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Albert Norden (1904-1982) gehörte mehr als ein Vierteljahrhundert der Führung der SED an. Der Intellektuelle war dort, was man in Pateiapparaten selten antrifft: eine Ausnahmeerscheinung. Er kam aus einem gutbürgerlichen jüdischen Hause, schlug nach einer Schreiner-Lehre eine journalistische Laufbahn ein und war für verschiedene KPD-Zeitungen tätig. Den Machtantritt der Nazis erlebte er als Vize-Chef der "Roten Fahne". Das Exil verbrachte er in verschiedenen Ländern; er war in Frankreich interniert, erhielt ein Visum für Mexiko, blieb aber von 1941 bis 1946 in den USA. Nach seiner Rückkehr in die sowjetische Besatzungszone begann er publizistisch zu arbeiten, 1952 wurde er zum Professor für Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Als 1955 das ZK der SED eine Agitationskommission bildete, machte man ihn zu dessen Leiter und zum ZK-Sekretär. Später kam er auch in den DDR-Staatsrat. Als Publizist wandte sich Albert Norden besonders gegen Altnazis, die in der Bundesrepublik wieder zu Würden gekommen waren. Das "Braunbuch" (1965/2002) war seine Idee.