Mugle

Zweisprachige Ausgabe, Originaltitel:Mugle
 Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
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ISBN-13:
9783945421109
Veröffentl:
2020
Einband:
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Seiten:
64
Autor:
René Daumal
Gewicht:
74 g
Format:
177x115x4 mm
Sprache:
Deutsch,Französisch
Beschreibung:

Daumal, René
René Daumal wird am 16. März 1908 in Boulzicourt in den Ardennen, der Heimat Rimbauds, geboren. Mit seinen Reimser Freunden gründet der frühreife Jugendliche die Gruppe der »Simplistischen Brüder«, die die Entregelung der Sinne und des Bewusstseins mittels Drogen, Somnambulismus und Russischem Roulette zu erreichen sucht. Erste visionäre Texte entstehen, beeinflusst von Nerval, Rimbaud, Lautréamont und Jarry. In Paris gründet Daumal zusammen mit seinen simplistischen Brüdern Roger Gilbert-Lecomte und Roger Vailland die Gruppe Le Grand Jeu. Sie wollen das revolutionäre Potential der mystischen und esoterischen Tradition erkunden. Interne Konflikte und die Spaltungsversuche der Surrealisten führen schon nach ein paar Jahren zur Auflösung der Gruppe. Die gleichnamige Zeitschrift erlebt nur drei Ausgaben. Trennung von den früheren Mitstreitern, viermonatiger Aufenthalt in den Vereinigten Staaten. Zurück in Frankreich schließt sich Daumal zusammen mit Vera Milanova, seiner künftigen Frau, der Gruppe um Jeanne de Salzmann an, die sie in die Lehre Georges I. Gurdjieffs einführt. Studium des Sanskrit. Daumals Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Er stirbt am 21. Mai 1944 im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Tuberkulose.
"Eines Tages schauten wir einander an; da sahen wir mit Schrecken, dass wir nicht allein waren; hinter uns stand unsere Freundschaft und lastete mit ihren Händen aus weichem Metall auf unseren schweren Nacken. Und diese Freundschaft, die uns dazu trieb, einander die Schatten der von unseren Armen zerstörten Städte zu überreichen, war, so ahnte ich mit einem Mal, immer noch der Dämon."

Mugle, das Werk eines Achtzehnjährigen, von René Daumal im Winter 1926 verfasst, ist die visionäre Erzählung einer Begegnung: Ziellos durch eine Großstadt streifend, trifft der Erzähler, ein junger Mann, auf den alten Mugle, der ihm Freund und Weggefährte, Meister und Dämon in einem wird. Alle Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen fremdem und eigenem Ich beginnen fortan zu zerfließen. Der Text wird zur Darstellung seiner eigenen Auflösung.

Unter dem Einfluss des automatischen Schreibens und der Entdeckung Lautréamonts entstanden, entfaltet Mugle, diese Beschreibung eines Kampfes, alle Grundmotive der späteren Werke Daumals: das Verhältnis zwischen Schüler und Meister, die Reise als Initiation, die Flucht aus der erstickenden Enge des eigenen Selbst und seine Überwindung.

Mugle liegt mit dieser zweisprachigen Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung vor.

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