Märzrevolution in Kiel 1848

Erhebung gegen Dänemark und Aufbruch zur Demokratie
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ISBN-13:
9783804213425
Veröffentl:
2011
Einband:
25
Seiten:
248
Autor:
Martin Rackwitz
Gewicht:
1020 g
SKU:
INF1100585389
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. phil. Martin Rackwitz, geb. 1970 in Münster (Westfalen), studierte Anglistik und Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der University of Stirling (UK). 1. Staatsexamen Lehramt Gymnasium und Magister Artium 1998. Forschungsstipendiat des Landes Schleswig-Holstein und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes am Department of Scottish History, University of Edinburgh (UK) 1998 bis 2000. Postgraduate worker am Department of Scottish History, University of Edinburgh 2000 bis 2003. Promotion am Historischen Seminar der CAU 2004. Seit 2004 Historiker in Kiel. Forschungen und Publikationen zur britischen Geschichte, zur Geschichte Schleswig-Holsteins und der deutschen Universitäten im 19. Jahrhundert. Im Boyens Buchverlag Herausgeber des Titels "Kieler Tagebücher aus dem Vormärz und der schleswig-holsteinischen Erhebung".Dr. Jürgen Jensen, geboren 1939 in Meldorf/Holstein, langjähriger Direktor des Kieler Stadt- und Schiffahrtsmuseums und des Stadtarchivs Kiel, ist Vorsitzender der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Der Autor hat zahlreiche stadt- und kulturgeschichtliche Ausstellungen durchgeführt und mit entsprechenden Publikationen begleitet. Herausgeber grundlegender Werke zur Stadtgeschichte, z. B. "Kieler Kanalbrücken", "Kieler Stadtporträt" und "Kiel und die See in der Kunst und Bildreportage".
Das Buch ist die längst fällige Auseinandersetzung mit einem wichtigen zeithistorischen Ereignis in Schleswig-Holstein. Es zeigt, mit welchen Methoden die Nationalsozialisten Landgewinnung und Siedlungsbau zu Instrumenten der Verführung machten. Deichreif war das Land auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung schon lange. Als ab 1933 die Nationalsozialisten regierten, realisierten sie mit dem Adolf-Hitler-Koog, dem heutigen Dieksanderkoog, ein Landgewinnungsvorhaben, das zu einem propagandistischen Vorzeigeobjekt allerersten Ranges wurde: Der Reichsarbeitsdienst kam zum Einsatz, der Ort wurde auf dem Reißbrett entworfen, es sollte eine Volksgemeinschaft aus Bauern, Handwerkern und Arbeitern im nationalsozialistischen Sinn konstruiert werden. Als zentrales Gebäude entstand die Neulandhalle - topographisch herausragend, künstlerisch aufwändig ausgestattet und ideologisch aufgeladen. Höhepunkt der propagandistischen Inszenierung der Neulandgewinnung war der Besuch Adolf Hitlers im Jahr 1935. Der neue Koog war Auftakt zu einem Plan des Gauleiters Hinrich Lohse, der in zehn Jahren 11.000 Hektar Neuland in Schleswig-Holstein schaffen sollte. Die Bedeutung der ersten Landgewinnungsmaßnahme reichte damit weit über Dithmarschen hinaus. Namhafte Persönlichkeiten des kulturellen Lebens der Zeit waren an der Verwirklichung beteiligt: Der neu angelegte Ort und sein Erscheinungsbild wurden durch den bekannten Architekten Ernst Prinz geprägt, der Altonaer Künstler Otto Thämer gestaltete monumentale Fresken in der Neulandhalle, der Schriftsteller Gustav Frenssen rührte die Werbetrommel für die ideologisierte Landgewinnung. Mit modernen Kommunikationsmitteln der Zeit, Bildreportagen, Filmen und Rundfunksendungen, wurden der Adolf-Hitler-Koog und seine Besiedlung reichsweit bekannt gemacht und zum Ziel eines nationalsozialistischen Propaganda-Tourismus. Die friedliche Lebensraumgewinnung , die Neubildung deutschen Bauerntums und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurden miteinander verknüpft, die Blut-und-Boden -Ideologie nahm Gestalt an und wurde zu Werbezwecken vorzeigbar gemacht.
Die Nacht zum 24. März 1848 stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der schleswig-holsteinischen Geschichte dar. Progressive und deutschgesinnte Politiker sagten sich in einem revolutionären Akt in Kiel vom dänischen König als ihrem Landesherrn los und riefen eine Provisorische Regierung aus. Das über viele Jahrzehnte friedliche Zusammenleben deutsch- und dänischgesinnter Schleswig-Holsteiner fand ein abruptes Ende. Die Schleswig-Holsteinische Erhebung wurde zu einem Bürgerkrieg, in den auch der Deutsche Bund, Dänemark und die europäischen Großmächte eingriffen.Dieses Buch schildert die explosive politische Stimmung in Kiel und die dramatischen Stunden, die der Proklamation der Provisorischen Regierung vor dem Kieler Rathaus vorangingen. Die neue Regierung brach aber nicht nur mit Dänemark, sie setzte gleichzeitig einen umfangreichen politischen Reformprozess in Gang, der den Schleswig-Holsteinern im Sommer 1848 das erste demokratisch gewählte Landesparlament und eine liberale Verfassung mit staatlich garantierten Bürgerrechten brachte, die ihresgleichen in den deutschen Ländern suchte. Auch in den Städten wie Kiel wurde die politische Mitbestimmung der Bürger erheblich erweitert.Die Schleswig-Holsteinische Erhebung war engstens mit der Deutschen Revolution 1848/49 verknüpft. Dieses Buch zeigt die wechselseitige Beeinflussung der schleswig-holsteinischen Politik mit der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Das Scheitern der Deutschen Revolution 1849 ließ die Schleswig-Holsteiner in ihrem Kampf für einen eigenständigen, demokratischen Staat allein, und mit der militärischen Niederlage gegen Dänemark 1850 wurden auch die demokratischen Reformen schrittweise aufgehoben.

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