Gefolgschaft hinterm Hakenkreuz

Zwanzig Kapitel zu zwölf Jahren deutscher Geschichte
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458 g
Format:
211x127x30 mm
Beschreibung:

Pätzold, Kurt
Kurt Pätzold (1930-2016), geboren in Breslau, studierte in Jena Geschichte, Philosophie und politische Ökonomie. Später ging er nach Berlin und konzentrierte sich dort auf Lehre und Forschung auf seinem Gebiet: deutscher Faschismus und Imperialismus. Aufsehen erregte der international renommierte Historiker mit Publikationen zum Dritten Reich und der Judenverfolgung, darunter »Geschichte der NSDAP« und »Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite«. Zugleich beschäftigt er sich zunehmend mit peripheren Themen, die im weitesten Sinne den kulturhistorischen Hintergrund für den deutschen Nationalismus, Militarismus und Rassismus bilden. Zuletzt erschienen im verlag am park »1813. Der Krieg und sein Nachleben« (2013), »1914. Das Ereignis und sein Nachleben« (2014), »Kein Platz an der Sonne. Hundert Jahre danach und wenig gelernt« (2015), »Faschismus-Diagnosen« (2016) und "Die Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942" (2016). Die vorliegende Publikation ist Pätzolds letzte Arbeit. Er beendete sie wenige Wochen vor seinem Tode im August 2016.
Das Buch erscheint zum 1. Todestag des Autors, es ist die letzte Arbeit Kurt Pätzolds. Sein Freund und Kollege Manfred Weißbecker, mit dem Pätzold mehrere Bücher schrieb, übernahm die Endredaktion der zu großen Teilen bereits auf dem Krankenlager entstandenen Untersuchung. Kurt Pätzold beschäftigte die Frage zeitlebens: Wie kam es, dass die Mehrheit des deutschen Volkes den Faschisten bereitwillig folgte? Was geschah da im Volk der Dichter und Denker? Zunehmend kam er zur Auffassung, dass dies vermutlich kein so einmaliger Vorgang gewesen sein könnte. Schon lange vor den Nazis machten andere auf die Verführbarkeit der Massen aufmerksam. Goethe meinte im "Egmont": "Ein Volk wird nicht alt, nicht klug; ein Volk bleibt immer kindisch." Auch Friedrich II. teilte diese Skepsis: "Setze Er einen alten Affen aufs Pferd und lasse Er ihn durch die Straßen reiten, so wird das Volk zusammenlaufen." Und Pätzolds Vater schrieb resigniert am 15. März 1946 in einem Brief an seinen Sohn: "Die Masse ist urteilslos, man und jeder kann sie auf das Gleis schieben, wo er sie gerade hinhaben will."

Kurt Pätzold vermochte es leider nicht, wie geplant seine auch selbstkritische Untersuchung bis in die Gegenwart zu führen. Er verstarb am 18. August 2016. Die Beantwortung mancher Frage, die Pätzold darin aufwarf, steht also unverändert aus.

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