Homo academicus goes Pop

Zur Kritik der Life Sciences in Populärwissenschaft und Literatur
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I
Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Nicht verfügbar Zum Merkzettel
Gewicht:
1272 g
Format:
223x142x64 mm
Beschreibung:

Patricia A. Gwozdz, Dr. phil., ist seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik der Universität Potsdam. Sie studierte Germanistik/Komparatistik, Psychologie und Philosophie an der Universität Münster. Forschungsgebiete: Literatur und Wissen(-schaften), Theorie und Geschichte der Populärwissenschaft, Lebenswissen zwischen Biologie/Literatur, Vergleichende Expertenkulturen.
Am Ende einer 150 Jahre alten, wissenschaftspolitischen Debatte der Two Cultures, die von westeuropäischen Akteuren initiiert und von angloamerikanischen Intellektuellen dominiert worden ist, stehen sich (popularisierende) Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler im semantischen Kampf um den Begriff des Lebenswissens (O. Ette) erneut gegenüber. Den historischen Schauplatz dieses Kampfes der nationalspezifischen intellektuellen Felder, ihrer Akteure und Texte bilden die populärwissenschaftlichen Subfelder akademischer Wissensproduktion.Aus einer (wissens-)soziologischen, komparatistisch-historischen wie textanalytischen Herangehensweise widmet sich die Autorin in dem ersten Teil des Buches der Genese und Struktur des populärwissenschaftlichen Feldes im internationalen Vergleich (England, Deutschland, Frankreich, USA, Lateinamerika). Ausgehend von literatur- und texttheoretischen Ausführungen zu unterschiedlichen nationalen Genres des populärwissenschaftlichen Schreibens und zur Theorie des Popularisierens im Allgemeinen untersucht sie im zweiten Teil im Kontext der historischen Disziplingenese der Biologie anhand ausgewählter Akteure der Genetik, Epigenetik, Sociobiology und Evolutionary Psychology die intellektuellen Netzwerke und ihre Textproduktion.Im dritten Teil schließlich avanciert die fiktionale Erzählliteratur selbst zur Kritikerin lebenswissenschaftlicher Ideologien/Theorien. Anhand ausgewählter literarischer Werke des 20./21. Jahrhunderts werden die Wechselbeziehungen zwischen fiktionaler Erzählliteratur und nicht-fiktionaler Sachbuchliteratur untersucht, um die Frage zu erörtern, auf welche Art und Weise Alltags- und Wissenschaftssprache in der Literatur miteinander interagieren, um eine immanente Ideologiekritik spekulativer Theoriebildung des Popular Science Writing zu initiieren.Das Buch richtet sich an alle Interessierten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, die das wissenschaftspolitische Programm der 'Lite-raturwissenschaft als Lebenswissenschaft' (O. Ette) in anwendungsorientierten Forschungskontexten erprobt wissen wollen.Das Buch facht mit seinen polemisch-kritischen Thesen und für eine Dissertation eher unkonventionellen und selbstreflexiv-ironischen Schreibstil das Gespräch über Populärwissenschaften weiter an, weil es das Populäre ist, was sich quer über die sozialen Felder legt und der 'illusio' (P. Bourdieu) des akademischen Textspiels neue Wege eröffnet.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.