Rendite machen und Gutes tun?: Mikrokredite und die Folgen neoliberaler Entwicklungspolitik
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Rendite machen und Gutes tun?: Mikrokredite und die Folgen neoliberaler Entwicklungspolitik

Mikrokredite und die Folgen neoliberaler Entwicklungspolitik
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Thomas Gebauer wurde am 28. September 1972 in Quierschied geboren. Er studierte in Düsseldorf Geschichte und Medienwissenschaft und machte im Februar 2002 seinen Magisterabschluss. Schon früh spezialisierte er sich auf die jüngere deutsche Geschichte und verfasste seine Magisterarbeit über den Aufbau und die Funktion der Polizei im NS-Staat. Während der Arbeit an dieser Dissertation sammelte er sowohl journalistische Erfahrungen als auch Berufserfahrungen im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Er lebt z. Zt. in Mönchengladbach.
Christa Wichterich, Dr. rer. pol., Soziologin, arbeitet als freie Publizistin, Lehrbeauftragte an Universitäten und Gutachterin in der Entwicklungszusammenarbeit. Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac und bei Women in Development Europe (WIDE). Arbeitsschwerpunkte: neoliberale Globalisierung und Gender, Frauenbewegungen, internationale Frauenpolitik v.a. in Süd- und Südostasien, Ost- und Südafrika.
Aram Ziai ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Entwicklungstheorie und -politik, Nord-Süd Beziehungen, Internationale Politische Ökonomie und postkoloniale Theorie.
Das Geschäft mit den Schulden
Mikrokredite sind seit mehr als zehn Jahren zentraler Bestandteil der Entwicklungspolitik. Sie werden als Wunderwaffe gegen die Armut gepriesen, mit der sich Frauen emanzipieren und Kleinunternehmerinnen eine Existenzgrundlage erarbeiten können. Unter dem Stichwort "Social Business" werben Finanzprogramme für eine angeblich humane Marktwirtschaft. Doch der schöne Schein trügt. Drei Jahrzehnte nach Gründung der weltbekannten Grameen Bank durch Muhammad Yunus gibt es keine stichhaltigen Belege für die Heilsversprechen der Mikrofinanz. Im Gegenteil: Mikrokredite mit exorbitant hohen Zinsen bürden Menschen mit unsicheren Existenzen und wenig Chancen nachweislich zusätzliche Schulden, Risiken und Arbeit auf. In diesem Buch zeigen Forscher, Entwicklungspraktiker und Journalisten darunter Maren Duvendack, Thomas Gebauer, Kathrin Hartmann und Werner Raza , warum der Versuch, Armut mit Schulden zu bekämpfen, gescheitert ist. Darüber hinaus diskutieren sie Wege einer solidarischeren Entwicklungspolitik, die unter anderem auf subventionierte Kredite setzt, auf die Stärkung des öffentlichen Sektors und damit auf Kooperation statt auf Einzelkämpfertum.
Das Geschäft mit den Schulden
Inhalt

Einleitung 9
Gerhard Klas und Philip Mader

Teil I
Versprechen und Realitäten der Mikrofinanz

Wir wissen nur, dass wir nichts wissen: Zur Beweislage
über die Wirksamkeit von Mikrofinanzen 37
Maren Duvendack

Kleine Kredite, große Geschäfte und die andere Finanzkrise:
Finanzialisierung des Alltags durch Mikrokredite für Frauen
in Indien 45
Christa Wichterich

Mikrokredite gegen Armut: Dichtung und Wahrheit
in Bangladesch 53
Andrea Rahaman

Erinnerung an eine schwere Zeit: Widerstand und
lokale Aneignung von Mikrofinanzprojekten im Sudan 61
Gihan Adam Abdalla und Ulrike Schultz

Indien: Nach der Krise ist vor der Krise 73
Gerhard Klas

Lokale wirtschaftliche Entwicklung dank Mikrofinanz:
Fehlanzeige 83
Werner Raza

Teil II
Neue Entwicklungen und falsche Alternativen

Social Business: Können Weltkonzerne Armut bekämpfen? 93
Kathrin Hartmann

Kommerzialisierung und Armutsbekämpfung:
Ein auflösbarer Zielkonflikt? 103
Sophia Cramer

Mikroversicherungen: Teil der Lösung oder Teil des Problems? 113
Philipp Degens

Der Strategiewechsel in der Mikrofinanz:
Vom Unternehmerkredit zur "finanziellen Inklusion" 123
Sophia Sabrow

Stigma, Schuld und Korruption: Die kambodschanische
Sanitärversorgung als Experimentierfeld neoliberaler
Entwicklungspolitik 133
Heino Güllemann

Teil III
Schulden und die neoliberale Kolonialisierung
von Lebenswelten

Mikrokredite: Konkurrenz statt Solidarität 143
Thomas Gebauer

Privatverschuldung als Kompensationsmechanismus im Norden
und Süden: Zum neoliberalen Kontext der Mikrofinanz 151
Daniel Mertens

Finanzialisierung der Armut 159
Philip Mader

Wer braucht überhaupt "Entwicklung"? 169
Aram Ziai

Schlusswort
Mikrofinanz und NGOs in Bangladesch:
Ein Modell des Neoliberalismus 177
Anu Muhammad

Mikrofinanz: Fragen und Antworten (F.A.Q.) 201

Autorinnen und Autoren 213
Mikrokredite sind seit mehr als zehn Jahren zentraler Bestandteil der Entwicklungspolitik. Sie werden als Wunderwaffe gegen die Armut gepriesen, mit der sich Frauen emanzipieren und Kleinunternehmerinnen eine Existenzgrundlage erarbeiten können. Unter dem Stichwort »Social Business« werben Finanzprogramme für eine angeblich humane Marktwirtschaft. Doch der schöne Schein trügt. Drei Jahrzehnte nach Gründung der weltbekannten Grameen Bank durch Muhammad Yunus gibt es keine stichhaltigen Belege für die Heilsversprechen der Mikrofinanz. Im Gegenteil: Mikrokredite mit exorbitant hohen Zinsen bürden Menschen mit unsicheren Existenzen und wenig Chancen nachweislich zusätzliche Schulden, Risiken und Arbeit auf. In diesem Buch zeigen Forscher, Entwicklungspraktiker und Journalisten - darunter Maren Duvendack, Thomas Gebauer, Kathrin Hartmann und Werner Raza -, warum der Versuch, Armut mit Schulden zu bekämpfen, gescheitert ist. Darüber hinaus diskutieren sie Wege einer solidarischeren Entwicklungspolitik, die unter anderem auf subventionierte Kredite setzt, auf die Stärkung des öffentlichen Sektors und damit auf Kooperation statt auf Einzelkämpfertum.

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