Die verschlossene Tür

Kriminalrat Koppens seltsamster Fall
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Gewicht:
210 g
Format:
213x127x13 mm
Beschreibung:

Alfred Döblin, geboren am 10. August 1878 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, war Nervenarzt in Berlin; dort begründete er auch die expressionistische Zeitschrift "Der Sturm" mit. 1933 emigrierte Döblin nach Paris, 1940 floh er nach Amerika und konvertierte zum Katholizismus. Nach dem Krieg kehrte er als französischer Offizier nach Deutschland zurück. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift "Das goldene Tor" (1946-1951) und Mitbegründer der Mainzer Akademie (1949). 1953 übersiedelte er wieder nach Paris. Er starb am 26. Juni 1957 in Emmendingen bei Freiburg.
Erhard Schütz studierte von 1967 bis 1972 Germanistik, Wissenschaft von der Politik und Philosophie in Gießen und Würzburg. Heute ist er Professor am Institut für Deutsche Literatur an der Humboldt Universität Berlin. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Literatur- und Mediengeschichte, Berlin in der Literatur, Motivgeschichte.

Gabriele Tergit (1894 - 1982), Journalistin und Schriftstellerin, wurde zunächst durch ihre Gerichtsreportagen bekannt, 1931 erschien ihr Roman "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", dessen Ruhm bis heute anhält. Im November 1933 emigrierte sie nach Palästina, 1938 zog sie mit ihrem Mann nach London. Dort wählte sie 1957 das P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland zum Sekretär, ein Amt, das sie bis 1981 innehatte.
Berlin in den frühen Dreißigerjahren. Die elegante Jessika lässt sich nach einem Opernabend in ihre Grunewald-Villa chauffieren. Zu dumm, dass sie heute allein zu Hause ist - aber halt, an der Garderobe sieht sie die Pelzjacke ihrer besten Freundin Marjorie. Jessika ist erleichtert. Doch dann macht sie eine grauenvolle Entdeckung...

Gemeinsam mit Frank Arnau, damals höchst populärer Krimiautor, wagte der Herausgeber der Literarischen Welt Willy Haas ein Experiment: Acht renommierte Autoren schrieben in Fortsetzungen einen Kriminalroman. Drei aus dem "Team" - Alfred Döblin, Gabriele Tergit und Richard Huelsenbeck - sind noch heute bekannt, die anderen - Manfred Hausmann, Erich Ebermayer, Edlef Köppen, Kurt Heuser und Frank Arnau selbst - nur noch Connaisseuren ein Begriff.

Gedacht als PR-Aktion, um in der Ferienzeit die Leser der Literarischen Welt bei Laune zu halten, wurde der Roman von einem Preisausschreiben flankiert - erster Preis: eine Reise nach Moskau und Leningrad. Von Juni bis August 1932 erschien Woche für Woche eine Fortsetzung der Geschichte im Blatt. Ein Verlauf der Handlung war nicht vorgegeben, jeder der Autoren erhielt die Stücke der anderen zur Kenntnis, er hatte den Faden aufzunehmen und das Stück fortzuspinnen. Heraus kam ein absurdes Neben- und Durcheinander von Schauplätzen, immer neuen Wendungen und Handlungssträngen - heute ein umso gelungeneres Lesevergnügen!

Erhard Schütz rekonstruiert im Nachwort die Hintergründe, wie es zu diesem Kollektivroman kam, und ordnet ihn ein in das Zusammenspiel von Presse und Literatur, das kurz vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten einen letzten Höhepunkt hatte.

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