Kampf der Systeme

Das geteilte und wiedervereinigte Deutschland
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ISBN-13:
9783957682178
Veröffentl:
2020
Erscheinungsdatum:
01.10.2020
Seiten:
388
Autor:
Klaus Schroeder
Gewicht:
751 g
Format:
236x161x30 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Schroeder, KlausKlaus Schroeder ist Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat. Zu seinen Spezialgebieten zählen der deutsche Teilungsprozess und die Geschichte der DDR, über die er zahlreiche Publikationen vorgelegt hat, u. a. das Standardwerk »Der SED-Staat. Geschichte und Strukturen der DDR«. Zur Wiedervereinigung hat er ebenfalls viele Beiträge veröffentlicht.
InhaltVorwortEinleitungI. Das geteilte Deutschland1. Das nationalsozialistische Erbe und die Konstituierung zweier gegensätzlicher Systeme2. Bundesrepublik und DDR: Zwillinge auf getrennten Wegen3. Politische Entwicklungslinien im geteilten Deutschland3.1 Bundesrepublik DeutschlandDer Kampf gegen das verhasste System: Die studentische Revolte 1968Der doppelte Machtwechsel3.2 DDRDer Volksaufstand im Juni 1953Das DDR-GrenzregimeDer MauerbauGescheiterte ReformversucheInnerdeutsche Beziehungen4. Grundlagen und Entwicklungslinien der Wirtschaft und der Sozialpolitik im geteilten Deutschland4.1 Bundesrepublik DeutschlandSozialstaat4.2 Die DDRSozialpolitik5. Soziale Strukturen und Wertewandel5.1 Bundesrepublik Deutschland5.2 DDRII. Schlussbilanz der DDR: Realität und Wunschbilder1. Der Blick auf den Zustand der DDR-Wirtschaft2. Amtsmissbrauch und Korruption3. Wirtschaftskraft, Produktivität und Kaufkraft4. Ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung5. Umweltpolitik und Umweltzerstörung6. Lebensbedingungen und Mentalitäten7. Die Wiederauferstehung der DDRIII. Der Weg zur Wiedervereinigung1. Die amerikanische Initiative2. Die Fluchtbewegung3. Die Formierung einer Opposition4. Der Fall der Mauer und die Initiativen der Bundesregierung5. Die außenpolitische Absicherung der Wiedervereinigung6. Von der Diktatur zur Demokratie7. Die Staatsverträge für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik8. Das Ende der DDRIV. Der Transformationsprozess1. Die Alternativen2. Der wirtschaftliche Absturz und die Arbeitslosigkeit3. Die Wohlstandsexplosion4. Die Kosten der Einheit5. Die Treuhandanstalt als beliebter Sündenbock6. Rückgabe vor Entschädigung7. Der rechtliche Umgang mit dem DDR-Unrecht8. Neue Unternehmer braucht das Land9. Die schnelle Verbesserung der Lebensverhältnisse10. Gewinner und Verlierer der EinheitV. Das Unbehagen in und mit der Wiedervereinigung1. Das Unbehagen an der Demokratie und der Gesellschaftsordnung2. Extremistische Kräfte3. Identitäten und MentalitätenVI. Fazit: Der Blick zurück und nach vorne1. Das geteilte Deutschland1.1 Politische Entwicklungslinien1.2 Soziale Marktwirtschaft versus zentralistische Planwirtschaft1.3 Amerikanisierung versus Sowjetisierung2. Bilanz eines untergegangenen Staates3. Die unverhoffte Chance zur Wiedervereinigung4. Der Transformationsprozess: Wohlstandsexplosion und hohe Arbeitslosigkeit5. Der unterschiedliche Blick auf Staat und Gesellschaft und die Landsleute6. Die fundamentale Kritik am Wiedervereinigungsprozess7. Die Berliner Republik8. Wer sind wir, was wollen wir?9. Die neue Rolle DeutschlandsAnhangAnmerkungenVerzeichnis der Tabellen und SchaubilderLiteraturverzeichnisPersonenregister
Die Vereinigung von Bundesrepublik und DDR erfolgte nicht auf Augenhöhe, sondern als Beitritt eines unterlegenen Systems zu einem wirtschaftlich und politisch erfolgreicheren. Sie war weder ein Anschluss oder eine Übernahme noch eine Einverleibung.Die Deutschen hatten 45 Jahre in unterschiedlichen, in den meisten Bereichen sogar gegensätzlichen Systemen gelebt. Bis zum heutigen Tag wirken die jeweiligen systembedingten Prägungen ebenso wie die Erfahrungen im Transformationsprozess bei vielen Menschen nach.Die beiden Deutschlands bildeten gleichsam die Speerspitze im jahrzehntelangen Kampf der Systeme, den die freiheitlichen Demokratien des Westens gegen die sozialistischen Diktaturen des Ostens gewannen. Je länger die Teilung zurückliegt, desto blasser wird jedoch die Erinnerung daran, warum das westliche Gesellschaftsmodell siegreich war. Ja, im wiedervereinigten Deutschland besteht heute sogar die Gefahr, dass die Erfolgsrezepte in Vergessenheit geraten.1989/90 war die DDR am Ende. Doch der Blick darauf wird immer unschärfer. Viele problematische Entwicklungen werden dem Wiedervereinigungsprozess und nicht der DDR-Schlussbilanz angelastet. Häufig vernachlässigen Betrachtungen des Transformationsprozesses wichtige Fakten oder stellen sie in einen verkehrten Zusammenhang, so dass ein falsches oder zumindest irreführendes Bild entsteht.Für die meisten Westdeutschen ging nach 1990 das Leben, abgesehen von finanziellen Einbußen, weiter wie zuvor, für Ostdeutsche änderte sich nahezu alles. Sie mussten ins kalte Wasser einer unvertrauten Ordnung springen und sich neu orientieren. Trotz Wohlstandsexplosion und sozialer Abfederung des ökonomischen Umbruchs erlebten nicht wenige Ostdeutsche die ersten beiden Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung auch als Verlustgeschichte.Die letzten drei Jahrzehnte - so das Fazit des renommierten Zeithistorikers Klaus Schroeder - können ohne eine faktenbasierte Betrachtung der Teilung und des Transformationsprozesses nicht angemessen charakterisiert und eingeordnet werden. Teilung und Wiedervereinigung sind zwei Seiten der gleichen Medaille!

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