Beschreibung:
Gertrud Leutenegger, geboren in Schwyz, lebte mehrere Jahre in der französischen, dann in der italienischen Schweiz und heute in Zürich. Sie hat bisher zahlreiche Romane veröffentlicht. 2014 erhielt sie für ihr Gesamtwerk den "Roswitha-Preis" der Stadt Bad Gandersheim, der als ältester deutscher Frauen-Literaturpreis gilt.
"Ich glaube nicht an die Wirklichkeit, ich glaube nur an Wirklichkeiten." Diese Überzeugung kann als Movens sämtlicher bisher vorgelegter Arbeiten Gertrud Leuteneggers gelten; sie kennzeichnet auch Komm ins Schiff: die Trennung von Wirklichem und Imaginiertem ist aufgehoben, lyrischer Ton und dramatische Handlung - kurz, Komm ins Schiff ist ein dramatisches Poem. Die Erzählerin besucht, in ihrer Verkleidung den Winter, Schneesturm darstellend, ein Sommerfest in der an einem See gelegenen Mailänderkantine. Auf dem Höhepunkt des Festes verkündet ein Vertreter einer Versicherungsgesellschaft, daß die Kantine von der Gesellschaft gekauft worden ist und nun abgerissen und als Touristenattraktion "stilgerecht" wieder aufgebaut werden soll. Die Erzählerin verläßt das absurde Treiben dieses letzten Sommerfestes und steigt in ein Boot, mit dessen Ruderer sie immer weiter auf den See hinausfährt.