Haas,Freud..doch Recht/BDP

Die Entstehung der Kultur durch Transformation der Gewalt
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ISBN-13:
9783898061698
Veröffentl:
2002
Einband:
25
Seiten:
407
Autor:
Eberhard Th. Haas
Gewicht:
596 g
SKU:
INF1100458425
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Eberhardt Th. Haas, geb. 1942, Dr. med., arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis. Lehranalytiker am Psychoanalytischen Institut Heidelberg-Karlsruhe und von 1998-2002 dessen Vorsitzender.
Arbeitsschwerpunkte: Trauerprozesse, Kulturanthropologie, Literatur und Psychoanalyse, Religion und Psychoanalyse.
Freuds Abhandlungen zu Fragen der Kultur, wie er sie in 'Totem und Tabu' und in seiner 'Moses'-Arbeit entwickelt hat, haben nicht an Aktualität eingebüßt. Die Transformationsvorgänge wieder ins Bewusstsein zu rufen und mit Weiterentwicklungen innerhalb wie außerhalb der Psychoanalyse zu verbinden, ist Anliegen dieses Buches. Es tritt zugleich der Meinung entgegen, die kulturelle Dimension des Menschen lasse sich mit den Gesetzen der Biologie und deren Anwendung reformieren. Die vorliegende Arbeit ist interdisziplinär angelegt und will zur Diskussion zwischen den Humanwissenschaften anregen.
InhaltEinleitung1. Das Drama von Verstoßung und Kultur: Erste Orientierungen 2. Psychoanalyse und Ritualtheorien 3. Grundsteinlegung - Bauopfer: Der Mensch, der opfert Ödipuskomplex4. Opferritual und Behälter Versuch der Rekonstruktion von Totem und Tabu: Weitere Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und der Neurotiker5. Kinderschändung: Dramatisieren der Krise Zeitgemäße Betrachtungen zu einem alten Thema6. Ödipuskomplex und Ödipusfabel: Lebenstatsachen bei SophoklesTrauer7. Orpheus und Eurydike Vom Ursprungsmythos des Trauerprozesses8. Theodora R. - Kasuistische Mitteilung zum Thema Brückenobjekt, pathologische Trauer und Katharsis9. Gedenken und Erinnern 10. Rituale des Abschieds: Anthropologische und psychoanalytische Aspekte der TrauerarbeitReligion11. Auferstehung: Das Osterereignis und die Arbeit der Trauer12. Kultur-Über-Ich und die Gedenkreligion des Holocaust 13. Tabu - Über-Ich - Kultur-Über-Ich Mit Anmerkungen zu Der Mann Moses und die monotheistische ReligionKunst14. Brückenobjekte und Brückenrituale in Joseph Conrads Novelle The End of the Tether15. Armierte Trauer: Camus' Der Fremde - Fremdenhaß16. Romeo und Julia von William Shakespeare 17. Ritual und Kunst: Einige Überlegungen zu Joseph Beuys' erweitertem Kunstbegriff18. Gewalt - Trauer - Kultur: Der Streit des Ackermann mit dem Tod und andere Duelle
Die Zeitspanne zwischen der Formulierung einer Theorie und ihrer Akzeptanz ist um so größer, je mehr sie an weltanschaulicher Korrektur abverlangt. Rund 80 Jahre vergingen, bis Darwins Evolutionstheorie 'Recht' bekam. Freuds großer kulturtheoretischer Entwurf wartet 90 Jahre nach 'Totem und Tabu' nach wie vor auf eine Wiederaneignung. Sein kühner Vorstoß in den Bereich dessen, was Gesellschaften im Innersten zusammenhält, ist auch unter Psychoanalytikern zumeist auf Ablehnung gestoßen. Sie entfremdeten sich dem Text und lasen ihn schließlich nur noch als exotischen Tagtraum, den es hinsichtlich der Konflikte und Traumatisierungen seines Autors zu dechiffrieren galt. Um so bemerkenswerter ist, dass 'Totem und Tabu' von anderen Humanwissenschaften aufgegriffen wurde. Manche Theorielinien - etwa die Verbindung zu Ritual- und Opfertheorien - gewannen dadurch an Prägnanz. Das Ärgernis besteht dennoch nach wie vor darin, dass kulturelle Entwicklungen sich nach Freuds kultureller Synthese Akten der Gewalt verdanken, wenn auch einer Gewalt, die sich zu transformieren vermag. Über Transformationsvorgänge ist in der Psychoanalyse der letzten Jahrzehnte viel geschrieben worden. Die in diesem Buch enthaltenen Arbeiten versuchen 'Totem und Tabu' zu rekonstruieren und Entwicklungen außerhalb der Psychoanalyse mit denen im Binnenraum zu verbinden. In einer Zeit, in der die biologische Wissenschaft sich anschickt, die Conditio humana zu reformieren, ist eine Rückbesinnung auf die kulturelle Dimension des Menschen mit ihren ganz andersartigen Gesetzmäßigkeiten unverzichtbar.

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