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Zwischen "Zwangsvereinigung" und "größter Errungenschaft der Arbeiterbewegung" pendeln die Bewertungen des Zusammenschlusses von KPD und SPD zur SED im April 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone Dabei war dieser Weg weder zwangsläufig vorgezeichnet noch waren die Vereinigungsbestrebungen auf den Osten Deutschlands beschränkt Der Autor untersucht auf Grundlage einer umfassenden Auswertung der Dokumente von SPD, KPD sowie der Gewerkschaften in allen vier Besatzungszonen den Gang der Entwicklung, der im Osten zur SED, im Westen zum Fortbestehen beider Parteien, aber einer überparteilichen Gewerkschaftsorganisation führte Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftspolitischen Forderungen - Bodenreform, Sozialisierungsforderungen und ein demokratischer Staatsapparat - und die gemeinsame oder getrennte politische Praxis, die letzlich den Ausschlag für Zusammenschluß oder Forbestehen in getrennten Parteien gaben Seine zentrale These lautet: Spätere Entwicklungen in der SED und der DDR haben einen dunklen Schatten auf die Entscheidung vor 50 Jahren geworfen, der sozialistischen Bewegung großen Schaden zugefügt Dieser Gang der Ereignisse war nicht zum Zeitpunkt der Vereinigung vorprogrammiert, die Geschichte war offen Also kein Plädoyer für die Wiederkehr der SED, aber konkret-historischer Umgang mit den Vereinigungsbestrebungen 1945/46 und vor allem mit den entscheidenden gesellschaftspolitschen Forderungen der Arbeiterbewegung: demokratische Verhältnisse in Wirtschaft und Staat Das Buch enthält zahlreiche Dokumente beider Parteien aus allen vier Besatzungszonen (interne Rundschreiben, Studienmaterialien und Materialien von Bezirksparteitagen) Ein Teil der Dokumente wird erstmalig oder erstmalig vollständig veröffentlicht Der Autor Prof Dr sc Hans-Joachim Krusch, Karl-Marx-Universität Leipzig, zuletzt tätig am Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung, Berlin, hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Weimarer Republik und zur deutschen Nachkriegsgeschichte vorgeleg