Harold Hurwitz, geboren 1924 in Hartford, Connecticut, studierte Soziologie an der Columbia University, New York, bevor er im November 1946 als Zivilangestellter im Hauptquartier der US-Militärregierung (OMGUS) nach Berlin kam und dort blieb. Er war langjähriger Berater der regierenden Bürgermeister Willi Brandt und Klaus Schütz, unter anderem in seiner Funktion als Leiter des Meinungsforschungsprogramms. Ende der 60er Jahre ging er an das damalige Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschungen der Freien Universität Berlin und habilitierte sich Anfang der 70er Jahre mit einer schon lange als Standardwerk geltenden Untersuchung über die "Stunde Null der deutschen Presse". Die Beschäftigung mit der Widerstandsgruppe Neu Beginnen während der Erstellung seines vierbändigen Werkes "Demokratie und Antikommunismus in Berlin nach 1945" brachte Robert Havemann in seinen Fokus.

Robert Havemann zu verstehen braucht mehr als die Vereinfachung des zum ersten Dissidenten der DDR geläuterten Stalinisten. Allein Kindheit und Jugend, die Geschichte der Mutter und auch und gerade des Vaters sind so facetten- und aufschlussreich, dass sie es verdienen, hier erstmals in einem ausführlichen Kontext bis zu Roberts Anfängen als Kommunist dargestellt zu werden.