Kunst sehen - Emil Nolde

 Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
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ISBN-13:
9783957790705
Veröffentl:
2019
Einband:
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Seiten:
96
Autor:
Michael Bockemühl
Gewicht:
413 g
Format:
272x210x8 mm
Serie:
8, Kunst sehen
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Michael Bockemühl war Kunstwissenschaftler, Hochschullehrer, Vortragsredner und Berater großer Unternehmen. In jüngeren Jahren war er als Waldorf- und Sonderschullehrer tätig, später bei der GLS Bank in Bochum. Ab 1985 arbeitete der vierfache Familienvater eine Zeit lang als Kulturmanager für die Anthroposophischen Gesellschaft, bevor er 1990 an die Universität Witten/Herdecke berufen wurde.Michael Bockemühl wurde am 21. Februar 1943 als jüngster von fünf Brüdern in Dresden geboren. Er studierte Philosophie, Kunst- und Kirchengeschichte in München und Bochum und wurde 1984 habilitiert. Noch als Student der Ruhruniversität gründete er 1968 mit einigen Kommilitonen das Freie Hochschulseminar. Die dort entwickelten Ideen flossen später in die Konzeption des Studium fundamentale der Universität Witten/Herdecke ein, wo er den Lehrstuhl für Kunstwissenschaft, Ästhetik und Kunstvermittlung innehatte. Von 1994 bis 1998 war er Dekan der Fakultät für das Studium fundamentale. Es folgten Gastprofessuren an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Innsbruck, an der Pädagogischen Fakultät der Universität Bielefeld sowie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Universität Stockholm.Von Bockemühl gibt es zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. Monografien zu Rembrandt, Turner (beide Taschen Verlag), zur Kunst der Moderne und zusammen mit Georg-W. Költzsch zu Jawlensky (bei Dumont). Seinen in öffentlichen Vorträgen und Seminaren vielfach erprobten und erfolgreichen Ansatz, durch Kunstbetrachtung das Bewusstsein für Wahrnehmungsprozesse zu schulen, machte er auch für die Gestaltung von Medizin, Ökologie, Pädagogik, Technik und Wirtschaft fruchtbar. Michael Bockemühl verstarb am 23.12.2009 in Herdecke.Dr. phil. David Hornemann v. Laer, geb. 1971 in Hamburg, studierte Kunst- und Erziehungswissenschaften in Stuttgart und Hamburg und promovierte bei Prof. Bockemühl zu Michelangelos Sixtinischen Deckenfresken. David Hornemann v. Laer forscht und lehrt an der Fakultät für Kulturreflexion, Universität Witten/Herdecke.
Diese auf 20 Bände angelegte Edition geht auf eine viel beachtete öffentliche Vorlesungsreihe zurück, die Professor Michael Bockemühl Anfang der 1990er Jahren im Saalbau Witten hielt. In seinen Diavorträgen nimmt der Redner gemäß seinem Credo: "Der Künstler ermöglicht, was der Anschauende verwirklicht" sein Publikum gleichsam bei der Hand und führt es zu den einzelnen Kunstwerken hin. Dabei werden weder Spekulationen über ihre möglichen Bedeutungen angestellt, noch abstrakte Theorien über das Sehen geschmiedet, vielmehr feiert der Autor ein "Fest für das Auge": Mit Witz und methodischer Konsequenz versteht es der passionierte Wahrnehmungsforscher die Aufmerksamkeit auf die durch nichts anderes als durch das Kunstwerk eröffneten Anschauungsmöglichkeiten zu lenken.Die Bände werden herausgegeben von Dr. phil. David Hornemann v. Laer (Fakultät für Kulturreflexion / Studium fundamentale) in Zusammenarbeit mit Birgit Bockemühl sowie Studierenden an der Universität Witten/Herdecke.Band 8 - Nolde Emil Nolde, ein von den Nationalsozialisten verfemter Künstler und zugleich ein aktiver Antisemit - können wir seine Bilder heute überhaupt noch unbefangen ansehen? Michael Bockemühl stellte in seinen öffentlichen Vorlesungen zu Werken der künstlerischen Moderne das Sehen selbst in das Zentrum der Betrachtung. Nicht die historische und biografische Kontextualisierung, nicht Deutung und Interpretation sind von Interesse, sondern die Frage: Wie lassen uns die Bilder wahrnehmen? Die Reise durch das Werk Noldes führt zu der Entdeckung einer immensen Beweglichkeit, die der offenen Wahrnehmung Raum gibt. Der Duktus des Pinselstrichs zerbricht die Formen und verklammert das Dargestellte kaum noch mit der äußeren Wirklichkeit, die Symphonie der Farben transzendiert die Szenerien. In eine wilde Matrix hinein (er)findet der Maler Wesen, Gestalten und Visionen zugunsten des Uneindeutigen, Vagen, Offenen: Das Gegenstandlose in seiner Potenzialität wird Bildgegenstand. Der Maler überlässt uns der zögernden Bewegung zwischen Deformation und Transformation, zwischen Werden, Vergehen und Sein. Was nehmen wir wahr? Noldes Bilder sehen uns an und stellen uns die Frage, wieviel Offenheit, Uneindeutigkeit, Ambiguität wir auszuhalten imstande sind, wenn wir die Expedition in das eigene Sehen antreten.

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