschen (71)
BURKHARD LIEBSCH, Vorübergehende Bleibe (83)
JOACHIM KLOSE, An den Rändern von Heimat (97)

TEIL II: TRANSZENDENZ UND HEIMAT
BEATE BECKMANN-ZÖLLER, Christliche und islamische Religion: Beheimatung und/oder Fremdsein in Europa? Reflexionen auf Michel Houellebecqs Unterwerfung (125)
SOPHIE BINGGELI, "Fremde und Gäste auf Erden". Einige biblische Gedanken über Steins "Definition" des Juden als "Ad infinitum" (153)
ABT MAXIMILIAN HEIM OCIST, "Conversatio nostra in caelis est". Unsere Heimat ist im Himmel (165)
CHRISTOPH BÖHR, Denken am Ort der Hoffnung. Eine philosophische Reflexion auf eine theologische Tugend (181)
VIKI RANFF, Was lernt Edith Stein über die Vergöttlichung des Menschen? Wegweiser, Wegführer und Wegbegleiter zur Heimat in Gott (193)
KATHARINA SEIFERT, Sieben mal drei Jahre. Ein Beitrag zur intellektuellen Beheimatung von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. 21 Jahre Vizepräsidentin der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e.V. (207)
HORST RENZ, Mutterseelenallein. Gertrud von le Forts Die Tochter Farinatas und die poetische Auflösung einer zentralen Aporie in Ernst Troeltschs Denken (217)
ELISABETH MÜNZEBROCK, "Beheimatet im Wort / WORT". Gertrud von le Fort und Teresa von Ávila - zwei ungleich-gleiche Schwestern im Geiste (231)
HANS MAIER, Über Rituale und Feste in einer nachreligiösen Gesellschaft (243)
GEORG AUSTEN UND MATTHIAS MICHEEL, Heimat und Diaspora. Gedankensplitter aus Perspektive des Bonifatiuswerkes (253)

TEIL III: LEIB UND HEIMAT
HARALD SEUBERT, Der Leib als entzogene Heimat und die Landschaften des Pathischen. Prolegomena zu einem Gespräch zwischen Viktor von Weizsäcker und Martin Heidegger (273)
CORBIN GAMS, Die Theologie des Leibes als Weg von der ersten zur endgültigen Heimat (295)
MARTIN HÄHNEL, Verwandelte Fremde. Protoethische Überlegungen zum Verhältnis von Gegenseitigkeit, Transzendenz und Liebe (307)

TEIL IV: ORT UND HEIMAT
HOLGER ZABOROWSKI, Heimat Europa? Oder: Von Ferne, Nähe und der Würde des Anderen (323)
HANS RAINER SEPP, Diesseits von Heimwelt und Fremdwelt. Die Weltstruktur der Aborigines - ein Sonderfall? (337)
PHILIPP W. HILDMANN, Heimat im portativen Vaterland. Versuch über Reiner Kunze (355)
ANTJE KLEINEWEFERS, Untergang Preußens, Verlust der Heimat, Rettung des Bleibenden. Gertrud von le Fort, Die Verfemte. Ein Erinnerungsblatt. Eine Interpretation (365)
BEATRIX KERSTEN, Heilig und bergend zugleich? Romano Guardini und Martin Heidegger im Kloster Beuron (387)
THOMAS BROSE, Interpretation der Welt. Weg zu geistiger Beheimatung: Romano Guardini und der "Berliner Ansatz" (399)
ELISABETH PRÉGARDIER, Romano Guardini: "Mooshausen - meine innere Heimat" (409)
AUTORINNEN UND AUTOREN (423)
Der Mensch braucht Heimat - ein Mindestmaß an Sicherheit und Überschaubarkeit, Stabilität und Kontinuität. Heimat meint eine Form nicht mehr eigens zur Bewusstheit kommender, selbstverständlicher Vertrautheit und elementarer Einbindung in lokale, soziale und kulturelle (Vor-)Gegebenheiten, denen eine konstitutive Bedeutung für unsere Existenz, unsere Identität und unser Selbstbild zukommt. Heimat gibt sich uns dabei so selbstverständlich, dass wir ihrer paradoxerweise erst im Modus der Abwesenheit, des Verlustes und Entzuges gegenwärtig werden.
Den Menschen kennzeichnet ein spannungsvoller Grundbezug zum Heimatlichen: weil ihn sowohl das Bedürfnis nach Heimischsein als auch ein ebenso elementares Unterwegssein und der Aufbruch und Exodus aus dem Gewohnten hinaus in die Fremde charakterisieren. Heimat grenzt und schirmt sich gegen das un-heim-liche Fremde ab. Zugleich sind Heimat und Fremde konstitutiv aufeinander bezogen: Das und der Fremde erweisen sich letztlich sogar als Lehrer des Eigenen.
Die Beiträge der Festschrift zum 70. Geburtstag von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz denken in je ganz verschiedener Weise der damit aufgenommenen Spur einer Verquickung von Heimat und Fremde nach: im Fokus auf Mensch, Leib, Ort und Transzendenz.

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