Der neue "militärische Humanismus". Lektionen aus dem Kosovo
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Der neue "militärische Humanismus". Lektionen aus dem Kosovo

Lektionen aus dem Kosovo
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Der renommierte us-amerikanische Sprachwissenschaftler Noam Chomsky ist seit Jahrzehnten prominenter Kritiker der Außenpolitik seines Landes Der Kosovokrieg war ein weiteres spektakuläres Beispiel für die Mechanismen mit denen wirtschaftliche und politische Eliten des Westens die Bevölkerung gehorsam halten Es braucht dazu wenig mehr als einen in der Propaganda übergroß gezeichneten dämonischen Feind hier Slobodan Milosevic vor dem alle Welt zittern muß und die stillschweigende Voraussetzung daß wir immer nur das beste wollen Chomsky legt dar warum dieser Krieg kein Menschenrechtseinsatz sondern ein klassischer imperialer Krieg um die bei Großmachtkriegen üblichen Ziele Macht und Einfluß war bzw ist Basierend auf einer minutiösen Durchforstung vieler Quellen gelingt Chomsky hier ein großer Wurf OBr

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Als simple Frage der Logik stellt Chomsky fest, dass Aussenstehende bei einer humanitären Krise, wie sie sich Ende der neunziger Jahre im Kosovo entwickelte, prinzipiell drei Möglichkeiten haben: 1. Sie können so handeln, dass die Krise sich verschärft; 2. Sie können nichts tun, und 3. Sie können auf eine Weise handeln, die die Krise eindämmt und lindert.
Was hat es auf sich mit dem neuen, während des Kosovokriegs von 1999 aus der Taufe gehobenen Konzept von der humanitären Intervention? Gehen wir tatsächlich einer neuen Ära entgegen, in der an die Stelle der Souveränität oft verbrecherischer Staaten eine Weltinnenpolitik tritt, die durch die mächtigsten Staaten der Welt - also den Westen und seine militärischen Instrumente - durchgesetzt werden muss und deren oberste Priorität die Wahrung der Menschenrechte ist? Ist es an der Zeit, die Maxime Nie wieder Krieg! durch die Losung der weltweiten, auch kriegerischen Durchsetzung der Menschenrechte zu ersetzen? Es sind Fragen wie diese, mit denen Noam Chomsky sich in seinem neusten Buch auseinander setzt. Chomsky ist nicht nur seit mehr als vierzig Jahren weltweit führend auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft, sondern seit den US-Kriegen gegen die Länder Indochinas auch einer der prominentesten Kritiker der Aussenpolitik seines Landes, der autoritären wirtschaftlichen und politischen Strukturen, auf denen diese beruht, und schliesslich der in Wissenschaft und Medien verbreiteten Ideologie, mit der dieses Herrschaftssystem zementiert wird.
Als Sprachwissenschaftler, so Chomsky, interessiere ihn in erster Linie, wie es kommt, dass die Menschen angesichts ihrer eingeschränkten und zufälligen Erfahrung so viel wissen, wie sie es tun, was er in Anlehnung an Platos Höhlengleichnis Platos Problem nennt. Als Kritiker politischer Ideologien setzt er sich mit dem umgekehrten Phänomen auseinander: Wie kommt es, dass die BürgerInnen der Industriegesellschaften, denen im Prinzip alle Informationen offen stehen, die Herrschaftsmechanismen so wenig durchschauen und der Politik der Eliten folgen, als seien deren Exponenten Führer von Gottes Gnaden?
Der Kosovokrieg war laut Chomsky ein weiteres spektakuläres Beispiel für die ideologischen Mechanismen, mit denen wirtschaftliche und politische Eliten des Westens die Bevölkerung gehorsam halten. Es braucht dazu wenig mehr als einen in der Propaganda übergross gezeichneten dämonischen Feind (in diesem Fall Milosevic), vor dem alle Welt zittern muss, und die stillschweigende Voraussetzung, dass wir immer nur das Beste wollen.
Aber weit davon entfernt, eine neue Ära der Menschenrechte einzuläuten, war der Kosovokrieg Chomsky zufolge in Wirklichkeit ein klassischer imperialer Krieg, in dem es ganz um die bei Grossmachtkriegen üblichen Ziele ging, nämlich um Einfluss und Macht. Um zu einem solchen Schluss zu kommen, bedarf es nach Chomskys Meinung keiner grossartiger intellektueller Leistungen, sondern lediglich der geistigen Unabhängigkeit, an den eigenen Staat dieselben Beurteilungsmassstäbe anzulegen wie an andere, insbesondere gegnerische Staaten. Das tut Chomsky denn auch - mit einer minutiösen Durchforstung aller relevanten Quellen.

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