Moskau Berlin Stereogramme
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Dr. Tilman Spengler, geboren 1947 in Oberhausen, ist Autor, Journalist und seit 1980 Mitherausgeber der Zeitschrift "Kursbuch". Er studierte in Heidelberg, Taipeh und München Sinologie, Politikwissenschaft und neuere Geschichte und war mehrere Jahre am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg tätig. 1972 Promotion in München. Danach war er 6 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker tätig. 1992 wurde Spengler Feuilletonchef der Wochenzeitschrift "Die Woche".
Neben seiner akademischen Tätigkeit publiziert er u. a. regelmäßig in der "Zeit und in "Geo". Spengler ist Gründungsmitglied der Lübecker "Gruppe 05". Seit Mai 2006 steht er dem "Sinologie Heidelberg Alumni Netzwerk" als Kuratoriumsmitglied zur Seite.
Spengler ist ein großer China Kenner und war 1976 beim großen Erdbeben in China. Er lebt in Ambach am Starnberger See und in Berlin. 1999 war Tilman Spengler Mainzer Stadtschreiber und 2008 erhielt er den "Literaturpreis der Stadt München".
Berlin - Moskau: Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sind diese Metropolen wichtige Fixpunkte im deutsch-russischen Geistesleben. Politische Umbrüche spiegelten sich hier im öffentlichen wie im privaten Leben wider. Unter dem Eindruck der bolschewistischen Revolution emigrierten russische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle nach Berlin; unter der Diktatur der Nationalsozialisten setzte eine Gegenbewegung ein. Heute spielen diese beiden Städte angesichts der Neuordnung des weltpolitischen Machtgefüges und der Grenzaufhebung bzw. -verschiebung zwischen den kulturellen Blöcken Europas wieder entscheidende Rollen.
Mit dramatischer Geschwindigkeit verändern Moskau und Berlin ihr Gesicht, und doch muss man sich fragen, ob das, "was im Werden ist, schon war", wie es Haralampi G. Oroschakoff, einer der Autoren dieses Bandes, als These formuliert. Elf sehr unterschiedliche Schriftsteller spüren diesen Veränderungen nach, um die Erfahrung dieser beiden hässlich-schönen urbanen Gebi lde, die Chaos und Ordnung zugleich in sich bergen, einander gegenüberzustellen. Kenntnisreich und doch mit eigenwilligem, unverstelltem Blick, geben sie sich den Stadterfahrungen hin, finden dafür unterschiedliche Sprachen und Bilder, kommen zu widersprüchlichen, sich jedoch nicht widerlegenden Schlüssen. Eine literarische Entdeckungsreise in altes Gebiet, das es neu zu erschließen gilt.

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