Blanchot,Polit.Schriften

Aus d. Französ. übers. u. komment. v. Marcus Coelen
 21
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ISBN-13:
9783037340059
Veröffentl:
2007
Einband:
21
Seiten:
192
Autor:
Maurice Blanchot
Gewicht:
278 g
SKU:
INF1100436581
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Blanchot, MauriceMaurice Blanchot war Journalist, Literaturtheoretiker und Schriftsteller. Als Sohn einer wohlhabenden katholischen Familie wuchs er in gesicherten Verhältnissen auf. 1925 ging er nach Straßburg, wo er Philosophie und Deutsch studierte und Emmanuel Levinas kennenlernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Später ließ er sich in Paris nieder, wo er am Krankenhaus Sainte-Anne ein Studium der Medizin aufnahm. Während des zweiten Weltkriegs war Blanchot Mitglied der Résistance, später unterschrieb er das Manifest der 121, das sich gegen den Algerienkrieg aussprach. Seit 1953 schrieb Blanchot regelmäßig Beiträge für die Nouvelle Revue Française, die gemeinsam mit seinen Erzählungen und Romanen Generationen von Künstlern, Schriftstellern und Theoretikern nachhaltig geprägt haben. Sein literarisches Schaffen kreist um die prekäre Geste des Schreibens, die Erfahrung des Lesens und den intimen Zusammenhang von Literatur und Tod, dem Blanchot in aporetischen Wendungen und paradoxalen Konstruktionen sprachlichen Ausdruck zu verleihen suchte. Hierzulande hat die Rezeption seines Werks gerade erst begonnen.
"Was noch hinzufügen? Es gibt vielleicht eine kulturelle Macht, aber sie ist ambivalent und droht immer, indem sie diese Ambivalenz verliert, sich in den Dienst einer anderen Macht zu stellen, die sie unterwirft. Schreiben ist, im Extremen, das, was nicht möglich ist, also immer auch die Suche nach einer Nicht-Macht, indem es die Beherrschung, die Ordnung und zunächst die bestehende Ordnung ablehnt, das Schweigen einer Rede der absoluten Wahrheit vorzieht, weshalb es bestreitet und ohne Unterlass bestreitet."
7 - 17 Vorbemerkungen (Marcus Coelen)21 - 24 Die Weigerung25 - 36 Die wesentliche Perversion37 - 42 Erklärung über das Recht auf Ungehorsam im Algerienkrieg43 - 46 [Klarstellung]47 - 51 [Ich möchte zunächst sagen...]55 - 59 [Ich möchte Ihnen gerne meine Überlegungen...]61 - 77 [Projekt]79 - 83 »Berlin«87 - 88 [Die Solidarität mit der weltweiten Studentenbewegung, die wir hier bekräftigen...]89 [Eine Regierung regiert nur...]91 - 92 [Durch die Macht der Weigerung...]93 - 94 Das Verbrechen95 - 98 [Brief an einen Verantwortlichen der jugoslawischen Radiound Fernsehanstalt]99 - 101 [Die möglichen Eigenschaften...]103 - 106 Im Kriegszustand107 - 108 Den Bruch bejahen109 [Heute...]111 - 113 Der politische Tod115 - 116 Die Straße117 - 119 Kommunismus ohne Erbschaft121 - 122 [Die Brutalität, bald sprachlich, manchmal im Handeln...]123 - 126 Flugblätter, Aushänge, Communiqué127 - 128 [Dass die maßlosen Zwangsmittel...]129 - 131 Beispielhafte Handlungen133 [Zwei charakteristische Neuerungen...]135 Zeitenbruch: Revolution137 - 140 Dem Genossen Castro141 Die ideologische Kapitulation143 - 144 Der Untergrund im hellen Licht des Tages145 - 148 Marx lesen149 - 154 Über die Bewegung157 - 159 Die bestehende Ordnung zurückweisen161 - 163 Unsere Verantwortung165 - 173 Die Apokalypse denken175 - 184 Vergesst nicht185 - 188 'Der Exzess - Die Fabrik' oder das zerstückelte Unendliche189 - 190 In der durchwachten Nacht

Maurice Blanchot - oft mit dem Klischee des Einsamen assoziiert - begleitete den Großteil seines literarischen und philosophischen Schaffens mit einem radikalen politischen Engagement, das von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Denkens bewegt war. Garade die Idee der Gemeinschaft - nicht reduzierbares Sein mit dem Anderen im Denken, Schreiben, Handeln - setzte er jeder Form fusionistischer, nationaler oder gar nationalistischer Politik entgegen.

Seit 1958 wird dieses Denken im Öffentlichen manifest: zunächst in der Weigerung vor dem Unakzeptablen der Machtübernahme de Gaulles; dann in der Erklärung der bedingungslosen Unterstützung der Befehlsverweigerer und Fahnenflüchtigen des Algerienkrieges; über die intensive Arbeit am Internationalismus einer europäischen politisch-literarischen Zeitschrift von unerhörtem Format und im kollektiven Schreiben in den Tagen des Mai '68; zu Stellungnahmen im medialen Diskurs zum »Fall Heidegger« und zur Politik der Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden; und schließlich in der bis zuletzt aufrechterhaltenen Weigerung, die Idee des Kommunismus den politischen Ereignissen zu opfern.

Der Band dokumentiert politische Texte Blanchots aus den Jahren 1958 bis 1993 und will die Untrennbarkeit seines philosophischen und literarischen Denkens vom Politischen deutlich machen.

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