Der Mann vom Meer: Maurice Wallion ermittelt. Ein Schwedenkrimi aus den 1920er Jahren
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Der Mann vom Meer: Maurice Wallion ermittelt. Ein Schwedenkrimi aus den 1920er Jahren

 EPUB
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ISBN-13:
9783968654621
Veröffentl:
2021
Einband:
EPUB
Seiten:
0
Autor:
Julius Regis
eBook Typ:
EPUB
eBook Format:
EPUB
Kopierschutz:
Adobe DRM [Hard-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Auszug: "Die beiden Herren, die am Tisch neben der Balkontür zur Nacht aßen, erregten hier und da Aufmerksamkeit. Jetzt schwiegen sie beide, aber erst nach einem heftigen Wortwechsel, den der jüngere von ihnen durch eine laute, hitzige Antwort abgebrochen hatte: »Nach Südafrika reise ich nicht!« Seine bisher knabenhaft frohen Augen hingen finster an dem Weinglas, das er zwischen den Fingern hin und her drehte. Das blonde Haar erschien wegen des sonnengebräunten Gesichts noch heller. Er zählte neunundzwanzig bis dreißig Jahre. Sein etwa um zehn Jahre älterer Begleiter hatte ein dunkles, hübsches Gesicht mit energischen Zügen, die unverwandt an dem anderen hingen. Fast alle Tische des strahlend erleuchteten Restaurants waren besetzt, und das Stimmengewirr nahm zu, als auf ein Geigensolo fröhliche Revueschlager folgten. Die milde Luft des Juli-Abends stand still und durchsichtig über Stockholm, und an den Kais spiegelten sich lange Reihen von Laternen im blanken Wasser. Eine junge Dame mit einer Zigarette im Munde beugte sich zu ihrem Begleiter hinüber und flüsterte, worauf dieser sich umdrehte und die beiden Herren betrachtete. »Den Jüngeren kenne ich«, hörte man ihn sagen, als die Musik gerade verstummte. »Es ist Erik Reynold, der vor einigen Jahren als guter Sportsmann bekannt war, aber dann gab es in Uppsala irgendeinen Skandal, weswegen er die Universität verließ, sein Ingenieurexamen machte und außer Landes ging. Er muss erst ganz kürzlich zurückgekehrt sein. Der andere sieht aus wie ein Ausländer.« Erik Reynolds braune Wangen röteten sich. Er blickte auf und begegnete dem festen Blick seines Tischgenossen. Beide hatten scharfe Ohren. »Lass uns gehen«, murmelte Erik und leerte sein Glas. »Ich hätte darauf gefasst sein müssen, aber ich gestehe, dass es mich reizt.« »Das sind so die kleinen Annehmlichkeiten des Daheimseins«, sagte Maximilian Colt lächelnd. »Deine Landsleute haben kräftige Stimmen und ein gutes Gedächtnis. Ich sage ›deine‹, weil man mich beharrlich für einen Ausländer hält. Das ist mir einerlei, aber von diesem ziemlich trinkbaren Sherry möchte ich mich noch nicht trennen.« Er füllte sein Glas von neuem und richtete den Blick dann sofort wieder auf Erik."
Auszug: "Die beiden Herren, die am Tisch neben der Balkontür zur Nacht aßen, erregten hier und da Aufmerksamkeit. Jetzt schwiegen sie beide, aber erst nach einem heftigen Wortwechsel, den der jüngere von ihnen durch eine laute, hitzige Antwort abgebrochen hatte: »Nach Südafrika reise ich nicht!« Seine bisher knabenhaft frohen Augen hingen finster an dem Weinglas, das er zwischen den Fingern hin und her drehte. Das blonde Haar erschien wegen des sonnengebräunten Gesichts noch heller. Er zählte neunundzwanzig bis dreißig Jahre. Sein etwa um zehn Jahre älterer Begleiter hatte ein dunkles, hübsches Gesicht mit energischen Zügen, die unverwandt an dem anderen hingen. Fast alle Tische des strahlend erleuchteten Restaurants waren besetzt, und das Stimmengewirr nahm zu, als auf ein Geigensolo fröhliche Revueschlager folgten. Die milde Luft des Juli-Abends stand still und durchsichtig über Stockholm, und an den Kais spiegelten sich lange Reihen von Laternen im blanken Wasser. Eine junge Dame mit einer Zigarette im Munde beugte sich zu ihrem Begleiter hinüber und flüsterte, worauf dieser sich umdrehte und die beiden Herren betrachtete. »Den Jüngeren kenne ich«, hörte man ihn sagen, als die Musik gerade verstummte. »Es ist Erik Reynold, der vor einigen Jahren als guter Sportsmann bekannt war, aber dann gab es in Uppsala irgendeinen Skandal, weswegen er die Universität verließ, sein Ingenieurexamen machte und außer Landes ging. Er muss erst ganz kürzlich zurückgekehrt sein. Der andere sieht aus wie ein Ausländer.« Erik Reynolds braune Wangen röteten sich. Er blickte auf und begegnete dem festen Blick seines Tischgenossen. Beide hatten scharfe Ohren. »Lass uns gehen«, murmelte Erik und leerte sein Glas. »Ich hätte darauf gefasst sein müssen, aber ich gestehe, dass es mich reizt.« »Das sind so die kleinen Annehmlichkeiten des Daheimseins«, sagte Maximilian Colt lächelnd. »Deine Landsleute haben kräftige Stimmen und ein gutes Gedächtnis. Ich sage ›deine‹, weil man mich beharrlich für einen Ausländer hält. Das ist mir einerlei, aber von diesem ziemlich trinkbaren Sherry möchte ich mich noch nicht trennen.« Er füllte sein Glas von neuem und richtete den Blick dann sofort wieder auf Erik."

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