Doerfer, Irgendjemand musste ...
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Doerfer, Irgendjemand musste ...

Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung
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ISBN-13:
9783462050882
Veröffentl:
2021
Einband:
3
Seiten:
368
Autor:
Achim Doerfer
Gewicht:
548 g
SKU:
INF1100609392
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Doerfer, AchimAchim Doerfer, 1965 in Göttingen geboren, hat Jura und Philosophie studiert und arbeitet als Anwalt. Seine Großmutter und Mutter gehören zu den wenigen, die den Holocaust in Deutschland überlebten und nach 1945 in Deutschland blieben. Sein Bruder ist 1999 nach Israel ausgewandert und dort mittlerweile Rabbiner.
Ein wichtiger Debattenbeitrag in Zeiten, in denen gesellschaftliche Kräfte stärker werden, die mal wieder einen Schlussstrich ziehen möchten»Wir hätten noch mehr Nazis umbringen sollen.« Chaim Miller, Mitglied der jüdischen Brigade der britischen Armee»Vieles von dem, was in der deutschen Erinnerungskultur als Versöhnung verbucht wird, ist in Wahrheit jüdisches Schweigen über inzwischen generationenübergreifend stille Wut.« Achim Doerfer2021 feiern wir »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.

Jüdische Rache und jüdischer Widerstand - ein verdrängtes Kapitel deutscher Erinnerungskultur.

Als Nachkomme von Holocaust-Überlebenden macht sich Achim Doerfer auf die Suche nach einem Gefühl, das nach dem Ende des Nationalsozialismus und dessen gigantischen Verbrechen nicht nur in seiner Familie seltsam blass blieb: der Wunsch nach Vergeltung, nach Rache.

Nicht ohne Grund war der Jubel bei der Tel-Aviv-Premiere von Quentin Tarantinos Film »Inglourious Basterds« groß: endlich eine künstlerische Fantasie, die Jüdinnen und Juden als machtvoll darstellte. Aber es gab Widerstand und Racheakte auch in der Realität: in den Gettos Osteuropas, bei den jüdischen Partisanengruppen, bei der jüdischen Brigade der britischen Armee.

Auch wenn es angesichts des gigantischen Massenmords der Nazis viel mehr hätten sein müssen: Achim Doerfer geht diesen Widerstands- und Rachegeschichten nach, um einer Erinnerungs- und Gedenkkultur, die den Opferstatus von Jüdinnen und Juden in unser aller Köpfe zementiert, etwas entgegenzusetzen. Zumal das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 nicht minder gigantisch war: Akribisch listet Doerfer auf, wie die Täter systematisch geschont wurden, Millionen von Opfern keinerlei Gerechtigkeit zuteilwurde - und damit letztlich auch keine gesellschaftliche Perspektive im Nachkriegsdeutschland, weder in der BRD noch in der DDR. Dass mit der massenhaften Wiedereingliederung der Täter auch die von der Mehrheitsgesellschaft viel beschworene und bejubelte Versöhnung zwischen Deutschen und Juden bis heute ein unwürdiges Gedenktheater blieb, ist die bittere Erkenntnis dieses brillanten, wütenden und nachdenklich stimmenden Buches.

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