Beschreibung:
Judit Barth-Richtarz ist Erziehungswissenschaftlerin, Sonder- und Heilpädagogin, Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP) und Lehrbeauftragte am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, tätig in einer Stelle für Entwicklungsdiagnostik der Stadt Wien sowie in freier Praxis.
Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Dr. phil., Dipl.-Päd., ist Professorin für Sozialpädagogik an der Katholischen Fachhochschule Mainz, Psychotherapeutin und Gruppenanalytikerin; Vorsitzende des Frankfurter Arbeitskreises für Psychoanalytische Pädagogik.
Urte Finger-Trescher, Priv.-Doz., Dr. phil., Dipl.-Päd., ist Gruppenanalytikerin, Psychotherapist European Registered, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Sie ist Leiterin der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Stadt Offenbach und lehrt an der Universität Kassel, an der Universität Wien und an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Die Aufnahme des Paragrafen zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung im Sozialgesetzbuch löste eine heftige gesellschaftliche Diskussion aus. Bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Jugendhilfeeinrichtungen verursachte die Neuerung Unsicherheiten und Ängste. Der vorliegende Band widmet sich daher der Frage, was Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive bedeuten.
Inhalt
Editorial
Themenschwerpunkt:
Kindeswohl und Kindeswohlgefahrdung
Wolfgang Feuerhelm
Rechtliche Aspekte des Kinderschutzes
David Zimmermann
Sequenzielle Traumatisierung bei Kindeswohlgefahrdungen
Traumapadagogische und psychoanalytisch-padagogische Perspektiven
Marianne Leuzinger-Bohleber, Lorena Hartmann, Verena Neubert, Tamara Fischmann
Kindeswohlgefahrdung - professionelle Grenzerfahrungen?
Beobachtungen zur "aufsuchenden Psychoanalyse" in Fruhpraventionsprojekten
fur "children-at-risk"
Urte Finger-Trescher
Das Wohl des Kindes in der Erziehungsberatung
Magdalena Stemmer-Luck
Komplexe Dynamik verstehen
Kindeswohl und Kindeswohlgefahrdung in der Jugendhilfe im ASD
Judit Barth-Richtarz
"Sag' das dem Gericht!"
Psychoanalytisch-padagogische Perspektiven auf das Kindeswohl
im Kontext von Trennung und Scheidung
Margret Dorr
Stationare Einrichtungen als Orte zur (Wieder-)Herstellung
des Wohlergehens von Kindern und Jugendlichen?
Eine psychoanalytisch-padagogische Perspektive
Margrit Bruckner, Annelinde Eggert-Schmid Noerr
Hausliche Gewalt und Kindeswohlgefahrdung
Hans Weiß, Bernd Ahrbeck
Der Beitrag der Fruhforderung zum Kindeswohl
Perspektiven ihrer Weiterentwicklung im Kontext der Fruhen Hilfen
Ursula Pforr
Drohende oder vermutete Kindeswohlgefahrdung?
Elternschaften von Menschen mit einer geistigen Behinderung
Literaturumschau
Barbara Neudecker
"Wie merkwurdig es ist, eine Vergangenheit in sich zu tragen,
auf der man nicht weiterbauen kann."
Neuere Publikationen zur Geschichte der Psychoanalytischen Padagogik
Rezensionen
Roland Kaufhold
Peter Dudek: "Er war halt genialer als die anderen". Biografische Annaherungen
an Siegfried Bernfeld
Annelinde Eggert-Schmid Noerr
Udo Rauchfleisch: Mein Kind liebt anders. Ein Ratgeber fur Eltern homosexueller Kinder
Matthias Huber
Michael Wininger, Wilfried Datler, Margret Dorr (Hrsg.): Psychoanalytische Padagogik
und fruhe Kindheit
Abstracts
Die Autorinnen und Autoren des Bandes
Die Mitglieder der Redaktion
Lieferbare Bande des Jahrbuchs fur Psychoanalytische Padagogik
Die Aufnahme des Paragrafen 8a zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung im deutschen Sozialgesetzbuch VIII löste eine heftige gesellschaftliche Diskussion aus. Bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Jugendhilfeeinrichtungen bewirkten die Neuerungen Ängste und Verunsicherungen. Denn der Schutzauftrag des Jugendamtes - seine Garanten- und Eingriffspflicht - bringt Veränderungen bisheriger Arbeitsweisen und Settings in pädagogischen Handlungsfeldern mit sich.
Diese Problematik hat in der psychoanalytisch-pädagogischen Literatur bisher nicht ausreichend Beachtung gefunden. Der vorliegende Band widmet sich daher der Frage, was Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive bedeuten. Dabei wird auch eine Diskrepanz zwischen dieser Sichtweise und den rechtlichen Definitionen deutlich.
Mit Beiträgen von Bernd Ahrbeck, Judit Barth-Richtarz, Margit Brückner, Margret Dörr, Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Wolfgang Feuerhelm, Urte Finger-Trescher, Tamara Fischmann, Lorena Hartmann, Marianne Leuzinger-Bohleber, Verena Neubert, Barbara Neudecker, Ursula Pforr, Magdalena Stemmer-Lück, Hans Weiß und David Zimmermann