Heimat Europa

Reiseberichte und andere Texte 1931-1942
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Gewicht:
484 g
Format:
220x146x26 mm
Beschreibung:

Drieu la Rochelle, PierrePierre Drieu la Rochelle (1893-1945) studierte politische Wissenschaften in seiner Geburtsstadt Paris und nahm als Frontkämpfer am Ersten Weltkrieg teil. In seinen Romanen vor allem die Dekadenz der französischen Bourgeoisie der Dritten Republik darstellend, wirkte er als politischer Publizist zunächst im Umfeld der Surrealisten, bevor er sich mit André Breton und Louis Aragon unter anderem aufgrund deren kommunistischer Koketterie überwarf. Drieu la Rochelles politische Essays, die er nach dem Ersten Weltkrieg schrieb, atmen den Geist der europäischen Einigung. Ab 1934 glaubte er, den Motor zu diesem Lebenstraum in einer stark modifizierten Variante des Faschismus zu sehen. Er entwarf in zahlreichen Essays und Aufsätzen Bilder eines sozialistisch und föderalistisch grundierten »Eurofaschismus«, der sich gegen (amerikanischen) Kapitalismus und (russischen) Kommunismus wandte. 1940 ging Drieu la Rochelle in die Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht und publizierte in allen relevanten Organen der verständigungsbereiten französischen Rechten. Bis 1944 leitete Drieu la Rochelle zudem die führende intellektuelle Zeitschrift in Frankreich, »Nouvelle Revue Française«. Im März 1945 nahm sich der Dandy, Romancier und politische Theoretiker Pierre Drieu la Rochelle das Leben, nachdem er seinen letzten Roman vollendete und bereits vorher eine scharfe Abrechnung mit der nationalsozialistischen Europapolitik vorgelegt hatte. In Deutschland weitgehend ein Geheimtipp, gilt Drieu la Rochelle in Frankreich heute als Klassiker und wurde 2012 in die Bibliothèque de la Pléiade aufgenommen.Kaiser, BenediktBenedikt Kaiser, Jahrgang 1987, studierte in Chemnitz Politikwissenschaft mit europaspezifischer Ausrichtung (M. A.) und ist dem Jungeuropa Verlag eng verbunden. Er arbeitet als Lektor und Publizist, wirkt als politischer Kommentator und Analyst.Regelmäßig schreibt Kaiser für Zeitschriften des In- und Auslands wie »Die Kehre« und »Sezession«, »Kommentár« (Ungarn), »Tekos« (Belgien) und »Abendland/Neue Ordnung« (Österreich). Für wichtige Magazine der Nouvelle Droite aus Frankreich - »éléments« und »Nouvelle Ecole« - gilt er als deutscher Ansprechpartner.Kaiser begann seine publizistische Laufbahn als deutschsprachiger Experte für Pierre Drieu la Rochelle und paneuropäische Konzepte unterschiedlicher weltanschaulicher Verortungen; seine Buch-Debüts waren die Monographien »Eurofaschismus« und »Phänomen Inselfaschismus« (Kiel 2011 und 2012; beide restlos vergriffen). Seit einigen Jahren widmet er sich aber vor allem dem vielschichtigen Themenkomplex der »sozialen Frage«. Auf diesem Feld sorgten seine Veröffentlichungen wiederholt für Aufsehen. Sie gelten Beobachtern als Auslöser eines Bewusstseinswandels innerhalb der gesamten politischen »Rechten«.Bereits in dritter Auflage liegt Kaisers Buch »Querfront« (Schnellroda 2017) vor. In diesem Band fordert er eine Neujustierung politischer Theorie und Praxis im Sinne einer dialektischen Aufhebung von »rechts« und »links«. Nur so könne man ideenpolitische Synthesen auf der Höhe der Zeit zustandebringen, die den Herausforderungen des krisenreichen 21. Jahrhunderts genügen. Danach erschien seine ebenfalls wiederholt aufgelegte Textsammlung »Blick nach links« (Schnellroda 2019) in der er die »Kapital-Linke« seziert. Er analysiert linke Theoriebildungen und ordnet sie samt ihrer Praxiswirkungen kritisch ein. Woke capitalism und Identitätspolitik? Kaiser griff den Entwicklungen vor.Der größte »Publikumserfolg« und wirkmächtigste ideenpolitische Angriff war bisher sein »Solidarischer Patriotismus« (Schnellroda 2020). Darin bearbeitet er die »soziale Frage von rechts«. Wohl kaum ein Buch sorgte innerhalb der parlamentarischen wie außerparlamentarischen »Rechten« des deutschen Sprachraums für so lebhafte Debatten. Es liegt in 2. Auflage vor. Im Anschluss daran legte Kaiser mit »Die Partei und ihr Vorfeld« (Schnellroda 2022) eine Strategieschrift vor, die nicht hintergehbare Paradigmen für eine erfolgreiche Arbeitsteilung im nonkonformen Mosaik darlegt.Für den Jungeuropa Verlag selbst hat Kaiser mehrere Bücher in ihrer Entstehung begleitet. Als Autor wirkte er bei »Marx von rechts« (Dresden 2018) mit; Vor- und Nachworte sowie Kommentierungen steuerte er bisher für Bücher von Dominique Venner, Pierre Drieu la Rochelle und Eberhard Straub bei.
Mobilität - das Zeichen »unserer« Zeit. Wie fern sind uns dagegen jene Zeiten, in denen eine erkenntnisbringende Reise noch mit wirklichem Aufwand verbunden war. Als man noch nicht heute hier und morgen dort seine Zelte aufschlug. Der französische Schriftsteller Pierre Drieu la Rochelle (1893-1945) holt uns genau dorthin zurück - in eine Zeit, in der die Welt noch keine »Instagram-Touristen« kannte. Er nimmt uns mit auf eine sehr persönliche und sehr politische Reise durch seine »Heimat Europa« - und zwar in den spannendsten und konfliktreichsten Jahren des 20. Jahrhunderts. Drieu versteht das »Reisen« nicht als Erholung, sondern als Arbeit: Er will wissen, wie die Völker seiner Zeit denken, handeln und leben. Faschistisches Italien, nationalsozialistisches Deutschland, bolschewistische Sowjetunion, multinationale Tschechoslowakei, autoritäres Ungarn - so unterschiedlich die Eindrücke ausfallen, so einheitlich bemüht um das Verständnis dieser europäischen Nationen erweist sich Drieu in vorliegendem Band. Er enthält - erstmals überhaupt auf Deutsch - die gesammelten Reiseberichte des Vernunft- und Gefühleuropäers. Und er enthüllt die »Krise« sozialer, wirtschaftlicher und nationaler Natur als Zeichen »seiner« Zeit.

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