Zusammen mit 70 bis 80 anderen jungen Menschen war Lattenzi, damals (1950) noch Literatur-Student in Neapel, von der Ford-Foundation zu einem Seminar nach Berlin eingeladen worden, um dort mit Experten aller möglichen Bereiche sechs Wochen lang die Chancen und Probleme eines (zu der Zeit noch leicht utopischen) geeinten Europas zu diskutieren.
Die Erfahrungen dieser sechs Wochen hat Lattanzi in seinem Buch zusammengefaßt, einem sehr eigenwilligen Buch: In den ironischsten Tönen schildert er das tägliche Leben der Teilnehmer - das Berlin der frühen 50er wird lebendig. Und schier sarkastisch läßt er sich über das Seminar, die Dozenten und erst recht über die dort behandelten Themen aus: Er stellt alles in Frage, zerpflückt es, steigt in die kleinsten Details und tiefer, verwischt dabei die Grenzen zwischen Realität und Surrealismus, nimmt sich und die Mitwelt pausenlos "auf die Schüppe" - und verhilft dem Leser auf diese Weise altgewohnte Denkschemata zu durchbrechen.