Gamper, RudolfRudolf Gamper betreute die Vadianische Sammlung von 1995 bis 2014, katalogisierte Hunderte von Handschriften in großen und kleinen Schweizer Bibliotheken, veröffentlichte zahlreiche Untersuchungen über Vadian, über Handschriften und über die Geschichte der Vadianischen Sammlung sowie über Chroniken des SpätmittelaltersFuchs, RobertRobert Fuchs ist Spezialist für mittelalterliche Buchmalerei am Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft in Köln; er hat sich auf die zerstörungsfreie Bestimmung von Pigmenten und Maltechniken in mittelalterlichen Handschriften spezialisiert, und Monographien und Dutzende von Fachartikeln verfasst.Oltrogge, DorisDoris Oltrogge ist Spezialistin für mittelalterliche Buchmalerei am Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft in Köln; sie hat sich auf die zerstörungsfreie Bestimmung von Pigmenten und Maltechniken in mittelalterlichen Handschriften spezialisiert, und Monographien und Dutzende von Fachartikeln verfasst.Wolf, JürgenJürgen Wolf ist Professor für ältere deutsche Literatur an der Universität Marburg und Co-Projektleiter des Handschriftencensus, eines Forschungsprojekts der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz; gemeinsam mit Claudia Brinker-von der Heyde Herausgabe der illustrierten Arolser Weltchronik und Beteiligung am Projekt «Kaiserchronik digital" an der Universität Cambridge.

In Zürich wird um 1300 eines der schönsten deutschsprachigen Bücher des Mittelalters angefertigt. Der noch 291 (von ursprünglich 322) Pergamentblätter umfassende Codex befindet sich heute in der Vadianischen Sammlung der Kantonsbibliothek St. Gallen. Er enthält die Weltchronik des Rudolfs von Ems und das Karlsepos des Stricker. Dieses prachtvolle Buch ist nicht nur geschriebene Weltgeschichte, sondern auch ein Beleg für Größe und Macht der Stadt Zürich: Hier kann man sich das Kostbarste leisten, was die Buchkunst der Zeit hervorbringt!In diesem Buch werden nicht nur Text und Darstellungen detailliert beschrieben und in 500 Farbbildern dokumentiert, sondern es wird gleichsam durch die Bildoberflächen in den Aufbau der Bilder hineingeblickt. Unterzeichnungen, Übermalungen, aber auch ganz eigene Bildgestaltungen werden durch aufwendige technische Verfahren sichtbar gemacht.Der Blick durchs Mikroskop macht die unterschiedliche Maltechnik der verschiedenen Künstler für die Leserschaft greifbar. Gleichzeitig werden die engen Verflechtungen von Text, Bild sowie Kontext aufgedeckt und das Buch so als Teil einer historisch spezifischen, aus Züricher Perspektive wohl einmaligen, Situation 'entschlüsselt'.