Das trunkene Schiff

Mit drei Texten über Rimbaud von Hans Therre und einem Essay von Stefan Zweig
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ISBN-13:
9783982291000
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
01.04.2023
Seiten:
70
Autor:
Jean Nicolas Arthur Rimbaud
Gewicht:
296 g
Format:
215x152x12 mm
Serie:
4, Hibana Klassiker
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Arthur Rimbaud gilt als einer der einflussreichsten Lyriker der französischen Literatur. Er wuchs auf in seinem Geburtsort Charleville an der Maas, nahe der Grenze zu Belgien. Rimbaud war ein offenkundig hochbegabter Junge und der Stolz seiner Mutter, auch wenn er sich, wie er es 1871 rückblickend in dem autobiografischen Gedicht Les poètes de sept ans (Siebenjährige Dichter) sieht, innerlich früh gegen sie aufgelehnt hat. Noch nicht einmal 17 Jahre alt, folgte er einer Einladung des bereits berühmten Kollegen und künftigen Mentors Paul Verlaine und hatte Gedichte im Gepäck, die seinen Gastgeber und sämtliche Bohemiens elektrisierten. Eines hieß "Das trunkene Schiff" und bestand aus hundert Versen. Paul Verlaine ging eine Liebesbeziehung mit Rimbaud ein. Die beiden Dichter pendelten zwischen Paris, Brüssel und London hin und her, finanziell immer wieder unterstützt von ihren Müttern. Eine Beziehung mit Höhen - und Tiefen. Am 10. Juli 1873 drohte Verlaine mit Selbstmord, nahm einen Revolver, schoss zwei Mal auf seinen Geliebten. Rimbaud überlebte, Verlaine landete im Gefängnis. Im Herbst 1873 erschien Rimbauds Prosaband "Eine Zeit in der Hölle". Das letzte Kapitel trägt die Überschrift "Adieu". Es war sein Abgesang auf seine Existenz als Dichter. Die gesamte Auflage des Bandes blieb in den Regalen der Druckerei liegen, nur einige Exemplare verschenkte Rimbaud an Freunde. Als Angestellter einer Handelsfirma kam er 1880 in den Jemen, bereiste Äthiopien, wurde in Somalia zum Leiter einer Zweigstelle und machte Geschäfte mit Kaffee, Tierhäuten, Moschus und Waffen. Ein Tumor am Knie erzwang 1891 seine Rückkehr nach Frankreich; die Amputation seines Beines kam zu spät. Verlaine rettete das Werk Rimbauds, nachdem dessen Schwester Isabelle den Todkranken überredet hatte, den Großteil seiner Literatur zu vernichten. Arthur Rimbaud starb am 10. November 1891.Hans Therre (* 1948 in Gronig, Saarland) ist ein deutscher literarischer Übersetzer und freier Autor. Er übersetzte Werke aus den Sprachen Portugiesisch, Französisch und Englisch. Die Übersetzungen von Gedichten Arthur Rimbauds, Eugénio de Andrades und Fernando Pessoas aus dem Portugiesischen gehören ebenso zu seinem Schaffen wie die Erzählungen des Franzosen Pierre Gripari, die er teilweise zusammen mit Cornelia Langendorf übersetzte. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzte er Werke von Iain Levison. Hans Therre hat ferner Beiträge in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Er lebt im Saarland.Stefan Zweig, geboren am 28. November 1881 in Wien; gestorben am 23. Februar 1942 in Petrópolis, war ein österreichischer Schriftsteller. Zweigs uvre umfasst vornehmlich Schriften in Prosa und darunter zahlreiche Novellen sowie historische Erzählungen. Stefan Zweig galt in den 20er und 30er Jahren des 20. Jhd. als einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit. Seine Künstlerbiographien suchen bis heute ihresgleichen. 1934 wurde sein Haus in Salzburg von den Nationalsozialisten durchsucht; das Erlebnis schockierte Zweig, der ins Exil ging, zunächst nach London, dann nach Brasilien. Am 22. Februar 1942 Freitod von Charlotte und Stefan Zweig in Petropolis, Brasilien. Posthum erschien seine Autobiografie mit dem Titel Die Welt von Gestern.Max P. Häring ist Maler und Zeichner. Er lebt und arbeitet in Giengen an der Brenz, Deutschland. Seit 1982 als freischaffender Künstler tätig. 2006 Grafikpreis des KV Senden (Schwäb.Grafikausstellung). 2013 Kunstpreis der Künstlergilde Ulm. 2014 Shortlist Book Illustration Competition, House of Illustration & The Folio Society, London. 2022 Christ-Dobler-Grafikpreis 2022 des FMDK München, Kunstsalon 2022, 1. Preisträger. Härings Spezialität sind Zeichnungen zu literarischen Vorlagen, etwa zu Schubart, Rimbaud, Jean-Paul und Ransmayr.
"Der Dichter macht sich zum Seher durch eine lange, ungeheure und wohlüberlegte Entregelung aller Sinne", sagte Arthur Rimbaud. Er gilt zu Recht als einer der Großen der Weltliteratur: Rimbaud trat als Sechzehnjähriger in einem Frankreich in Erscheinung, das während des Französisch-Deutschen Krieges nicht nur militärisch, sondern auch moralisch und kulturell darniederlag. Er zerstörte die alten Regeln, war einer, der keine Worte suchen musste, vor dem die Worte und der Klang sich verneigten. Arthur Rimbauds berühmte Dichtung "Le Bateau ivre" ist die licht- und farbentrunkene Dichtung eines früh Vollendeten und eines der Fundamente moderner Dichtung. Paul Zech, ein deutscher Autor und Übersetzer des Expressionismus, übertrug dieses Poem sehr frei und überaus eindrucksvoll. Diese Ausgabe bietet aber nicht nur diese Wiederauflage der eigenwillig-schönen Neudichtung von Zech. Mit Texten von Hans Therre und Stefan Zweig erhält man einen tiefen Einblick in Rimbauds Wesen und Werk - aus Sicht zweier herausragender Schriftsteller.Anlaß des Bandes aber sind die einzigartigen Federzeichnungen des Künstlers Max P. Häring, der sich das trunkene schiff in Zechs Übersetzung zur Vorlage für einen poetischen, mit großem Atem angelegten Zyklus von zwölf Zeichnungen nahm. Dieser Zyklus wird nun, ebenso wie Zechs Übertragung, in einer bibliophilen Aufmachung endlich (wieder) zugänglich.

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